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Infos:
366 Seiten
Verlag: Ueberreuter
Preis: 14,95€
Beschreibung:
In Pandrea, dem Reich von Fürst Warkan, hat jeder seinen fest bestimmten gesellschaftlichen Platz. Divya gehört als Dienerin an einer Mädchenschule zur untersten Kaste; anders als Jolissa, die Schülerin aus gutem Hause. Während Jolissa von einer Hochzeit träumt, beneidet Divya die Männer um ihre Freiheit und freundet sich mit einem Wächter an. Sie lernt zu kämpfen wie ein Mann - und zu tanzen wie eine Frau. Als sie einen Mordauftrag bekommt, muss sie eine Entscheidung treffen. Und damit macht sie sich den Mann, den sie liebt, zu ihrem erbittertsten Feind.
Meine Meinung:
Die Protagonistin Divya lebt in einer Stadt, in der Frauen kaum etwas zu sagen haben, erst recht, wenn sie wie Divya aus der untersten Kaste stammen. In welcher Kaste ein Mensch steckt, erkennt man anhand der Farben, die er trägt. Divya trägt Grau, weil sie eine Dienerin ist; ihre beste Freundin Jolissa trägt Blau, weil sie zur obersten Kaste, den Regierenden, gehört. Diese Leute sehen normalerweise auf die Diener herab oder beachten sie kaum, aber Jolissa freundet sich mit Divya an, ohne sich um deren Kaste zu kümmern, was sie auf Anhieb sympathisch macht.
Divya mochte ich als Protagonistin ebenfalls sehr gern. Die Geschichte beginnt, als sie zwölf Jahre alt ist, und so erkennt man sehr gut, wie sie sich zu einer starken Frau entwickelt. Besonders gut hat mir an ihr gefallen, dass sie sich selbst verteidigen kann und sich nicht von anderen beschützen lassen muss. Das hat sie vor allem dem Krieger Tajan zu verdanken, der ihr beibringt, wie sie mit Messern kämpfen kann. Natürlich verlieben sich die beiden ineinander, aber das entwickelt sich sehr, sehr langsam, weil Divya noch ziemlich jung ist, als sie Tajan zum ersten Mal trifft.
Im Grunde genommen ist dies eine Geschichte, in der die Figuren das politische System in ihrer Stadt ändern wollen, weil sie von einem herrschsüchtigen Kerl (hier Warkan) beeinflusst und unterdrückt werden. Divya kämpft also für Veränderungen in ihrer Stadt und wird zu einer wichtigen Figur in diesem Prozess, vor allem dadurch, dass sie die unterschiedlichsten Leute kennenlernt (wozu ich aber nicht so viel verraten möchte).
Mit "Die Messertänzerin" hab ich ein neues Lieblingsbuch gefunden. :-) Es enthält eine nicht zu kitschige Liebesgeschichte, eine interessante Kultur (durch die Kasten und die Tanas - Tänzerinnen, die mich an eine Geisha erinnern), einen hinterhältigen Antagonisten, einige spannende Wendungen, Magie (so genannte "Lichter")... Ich würde dieses Buch wirklich jedem empfehlen, der so gerne Fantasy-Romane liest wie ich!