Pooly's Kunst und Schreibforum

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    US-Buchhändler Borders gibt auf

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    US-Buchhändler Borders gibt auf Empty US-Buchhändler Borders gibt auf

    Beitrag von Nakyo Mi 20 Jul 2011, 15:21

    Hey,

    ich habe hier noch nichts zu gefunden, deshalb poste ich es jetzt mal hier:

    http://www.welt.de/wirtschaft/article13494877/US-Buchhaendler-Borders-gibt-auf-10-700-Jobs-weg.html

    Was meint ihr dazu? Glaubt ihr, dass es bei uns bald ähnlich aussehen wird? Was meint ihr, woran das liegt?
    Ich persönlich denke weniger... ich denke viel mehr, dass es wieder die Kleinen erwischen wird, obwohl diese viel kompetener und zudem Beratungsfreundlicher sind...
    Außerdem denke.. hoffe ich, dass wir hier in Deutschland nochncith so stark auf Technik legen, wie es die USA tut... bei Amazon habe ich mir z. B. noch nie ein Buch bestellt... eben weil ich in der Handlung auch einen genauen Blick hineinwerfen kann...

    gruß
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    US-Buchhändler Borders gibt auf Empty Re: US-Buchhändler Borders gibt auf

    Beitrag von Pooly Mi 20 Jul 2011, 15:34

    Ah, danke fürs Posten der Meldung, Nadine.

    Also ich denke, mit Deutschland kann man die Situation noch nicht vergleichen. Unserer wichtigster Vorteil gegenüber den meisten Ländern der Welt - auch den USA - ist ja die Buchpreisbindung, die es dort eben nicht gibt. Das erlaubt es dort besonders amazon und Walmart vor allem Bestseller zu Spottpreisen zu verkaufen, weil sie es in riesigen Auflagen bestellen können. Wer sich das nicht leisten kann, geht eben hopps.

    Das kann man gar nicht vergleichen. Durch die eben nicht vorhandene Buchpreisbindung in den USA gibt es sowohl bei den Verlagen, als auch im Handel, deutliche Konzentrationen. Die großen Verlags- und Handelsketten verfügen eben über das nötige Kapital, um Bücher in hohen Auflagen drucken und zu niedrigen Preisen verkaufen zu können. Da genau dieses Kapital den kleineren Marktteilnehmern fehlt, sind sie auf Dauer nicht in der Lage, sich auf dem Markt zu halten und werden von den großen Konzernen verdrängt oder aufgekauft. - Das ist hier in Deutschland zwar auch teilweise der Fall, aber nicht so massiv wie dort. Kleine Buchhandlungen sind da kaum vorzufinden und die Buchläden sammeln sich dort in einer viel geringeren Dichte als in Deutschland.
    Ich hab darüber mal eine Hausarbeit geschrieben Es gibt in den Vereinigten Staaten zirka 4200 Buchhandlungen, was etwa 0,43 Buchhandlungen auf 100 Quadratkilometern entspricht - in Deutschland hingegen über 4400 Buchhandlungen, was immerhin 12,32 Buchhandlungen auf 100 Quadratkilometer sind.
    Ich denke, wenn man das weiß, versteht man, warum die Menschen dort bei amazon bestellen. Warum soll ich 200 Kilometer fahren um mir ein Buch für 30 Dollar zu kaufen, wenn ich es bei amazon für 5 geliefert bekomme?

    Die haben auf dem Buchmarkt dort ganz andere Strukturen, von daher denke ich nicht, dass wir uns solche Sorgen machen müssen. Da ist der ganze Wettbewerb auf jeden Fall um einiges schärfer.

    :]
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    US-Buchhändler Borders gibt auf Empty Re: US-Buchhändler Borders gibt auf

    Beitrag von Shira Mi 20 Jul 2011, 15:45

    Hey Nakyo,

    mich verwundert diese Entwicklung ehrlich gesagt überhaupt nicht.
    Zum einen aus den sehr naheliegenden Gründen, die Pooly bereits erklärt hat.
    Zum anderen auch aus den weiter entfernt liegenden Gründen, wie in den USA mit Büchern umgegangen wird. Bei vielen besteht dazu nämlich inzwischen einfach kaum mehr ein Bezug.
    Einer der Leserkommentare hat es auch schon gesagt: Die großen Filialen habe n die kleinen geschluckt, dem Leser die kundennahe Beratung nicht geben können und ihn damit verschreckt.
    Wenn ich mich in meiner Schule umhöre, stelle ich das Gleiche weg: Keiner geht mehr zu Thalia, weil die Beratung einfach mies ist, man keine gescheite Betreuung bekommt, Buchbestellungen verschlampt werden oder falsch eingegeben, ist einfach keiner mehr damit zufrieden. Wir haben zum Glück noch zwei oder drei kleinere Buchhandlungen in der Stadt oder der Umgebung, die davon profitieren.

    Ich denke aber, dass die Entwicklung der e-Books letzten Endes das Buch nicht so weit zurückdrängen kann. In den USA sind die Menschen schon lange auf Technik umgestiegen. In den Schulen sind die Bücher uralt, zerfleddert und alles andere als aktuell. Es gibt sogar Städte in denen es außer der Schulbibliothek keine weitere gibt. Daher ist der Reiz, richtige Bücher zu lesen natürlich auch nicht sehr groß. Die Menschen sind durch die Weltwirtschaftskrise in der Tat sehr hart getroffen worden. Ich war in einem Gebiet bei einer Austauschpartnerin, bei der 2/3 der Bevölkerung(!) ihre Arbeit verloren hatte. Dementsprechend groß ist der Drang, Geld zu sparen. Und wer lesen will, nimmt dann lieber die billigere, elektronische Fassung.

    In Deutschland hingegen haben wir den größten Buchmarkt weltweit, wir haben Stadtbibliotheken, die öffentlich zugänglich sind und und und. All diese brauchen nicht nur die Verlage, sondern eben auch die billigen Großhandlungen, in denen sie einkaufen können. So aber hat auch der Bürger viel mehr Zugang zu Büchern und ich denke auch, dass wir technisch gesehen nicht so zugänglich sind wie die Amerikaner. Von daher sehe ich da einfach keine Gefahr. Zumindest jetzt noch nicht. Wer weiß, wie das in ein paar Jahren aussieht.

    Außerdem: Ich schätze mal, diese beiden Unternehmen hatten einen nicht unerheblichen Teil ihres Vermögens in Aktien, mit denen sie sich schlichtweg einfach verspekuliert haben. Sonst würde es nicht gerade die beiden größten Unternehmen treffen. Und sonst hätte das größte auch nicht einen Käufer gefunden...

    Ich hoffe, ich konnte meinen Standpunkt einigermaßen erläutern. Ich bin in diesem wirtschaftlichen Bereich nicht sonderlich geschickt darin, alles klar aufzuschreiben....

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    Beitrag von Amira Mi 20 Jul 2011, 19:32

    Kurzer Einwurf - ich habe das Thema zu den News im Literaturbreich verschoben, da es, denke ich, dort besser aufgehoben ist (:

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