Informationen:
Seitenzahl: 208
Verlag (Erscheinungsdatum): Carlsen (Juli 2005)
ISBN: 978-3551581389
Zur Amazon-Seite
Inhalt:
Früher oder später durchflutet sie jeden einmal -- die Gefühlswelle der ersten Liebe. Und mit ihr kommt für viele das Erlebnis, sich nach einem Menschen mit jeder Pore zu verzehren. So geht es auch der New Yorkerin Daisy alias Elisabeth. Als sie von ihrem Vater nach England aufs Land geschickt wird, um dort bei ihren Verwandten die Sommerferien zu verbringen, verändert sich ihr Leben auf einen Schlag. So liebenswert die kleine Piper und ihre Brüder auch sein mögen, vor allem Cousin Edmond zieht Daisy von Tag zu Tag mehr in den Bann. So wild und eigensinnig er auch ist -- Edmond scheint dennoch bis auf den Grund ihrer Seele zu blicken. Wie im Märchen, umgeben von Hunden, Schafen und plätschernden Bächen, leben alle unbekümmert in den Tag hinein, während sich eine leidenschaftliche geheime Liebe zwischen Edmond und Daisy entwickelt.
Doch die Idylle wird plötzlich zerstört, als Anschläge auf London die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen. Anarchie und Terror breiten sich aus -- ein Krieg beginnt, der noch viele Jahre andauern soll. Daisy und Edmond werden auseinander gerissen. Alles, was Daisy bleibt, ist Edmonds T-Shirt, in dem noch ein Rest seines Geruchs hängt. Bei ihrem verzweifelten Kampf ums Überleben und ihrer Suche nach Edmond, muss ihr dieses kleine Überbleibsel genug Hoffnung schenken ...
Meinung:
Um dieses Buch zu lesen, muss man vor allem offen sein, denke ich. Es ist etwas ungewöhnlich geschrieben. Dass es aus der Ich-Perspektive und im Präsens erzählt wird, ist noch normal, aber an andere Dinge muss man sich gewöhnen. So ist der Stil zum Beispiel unverfälscht, die Geschichte wird einfach erzählt und Sätze sind sehr lang und durch viele "und"s verbunden. Zudem gibt es keine wörtliche Rede und wenn jemand etwas sagt, wird das in indirekter Rede oder auf eine ganz bestimmte Art wiedergegeben. (Bsp.: Und er sagte, Ich weiß ja nicht, wieso.) Das ist nicht ganz gewöhnlich, aber irgendwie gewöhnt man sich eben daran und es fällt einem kaum noch auf, dass diese Art etwas unkonventionell ist.
Die Geschichte selbst hat mich schon beeindruckt. Sie fängt mehr oder weniger irgendwo an und endet irgendwo, beide Punkte eignen sich gut als Anfangs- und Endpunkte, allerdings ist es durchaus vorstellbar, dass am eigentlichen Ende die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so war es wirklich nur eine Momentaufnahme aus einem Leben, eine besonders beschreibungswürdige Zeit. Man erfährt vieles nicht, Gründe für bestimmte Dinge oder so, aber die sind unwichtig. Es verdeutlicht noch umso mehr, dass man nicht immer alles erfahren kann und außerdem geht es im Buch wohl eher um die seltsame Situation und was einem in dieser passieren kann, als Gründe und vollständige Berichte.
Die Charaktere sind alle irgendwie sie selbst. Das ist schwer zu beschreiben, aber man kann sie kaum beurteilen, denn es ist, wie gesagt, einfach so, als hätte einem die Hauptperson ihre Geschichte erzählt und man will gar nicht urteilen oder so.
Deshalb kann ich dem Buch auch keine genaue Bewertung geben. Es ist nicht perfekt, hat hier und da Stellen, die mich ein klein wenig gestört haben, aber es war trotzdem wunderbar. Ich bin richtig froh, dass ich es gelesen habe. Man macht sich danach Gedanken und es ist endlich mal ein Jugendbuch, das etwas von den normalen Normen abgeht. Deshalb würd ich es aber auch nur denjenigen empfehlen, die nicht auf ein unterhaltendes Buch aus sind und sich auch mal mit einer anderen Art zu schreiben zufrieden geben können.
Zuletzt von captaincow am Mo 21 März 2011, 20:39 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet