- Spoiler:
- Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich hier im Forum schon einmal etwas über das Buch gelesen habe, konnte aber keine Rezension dazu finden. Wenn es doch bereits eine gibt, dann tut es mit leid.
INFORMATIONEN:
Gebundene Ausgabe: 510 Seiten
Verlag: Little, Brown Book Group (27. September 2012)
Sprache: Englisch
ISBN-10: 140870420X
ISBN-13: 978-1408704202
Preis: Gebunden 19,99€, Kindle-Edition 12,99€, Hörbuch 35,99€
INHALT:
When Barry Fairbrother dies unexpectedly in his early forties, the little town of Pagford is left in shock.
Pagford is, seemingly, an English idyll, with a cobbled market square and an ancient abbey, but what lies behind the pretty facade is a town at war.
Rich at war with poor, teenagers at war with their parents, wives at war with their husbands, teachers at war with their pupils... Pagford is not what it first seems.
And the empty seat left by Barry on the parish council soon becomes the catalyst for the biggest war the town has yet seen. Who will triumph in an election fraught with passion, duplicity and unexpected revelations?
Blackly comic, thought-provoking and constantly surprising, The Casual Vacancy is J.K. Rowling's first novel for adults.
MEINE MEINUNG:
Ich bin an dieses Buch absolut ohne irgendwelche Erwartungen herangegangen. Ich habe nicht erwartet, dass es schlecht wird, nicht erwartet, dass es gut wird - vor allem habe ich nicht erwartet, dass es so absolut großartig wird. Ich denke, The Casual Vacancy ist wirklich eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe.
Am Anfang bin ich nur unheimlich langsam vorangekommen und war beim lesen eigentlich dauernd frustriert, weil es einfach so viele verschiedene Charaktere gibt. Ich hatte stellenweise das Gefühl, die Geschichte wird wirklich von jedem, der Barry Fairbrother irgendwie im entferntesten gekannt hat, erzählt wird. Das Buch wird wirklich aus der Sicht von unheimlich vielen verschiedenen Leuten erzählt, und ich habe gut 100, 200 Seiten gebraucht, um nicht mehr bei jedem Kapitel überlegen zu müssen, wer denn jetzt wer ist. Diese vielen Charaktere haben aber auch dazu geführt, dass The Casual Vacancy so interessant ist. Man findet als Leser auf kurz oder lang alles heraus, man weiß alles, versteht alles, wird über nichts im Dunkeln gelassen. Ich mag es ja eigentlich nicht so, wenn ich bei einem Buch mehr weiß, als der Hauptcharakter, hier habe ich es aber geliebt - vielleicht liegt es daran, dass es einfach keinen richtigen Hauptcharakter gibt, nur eine ganze Reihe verschiedener Leute, die alle ungefähr gleich wichtig sind. Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das so... komplett war. So rund. Das war eine wirklich spannende Erfahrung.
Die Charaktere waren auch alle sehr besonders, einzigartig und vor allem glaubwürdig. Es gab in dem ganzen Buch nur zwei Charaktere, die ich absolut nicht mochte, und für einen von ihnen habe ich während der letzten 10 oder 20 Seiten doch noch Sympathie entwickelt. Alle anderen wollte ich einfach, trotz ihrer Fehler, in den Arm nehmen. Oder auch mal anschreien oder ohrfeigen, für das, was sie (meistens unbewusst), meinen anderen Charakteren angetan haben. Ich habe wirklich total mit ihnen gefühlt und gedacht. Ich bin quasi zu den jeweiligen Charakteren geworden - das ist mir wirklich noch nie bei einem Buch passiert.
- Spoiler:
Da war dieses eine Kapitel, in dem die Sozialarbeiterin Kay in die Familie der Weedons gekommen ist, und ich dachte mir "Oh Gott, bitte holt den kleinen Robbie da so schnell wie möglich raus!", und dann kam ein Kapitel aus der Sicht von Robbies Schwester Krystal, und ich dachte "Wagt es nicht, Robbie von seiner Familie wegzuholen!".
Es hat eigentlich keinen wirklichen Handlungsstrang, sondern beschreibt einfach die Ereignisse, die nach Barry Fairbrothers Tod ablaufen, und die eben irgendwann eskalieren. Eigentlich besteht das ganze mehr aus lauter kleinen Handlungen, die unabhängig voneinander existieren aber doch irgendwie immer miteinander verwoben sind.
Fazit: The Casual Vacancy war für mich zu keiner Zeit langweilig, es war großartig erzählt und hatte fantastische, glaubwürdige Charaktere - außerdem war es einfach so wahr, irgendwie, auf seine Weise. Ich habe es geliebt.
Bewertung:
(5 von 5 Sternen)