Taschenbuch: 987 Seiten
Verlag: Suhrkamp; Auflage: 11 (12. August 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3518390511
ISBN-13: 978-3518390511
Preis: ca. 16,-- Euro (neu)
Das ist eines der Bücher, die der Mensch gelesen haben muss!
Leider teilt es bei den Vielen die es besitzen das selbe Schicksal wie etwa "Die Bibel" oder "Gödel-Escher-Bach": Es steht im Regal und staubt ein wenig angelesen ein.
Manch einer hat es gelesen und liebt es, doch die Zahl ist klein.
Warum?
Zuerst: Das Original ist ein sogenannter Geniestreich der Weltliteratur, ein Novum, ein Absolutum...
viele klugklingende Worte beschreiben den 'ROMAN', denn als solcher wird es verkauft; dieses Original ist im Original in Englisch geschrieben. Gesetzt hat das dann angeblich ein Franzose, der kein Englisch konnte - und: mittlerweile weiß keiner mehr ob die Fassungen die in der Welt herumschwirren denn nun wirklich dem Original nahekommen - oder soviel damit zu tun haben wie die Marlbororeklame mit Hustensaft.
Sei es drum, ein Mensch hat es gewagt, dieses bahnbrechende Werk zu übersetzen.
Halt!
Übersetzt hätte es vielleicht Arno Schmidt.
Nein, Dieses Werk wurde übertragen von dem Einzigen, der dazu fähig war und sein wird:
Hans Wollschläger.
Und damit haben wir das Glück, diesen Geniestreich auch auf Deutsch als einen Geniestreich zu empfinden.
Was auch immer über Joyce's ULYSSES gesagt werden mag - Wollschlägers ULYSSES ist ein Teil der Weltliteratur allein.
Vom Inhalt her ist der Roman schnell erzählt, handelt es sich doch lediglich um das, was ein älternder Mann Namens Leopold Bloom vom Morgen an bis zur späten Nacht an 'Erlebt'.
Ungewöhnlich daran: Wir dürfen teilhaben an dem inneren Geschehen, das Mr. L. Bloom, was auch immer ihm an diesem Tag widerfährt, in sich geschehen lässt. (Anm.: das war damals sowas von NEU, dass mans gar nicht glauben wollte. Zumindest nicht die, die Tristram Shandy von Laurence Sterne nicht kannten)
Der sogenannte Innere Monolog füllt die 1000 Seiten gut aus.
Wers nicht so ganz verstanden hat, dem sei geholfen, aber nur wenn er Kraft hat, den Roman bis zum MONOLOG von MOLLY BLOOM durchzuhalten.
Denn getreu dem Motto: Wenn du was über DEN MANN wissen willst, frag' eine Frau! (wenn du was über DIE FRAU wissen willst, frag den lieben Gott), liefert Molly, Leopolds Frau uns die Lösung für so manches Mirakel in seinen Gedanken, frei Haus.
Wo ist hier der Genuss?
Die Sprache! Die Sprache! Die Sprache! Und das genügt!!!!
Fazit: Ulysses ist ein Buch, ähnlich 'Fishermen's Friend's: Ist es zu stark - bist du zu schwach!
Diese Rezension hab ich vor ner ganzen Weile für meine eigene Hompage geschrieben. Manche Leute meinen, man kann das Buch bloß lesen wenn man den Wikipedia-Artikel dazu nebenbei liest. Mag sein, dass es hilfreich ist, ich bin immer noch der Meinung, dass die Sprache, dieser Umgang mit diesem Instrument allein genügt.
Wer eine spannende Geschichte erwartet wird vermutlich enttäuscht sein.