So, hier die beiden Geschichten!
Ihr habt bis zum 29. September Zeit, um die bessere zu wählen!
Möge der Bessere gewinnen ^^
Besondere Stimmungen?!
(von Angie)
Die Menschen sind einzigartig. Jeder scheint eine Spezies für sich zu sein. So sehe ich das jedenfalls.
Manche mögen Kuchen andere Torten. Die einen spielen gerne Tennis, die anderen lieber Fußball.
Der eine hat besondere Vorlieben, der andere besondere Wünsche und… und mein Mann ist jemand,… der besondere Stimmungen hat.
Besondere Stimmung?, werdet ihr euch fragen, was ist denn das?
Tja, dies hatte ich einer meiner neuen Freundinnen zu erklären versucht, als er (mein Mann) zufälligerweise in einer solchen Stimmung war, was natürlich vortrefflich passte.
Ob es nun meine Freundin im Nachhinein abgeschreckt oder eher angewidert hat, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht fand sie es ja auch einfach nur lustig.
Ich will es ehrlich gesagt gar nicht genau wissen.
Doch alles nach der Reihe nach.
Es war September und ich verließ mit Monika gerade das Gebäude, in dem wir beide eine Fortbildung für eine Führungskraft im Krankenhaus machten. Dort hatten wir uns auch kennen gelernt und rasch gemerkt, dass wir beide Elvis liebten und beide die Sportart Fußball für reine Zeitverschwendung hielten. Die Freundschaft war schnell geschlossen und an diesem Septembertag lud ich sie zu mir zum Kaffeetrinken ein, da meine Wohnung nur zwei Straßen von dem Gebäude unseres Unterrichts entfernt lag.
Ich ahnte bereits, als wir die Treppen hinauf stiegen, dass sich irgendetwas ereignen würde und begann vorsichtig über das Thema zu sprechen, das ich sonst eigentlich mied.
“Monika”, begann ich zögerlich. “Mein Mann, fällt mir ein, hat heute frei.”
“Das ist doch prima!”, meinte diese daraufhin erfreut. “Dann lerne ich ihn mal kennen! Du sprichst ja nur sehr wenig über ihn.”
In der Tat war ich sehr zurückhaltend mit den Aussagen bezüglich meines Mannes gewesen, ganz im Gegensatz zu Monika, die sich zu jeder Gelegenheit lautstark über ihren “Hubs” (Hubert) beschwerte.
“Ja”, fuhr ich fort. “Du musst wissen, er entwickelt Fernsehwerbung…”
“Das ist ja interessant”
“Ja… Und das setzt ihn manchmal ziemlich unter Stress. Wenn er dann angestrengt versucht sich etwas auszudenken, passiert es, dass er in eine “besondere Stimmung” kommt.” Diese Bezeichnung hatte ich von ihm übernommen. Meines Erachtens nach würde etwas wie “zeitlicher Ausfall aller Vernunft” eher passen, doch das sagte ich ihr und vor allem ihm nicht.
Ich liebte ihn, trotz seiner Eigenarten.
Monika sah mich fragend an.
“Besondere Stimmungen?”
“Ja… In denen setzt er sich sehr stark mit den Werbeprodukten auseinander, weil er glaubt, dies würde ihm bei seiner Arbeit helfen und ihm einen Einfall geben.”
“Ja und?”
Ich schwieg und schloss zögerlich die Haustür auf.
Hoffentlich war es nichts allzu Schlimmes. Kein Katzenstreu oder Hundenapf…
Ich lächelte Monika schwach zu und trat ein.
Sie folgte mir.
“Schaaaahaaaatz!”, hörte ich seine Stimme aus der Küche tönen.
Ich begab mich sofort dort hin und musste mir ein Lächeln verkneifen.
Er saß mit einem Babylätzchen und einem Tellerchen voll Brei da und meinte nur:
“Glaubst du, du kannst mich füt - “
In diesem Moment betrat Monika die Küche.
Mein Mann schaute sie für einen Augenblick mit leerem Blick an und Monika starrte zurück.
Dann fing sie an zu lachen und ich mit ihr.
Babynahrung, also.
Er sah uns einen Moment verständnislos an und wirkte tatsächlich wie ein quengliges Kind, das die Späße der Erwachsenen nicht versteht.
Dann im nächsten Moment lief er rot an, stand ruckartig auf und rannte aus dem Zimmer.
“Jetzt ist er wieder normal”, meinte ich schmunzelnd.
“Du hast schon einen eigenartigen Mann, Karla.”
“Leon ist nicht eigenartig… Er hat” und ich musste mir ein Lachen verkneifen, “Besondere Stimmungen.
The show must go on
(von Sassy - Gewinnergeschichte)
Lachende, plappernde und vor allem fröhliche Stimmen erfüllten das Foyer. Nur langsam, nach und nach zerstreute sich die Gesellschaft in die eigentliche Halle. Fröhliche Rufe hallten durch den Raum. Vergnügte Menschen, die sich freuten Bekannte hier mal wieder auf ein kurzes Schwätzchen zu treffen. Die lockere, vergnüge Atmosphäre erfüllte die Luft und wurde nur durch die aufgeregt quatschenden Stimmen durchbrochen.
Nervös tigerte er in der kleinen Umkleide auf und ab. Es war niemand außer ihm in dem kleinen mit grellen Neonröhren beleuchteten, schmucklosen Raum. Am liebsten hätte er sich ganz weit weg von hier irgendwo verkrochen. Er wischte sich seine schwitzigen Finger an der schwarzen Hose ab. Ganz ruhig, befahl er sich und ließ sich auf einem der senfgelben Hocker nieder, die aussahen als hätten sie mindestens dreißig Jahre hinter sich. Der Hocker kippelte. Er könnte weglaufen! Blödsinn! Er konnte doch alles, hatte soviel geübt! Und wenn sich doch ein Fehler einschlich? Einfach cool bleiben und weitermachen, the show must go on… oh Gott wie theatralisch! Er verdrängte seine Gedanken.
Eine Weile kippelte er mit dem Hocker, bevor er wieder aufstand und in den breiten Wandspiegel sah. Draußen hörte er das erste Einstimmen. Er zupfte seine Krawatte zurecht, nahm sein Instrument und betrat den Raum, der hinter der Bühne lag.
Das Orchester unterhielt sich noch, wenn auch langsam ein klein wenig nervös. Er sah den Dirigent mit einem Stimmgerät durch den Saal wuseln. Einige seiner Kollegen wünschten im Glück für seinen großen Auftritt, endlich Solist. Er grinste sie kurz nervös an, bevor er sich schnell auf den Weg zum Stimmgerät machte.
Ein Gong ertönte und langsam machte sich die schwätzende Meute auf ihrem Weg zu den Plätzen. Man drängelte sich durch die Reihen, zog die Füße an, um andere durchzulassen und entspannte sich letztendlich voller Vorfreude im Stuhl. Das Programmheft wurde näher in den Augenschein gezogen. Was wird denn überhaupt gespielt? Oh Mozart, ein Solokonzert. Wie schön. Und ein ganz junger Solist, guck mal.
Die Vorfreude waberte durch die Halle und schloss sich spätestens jetzt auch um alle, die heute Abend eigentlich lieber daheim geblieben wären. Das Licht wurde gedimmt, die Scheinwerfer gingen blendend hell an und ließen die Bühne erstrahlen.
Die Aufregung war fast greifbar und die Nervosität kribbelte durch seinen Körper. Beim letzten Lauf, das cis hoch greifen, ermahnte er sich. Das Orchester betrat die Bühne und er hörte die Leute erfreut klatschen, das Warten hatte ein Ende.
Jetzt stand er hier alleine hinter dem Vorhang. Für einen Moment schloss er die Augen und atmete tief durch. Von hinten kam sein Lehrer, Freund und heutige Dirigent. Er nahm ihn kurz herzlich in den Arm und sah ihn aufmunternd an. Seine Augen drückten ein stolzes ‚du schaffst das’ aus. Dann traten sie hintereinander auf die Bühne. Die Stühle schabten auf dem Holzboden, als das Orchester respektvoll aufstand. Ein Schwall des Applauses floss über ihn hinweg – eine kurze Verbeugung - und dann Stille.
Ein letzter Blickwechsel, der Taktstock flog in die Luft, drei, vier, das Orchester setzte ein. Leicht und tänzerisch und doch in gewisser Weise monumental begann die Melodie aus den Instrumenten zu gleiten und sich im Raum zu verbreiten. Schlagartig fiel mit den ersten so vertrauten Tönen die Nervosität von ihm ab.
Er ließ seinen Blick durch den Saal gleiten, viele bekannte Gesichter, einige Freunde, ein gewisses Mädchen. Er lächelte ihr zu und sie lächelte zaghaft zurück. Dann hob er das Instrument um die vielen Stunden Arbeit endlich umzusetzen – um die Zuschauer dort unten zu faszinieren und zu begeistern.
Ihr habt bis zum 29. September Zeit, um die bessere zu wählen!
Möge der Bessere gewinnen ^^
Besondere Stimmungen?!
(von Angie)
Die Menschen sind einzigartig. Jeder scheint eine Spezies für sich zu sein. So sehe ich das jedenfalls.
Manche mögen Kuchen andere Torten. Die einen spielen gerne Tennis, die anderen lieber Fußball.
Der eine hat besondere Vorlieben, der andere besondere Wünsche und… und mein Mann ist jemand,… der besondere Stimmungen hat.
Besondere Stimmung?, werdet ihr euch fragen, was ist denn das?
Tja, dies hatte ich einer meiner neuen Freundinnen zu erklären versucht, als er (mein Mann) zufälligerweise in einer solchen Stimmung war, was natürlich vortrefflich passte.
Ob es nun meine Freundin im Nachhinein abgeschreckt oder eher angewidert hat, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht fand sie es ja auch einfach nur lustig.
Ich will es ehrlich gesagt gar nicht genau wissen.
Doch alles nach der Reihe nach.
Es war September und ich verließ mit Monika gerade das Gebäude, in dem wir beide eine Fortbildung für eine Führungskraft im Krankenhaus machten. Dort hatten wir uns auch kennen gelernt und rasch gemerkt, dass wir beide Elvis liebten und beide die Sportart Fußball für reine Zeitverschwendung hielten. Die Freundschaft war schnell geschlossen und an diesem Septembertag lud ich sie zu mir zum Kaffeetrinken ein, da meine Wohnung nur zwei Straßen von dem Gebäude unseres Unterrichts entfernt lag.
Ich ahnte bereits, als wir die Treppen hinauf stiegen, dass sich irgendetwas ereignen würde und begann vorsichtig über das Thema zu sprechen, das ich sonst eigentlich mied.
“Monika”, begann ich zögerlich. “Mein Mann, fällt mir ein, hat heute frei.”
“Das ist doch prima!”, meinte diese daraufhin erfreut. “Dann lerne ich ihn mal kennen! Du sprichst ja nur sehr wenig über ihn.”
In der Tat war ich sehr zurückhaltend mit den Aussagen bezüglich meines Mannes gewesen, ganz im Gegensatz zu Monika, die sich zu jeder Gelegenheit lautstark über ihren “Hubs” (Hubert) beschwerte.
“Ja”, fuhr ich fort. “Du musst wissen, er entwickelt Fernsehwerbung…”
“Das ist ja interessant”
“Ja… Und das setzt ihn manchmal ziemlich unter Stress. Wenn er dann angestrengt versucht sich etwas auszudenken, passiert es, dass er in eine “besondere Stimmung” kommt.” Diese Bezeichnung hatte ich von ihm übernommen. Meines Erachtens nach würde etwas wie “zeitlicher Ausfall aller Vernunft” eher passen, doch das sagte ich ihr und vor allem ihm nicht.
Ich liebte ihn, trotz seiner Eigenarten.
Monika sah mich fragend an.
“Besondere Stimmungen?”
“Ja… In denen setzt er sich sehr stark mit den Werbeprodukten auseinander, weil er glaubt, dies würde ihm bei seiner Arbeit helfen und ihm einen Einfall geben.”
“Ja und?”
Ich schwieg und schloss zögerlich die Haustür auf.
Hoffentlich war es nichts allzu Schlimmes. Kein Katzenstreu oder Hundenapf…
Ich lächelte Monika schwach zu und trat ein.
Sie folgte mir.
“Schaaaahaaaatz!”, hörte ich seine Stimme aus der Küche tönen.
Ich begab mich sofort dort hin und musste mir ein Lächeln verkneifen.
Er saß mit einem Babylätzchen und einem Tellerchen voll Brei da und meinte nur:
“Glaubst du, du kannst mich füt - “
In diesem Moment betrat Monika die Küche.
Mein Mann schaute sie für einen Augenblick mit leerem Blick an und Monika starrte zurück.
Dann fing sie an zu lachen und ich mit ihr.
Babynahrung, also.
Er sah uns einen Moment verständnislos an und wirkte tatsächlich wie ein quengliges Kind, das die Späße der Erwachsenen nicht versteht.
Dann im nächsten Moment lief er rot an, stand ruckartig auf und rannte aus dem Zimmer.
“Jetzt ist er wieder normal”, meinte ich schmunzelnd.
“Du hast schon einen eigenartigen Mann, Karla.”
“Leon ist nicht eigenartig… Er hat” und ich musste mir ein Lachen verkneifen, “Besondere Stimmungen.
The show must go on
(von Sassy - Gewinnergeschichte)
Lachende, plappernde und vor allem fröhliche Stimmen erfüllten das Foyer. Nur langsam, nach und nach zerstreute sich die Gesellschaft in die eigentliche Halle. Fröhliche Rufe hallten durch den Raum. Vergnügte Menschen, die sich freuten Bekannte hier mal wieder auf ein kurzes Schwätzchen zu treffen. Die lockere, vergnüge Atmosphäre erfüllte die Luft und wurde nur durch die aufgeregt quatschenden Stimmen durchbrochen.
Nervös tigerte er in der kleinen Umkleide auf und ab. Es war niemand außer ihm in dem kleinen mit grellen Neonröhren beleuchteten, schmucklosen Raum. Am liebsten hätte er sich ganz weit weg von hier irgendwo verkrochen. Er wischte sich seine schwitzigen Finger an der schwarzen Hose ab. Ganz ruhig, befahl er sich und ließ sich auf einem der senfgelben Hocker nieder, die aussahen als hätten sie mindestens dreißig Jahre hinter sich. Der Hocker kippelte. Er könnte weglaufen! Blödsinn! Er konnte doch alles, hatte soviel geübt! Und wenn sich doch ein Fehler einschlich? Einfach cool bleiben und weitermachen, the show must go on… oh Gott wie theatralisch! Er verdrängte seine Gedanken.
Eine Weile kippelte er mit dem Hocker, bevor er wieder aufstand und in den breiten Wandspiegel sah. Draußen hörte er das erste Einstimmen. Er zupfte seine Krawatte zurecht, nahm sein Instrument und betrat den Raum, der hinter der Bühne lag.
Das Orchester unterhielt sich noch, wenn auch langsam ein klein wenig nervös. Er sah den Dirigent mit einem Stimmgerät durch den Saal wuseln. Einige seiner Kollegen wünschten im Glück für seinen großen Auftritt, endlich Solist. Er grinste sie kurz nervös an, bevor er sich schnell auf den Weg zum Stimmgerät machte.
Ein Gong ertönte und langsam machte sich die schwätzende Meute auf ihrem Weg zu den Plätzen. Man drängelte sich durch die Reihen, zog die Füße an, um andere durchzulassen und entspannte sich letztendlich voller Vorfreude im Stuhl. Das Programmheft wurde näher in den Augenschein gezogen. Was wird denn überhaupt gespielt? Oh Mozart, ein Solokonzert. Wie schön. Und ein ganz junger Solist, guck mal.
Die Vorfreude waberte durch die Halle und schloss sich spätestens jetzt auch um alle, die heute Abend eigentlich lieber daheim geblieben wären. Das Licht wurde gedimmt, die Scheinwerfer gingen blendend hell an und ließen die Bühne erstrahlen.
Die Aufregung war fast greifbar und die Nervosität kribbelte durch seinen Körper. Beim letzten Lauf, das cis hoch greifen, ermahnte er sich. Das Orchester betrat die Bühne und er hörte die Leute erfreut klatschen, das Warten hatte ein Ende.
Jetzt stand er hier alleine hinter dem Vorhang. Für einen Moment schloss er die Augen und atmete tief durch. Von hinten kam sein Lehrer, Freund und heutige Dirigent. Er nahm ihn kurz herzlich in den Arm und sah ihn aufmunternd an. Seine Augen drückten ein stolzes ‚du schaffst das’ aus. Dann traten sie hintereinander auf die Bühne. Die Stühle schabten auf dem Holzboden, als das Orchester respektvoll aufstand. Ein Schwall des Applauses floss über ihn hinweg – eine kurze Verbeugung - und dann Stille.
Ein letzter Blickwechsel, der Taktstock flog in die Luft, drei, vier, das Orchester setzte ein. Leicht und tänzerisch und doch in gewisser Weise monumental begann die Melodie aus den Instrumenten zu gleiten und sich im Raum zu verbreiten. Schlagartig fiel mit den ersten so vertrauten Tönen die Nervosität von ihm ab.
Er ließ seinen Blick durch den Saal gleiten, viele bekannte Gesichter, einige Freunde, ein gewisses Mädchen. Er lächelte ihr zu und sie lächelte zaghaft zurück. Dann hob er das Instrument um die vielen Stunden Arbeit endlich umzusetzen – um die Zuschauer dort unten zu faszinieren und zu begeistern.
Zuletzt von Pooly am Fr 25 Jan 2013, 12:08 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet