Pooly's Kunst und Schreibforum

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    J.D. Salinger - Der Fänger im Roggen

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    J.D. Salinger - Der Fänger im Roggen Empty J.D. Salinger - Der Fänger im Roggen

    Beitrag von captaincow Do 25 Nov 2010, 12:06

    J.D. Salinger - Der Fänger im Roggen Der_faenger_im_roggen


    Inhalt:
    In seiner schnoddrigen Sprache erzählt uns ein 17-Jähriger von dem letzten Tag im Internat und den folgenden drei Tagen, an denen er in New York herumirrte, weil er sich wegen seines erneuten Versagens in der Schule nicht nach Hause wagte ...
    (Quelle + mehr Informationen)




    Meinung:
    Erstmal möchte ich vorher anmerken, dass "Der Fänger im Roggen" mein Lieblingsbuch ist und es mir dementsprechend schwer fällt, eine objektive Bewertung abzugeben (aber seit wann sind Rezensionen schon objektiv?!).
    Ich habe es das erste Mal gelesen, weil mein Vater es mir vor die Nase gelegt hat; in dem Versuch, mich davon zurückzuhalten, ständig neue Bücher anzuschaffen. Erst stand ich dem ganzen etwas skeptisch gegenüber, aber schon nachdem ich die ersten Seiten gelesen hatte, änderte sich das und ich saß die ganze Nacht wach, um das Buch durchzulesen. Ich weiß gar nicht genau, was mich daran so fasziniert hat, aber mittlerweile, nach mehrmaligem Lesen, habe ich es herausgefunden: Das Buch ist eines der ehrlichsten, das ich bisher gelesen hab. Natürlich ist es Fiktion, wie viele andere Bücher auch, aber der Hauptcharakter ist so... ehrlich, im Sinne von lebensnah, dass es mich fasziniert hat. Die Geschichte ist aus seiner Sicht geschrieben und der Schreibstil passt ebenfalls wie die Faust aufs Auge. Er ist vielleicht nicht sonderlich poetisch, doch der spiegelt die Gedanken des Hauptcharakteres Holden Caulfield perfekt wieder. Oft verliert er sich in Details und die Sätze werden hin und wieder zu Schlangensätzen, aber so, dass man die Verwirrung nur übernimmt.
    Die Geschichte selbst ist nicht besonders spannend oder so, aber Spannung muss ja nicht zwingend sein und mitreißend fand ich das Buch dennoch. Irgendwie zeigt es das Erwachsenwerden in 4 Tagen, auf eine weitaus unmoralischere Art und Weise als bei anderen Büchern. Ich kann nicht anders, als jedem dieses Buch ans Herz zu legen - allerdings, hier eine kleine Vorwarnung: Vielleicht ist es euch ein bisschen zu seltsam.
    5 von 5 Sternen gebe ich, und ich würde mehr geben, wenn das möglich wäre.
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    Beitrag von Amira Di 30 Nov 2010, 18:09

    Hallo Hannah :]

    Dankeschön für die Vorstellung und deine ausführliche Meinungen, die ja durchwegs positiv klingt :)
    Ich kenne das Buch vom Titel her, wusste aber bisher nicht was sich dahinter verbrigt.
    Ich habe mich eben bei deinem angegenbenen Link noch etwas weiter informiert und es klingt sowohl vom Inhalt und auch dem Schreibstil (die Taxifahrt) richtig ansprechend und auch nach einem Buch für mich :)

    Danke dafür :] Ich werde gleich nachschauen, ob wir es vielleicht selbst zu Hause haben bzw. steht es nun ganz oben auf meiner Wunschliste.

    Liebe Grüße,
    Naomi
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    Beitrag von captaincow Di 30 Nov 2010, 18:35

    Hey Naomi :)

    Nichts zu danken :)
    Ich hoffe, das Buch ist hier bei "Weltliteratur und Klassiker" überhaupt richtig. Aber ich denke schon, oder...? :S
    Ich drück dir die Daumen, dass du es bei dir zu Hause findest und wünsch dir viel Spaß beim Lesen :) Würdest du deine Meinung hier auch kundtun, wenn du das Buch gelesen hast?

    LG
    Hannah
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    Beitrag von Amira Di 30 Nov 2010, 18:47

    Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass es hier in diese Spate passt :] Erst vor kurzem kam mir ein Artikel über Literaturkanon und Weltliteratur unter und da stand es zumindest dabei :)

    Klar, werde ich machen :) Zum Glück sind bald Weihnachtsferien und da gibt es ja wieder viel Zeit zum Lesen.

    Liebe Grüße,
    Naomi
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    Beitrag von moriazwo Di 30 Nov 2010, 19:40

    Ah, der gute alte "Catcher in the Rye". Ich hatte das Buch damals im Englischunterricht gelesen und tat dies demzufolge nicht freiwillig. Trotzdem begann es mich auch nach kurzer Zeit zu fesseln und man konnte die Empfindungen und Selbstzweifel des Holden Caulfield gut nachvollziehen, wie er, der bereits wiederholt von Internaten geflogen ist, durch das vorweihnachtliche New York irrt, teils aus Angst, dieses erneute Versagen vor seinen Eltern zu verantworten, teils in dem zum Scheitern verurteilten Versuch, sich selbst zu finden. Er empfindet alle Welt als verlogen und unehrlich - nur seine kleine Schwester ist für ihn ein ehrliches und auf eine naive Art "reines" Wesen.
    Seine Irrfahrt durch New York, seine ständig depressive Verfassung steuert auf eine leise Katastrophe zu, als es zwischen ihm und seiner Freundin zum endgültigen Zerwürfnis kommt, woran Holden durch seine unvergleichlich "charmante" Art nicht ganz unschuldig ist. Hier muss ich leider sagen, wird die von Heinrich Böll gefertigte Übersetzung dem Original nicht gerecht. Böll hat versucht, die zum Teil sehr derbe Sprache Holdens zu entschärfen. Was ihm jedoch gelungen ist, ist, sie regelrecht zu kastrieren. Beispiel:
    Holden trifft sich mit seiner Freundin im Cafe einer Eishalle. Nach einem kurzen Streit sagt er: "Du verursachst mir Magenschmerzen." Im Original sagte er: "You give me a royal pain in the ass." Überhaupt habe ich durch dieses Buch äußerst viele üble Schimpfworte im Englischen kennengelernt, aber es ist auch diese authentische Sprache, die das Buch ausmacht.
    Die oben angedeutete Katastrophe findet nicht statt, weil Holden sich noch besinnt, seine Schwester Phoebe nicht mit in seinen Depressionssumpf mit hineinzuziehen, und schließlich nach Hause zurückkehrt. Er wird letztlich in ein Sanatorium eingewiesen, wo man ihm hilft und wo er seine Erinnerungen aufschreibt.
    Alles in allem ist "Der Fänger im Roggen" ein Klassebuch.

    Gruß
    Michael
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    Beitrag von Jojo Di 30 Nov 2010, 21:23

    Hey Hannah,

    Vielen Dank für die Vorstellung.
    Deine Meinung ist ja wirklich sehr positiv und auch die von dir, Michael.
    Das ist echt super. Ich hatte sowieso vor mit das Buch zu kaufen, aber es ist immer toll, vorher ein bisschen was dazu zu lesen, wie andere Leute es fanden und so. Da sind mir eure Meinungen immer ziemlich gut gelegen ^^
    Ich meine, dass ich es auf meinen Wunschzettel geschrieben habe, kann also sein, dass ich es sogar zum Geburtstag oder zu Weihnachten bekomme. Wäre schon cool.
    Wenn ich's gelesen habe, schreibe ich hier auch mal meine Meinung dazu.

    Liebe Grüße
    Jojo
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    Beitrag von captaincow Sa 15 Jan 2011, 13:56

    Hey :)

    @ Michael: Wow, ihr habt es im Englischunterricht gelesen? Das würde ich auch gerne mal machen, auch wenn der Unterricht einem die Bücher manchmal etwas "zerstört". Aber Diskussionen darüber sind sicherlich sehr interessant.
    Auf Englisch muss ich das Buch auch unbedingt mal lesen. Die deutsche Version hat mir zwar sehr gut gefallen, aber ich denke, sie kommt an das Original nicht heran.

    @ Jojo: Hast du das Buch denn mittlerweile schon gelesen? Wenn ja, wär ich sehr auf deine Meinung dazu gespannt :)

    LG
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    Beitrag von Jojo So 16 Jan 2011, 00:54

    Hey Hannah,

    nein, leider habe ich es noch nicht gelesen ..
    Ich habe es leider auch weder zum Geburtstag noch zu Weihnachten bekommen, was ich eigentlich gehofft hatte ... Deshalb muss ich es mir dann demnächst mal kaufen und werde es dann auch sicher ziemlich schnell lesen.

    Liebe Grüße
    Jojo
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    Beitrag von Dawn Mo 17 Jan 2011, 17:19

    Hallo Hannah,

    dankeschön für die Vorstellung.
    Damals hat mir ein amerikanischer Drehbuchautor den Tipp gegeben dieses Buch unbedingt zu lesen. Es sei in den USA wohl Schullektüre. Er lobte es nach einem Gespräch über Shakespeare total hoch und seitdem wollte ich es immer mal lesen.
    Und nach deiner Rezension jetzt möchte ich es wirklich bald mal lesen.

    Lg, Alex
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    Beitrag von capitaine_solitaire Mo 17 Jan 2011, 19:18

    Kleine Info am Rande:

    wusstet ihr, dass auch viele amerikanische Serienmörder wie Ted Bundy oder Charles Manson dieses Buch zu ihren Lieblingsbüchern zählen?
    Es ist deswegen auch auf einem bestimmten Index für Bücherein und jeder Verleih wird aufgezeichnet - um in Verbindung mit einschlägiger Literatur zb. über Waffen oder Sachbücher über Serienmörder als Spur zur Identifizierung neuer Serienmörder zu dienen.

    Der Möder von John Lennon, Mark David Chapman, hielt sich sogar für Holden Cauldfield, checkte unter diesem Namen in das New Yorker Hotel ein und hatte eine Taschenbuchausgabe von Catcher in the Rye dabei, als er am Abend des 8. Dezember 1980 vor dem Dakota Building auf John Lennon und Yoko Ono wartete, um Lennon dann mit 5 Schüssen in den Rücken zu ermorden.
    Seine Begründung: Holden hätte eine Heuchler wie Lennon niemals geduldet.

    Von daher auch für Leute, die sich für Serienkriminalität (mit Verbindung zu Geisteskrankheit) interessieren, ein interessantes Buch, wenn man es unter diesen Gesichtspunkten mal genauer ansieht.
    Jojo
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    Beitrag von Jojo Mo 17 Jan 2011, 20:08

    Hey Mia,

    Wow, das wusste ich ja gar nicht. Aber ich habe mich auch nicht näher mit diesem Buch beschäftigt.
    irgendwie klingt das ziemlich heftig, aber irgendwie ... ich weiß nicht...
    Das fände ich mal interessant, ob man, wenn man das Buch dann gelesen hat, so etwas "nachvollziehen" kann, also warum es zu den Lieblingsbüchern solcher Leute gehört...

    Mensch, ich muss demnächst in die Stadt. Ich muss sowieso noch meinen MP3-Player umtauschen, dann mache ich auch einen Abstecher in die Buchhandlung und kauf es mir.

    Liebe Grüße
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    Beitrag von captaincow Mi 19 Jan 2011, 10:53

    Hey :)

    @ Mia: Ja, davon hab ich auch schon gehört. Fand ich ziemlich interessant, allerdings ist so eine Rechtfertigung auch irgendwie krass oO

    @ Alex: Ich kann es, wie gesagt, nur empfehlen. Viel Spaß, falls du es bald lesen solltest :)

    @ Jojo: Oh okay, das ist schade. Viel Spaß beim Lesen, falls du es gekauft hast *g*

    Ich bin gespannt auf eure Meinungen :)

    LG
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    Beitrag von Angoraschka Mi 19 Jan 2011, 11:52

    Hey Hannah,

    Schön, dass du das Buch vorgestellt hast. Ich kenne es nicht, obwohl der itel irgendwo in meinem Kopf eine vage Erinnerung hervorruft. Aber dennoch möchte ich es gerne mal lesen, besonders nach deiner positiven Meinung darüber. ^.^

    LG Serina
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    Beitrag von Jojo Di 22 Feb 2011, 19:02

    Hey Leute,

    Ich habe das Buch jetzt vorhin durchgelesen. Hat etwas länger gedauert, weil ich es einfach nur in der Schule oder im Bus gelesen habe xD

    Anfangs dachte ich wirklich: Was ist das bitte?
    Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, auf jeden Fall, aber doch irgendwie passend und er gefällt mir mal zu mal mehr.
    Er passt doch irgendwie zu Holden und vor allem zu seinem Alter.
    Ich muss vor allem irgendwie die ganze Zeit lachen, weil Holden irgendwie ... ich weiß nicht, mir ist er doch irgendwie sympathisch, auch wenn ihn irgendwie alles völlig fertig macht oder total deprimiert. Also echt mal xD

    @Michael:
    Ich habe noch mal nachgeschaut, wegen der Übersetzung. Es gibt seit 2003 oder so um den Dreh eine neue Übersetzung. Hier noch mal zu dem Beispiel, das du angeführt hast.
    Holden sagt an der Stelle zu der guten Sally, um einmal seinen Sprachgebrauch zu benutzen: "Du gehst mir gewaltig auf den Sack."
    Das finde ich ist schon nicht mehr unbedingt zensiert, wie es bei deiner Version zu sein scheint.

    Insgesamt kann ich das Buch doch eigentlich nur empfehlen. Ich finde es ziemlich interessant, wie Holden sich entwickelt und irgendwie auch 'reifer' wird. Man kann seine Gedanken und Ansichten als Leser schon in gewisser Weise nachempfinden und nachvollziehen.
    Was ich auch besonders schön und passend fand, war, dass der Leser immer angesprochen wurde.
    Aber man sollte eben wirklich dazu sagen, dass das Buch jetzt nicht von Action geprägt ist. Es ist halt ein ruhiges Buch, dennoch interessant zu lesen ist, aber auch einen außergewöhnlichen Schreibstil hat, der anfangs sehr gewöhnungsbedürftig ist und sicherlich nicht für jeden das Gelbe vom Ei ist.

    Liebe Grüße
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    Beitrag von captaincow Di 22 Feb 2011, 22:37

    Hey Jojo,

    vielen Dank erstmal, dass du hier auch deine Meinung zu dem Buch kundtust :)

    Und ich freu mich irgendwie, dass sich deine Meinung geändert hat, auch wenn sie nur anfänglich nicht so überschwänglich war. Der Stil ist wirklich ein klein wenig gewöhnungsbedürftig und joa, das Buch ist nicht unbedint spannend, aber so ist es ja auch nicht gedacht :]
    Haha, und über Holden lachen musste ich teilweise auch ^^ Vor allem, auf welche Art er sich immer aufregt, fand ich irgendwie lustig. Auch wenn es gleichermaßen traurig ist :]

    LG
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    Beitrag von Amira Fr 27 Mai 2011, 20:20

    Hallo!

    Als ich das Buch zu lesen begonnen habe, hat es sich zufälligerweise ergeben, dass ich es parallel dazu auch im Englischunterricht durchnahm. Davor hatten wir einen Artikel gelesen, in dem es um Bücher ging, deren Zensierung/Bannung von Eltern in Amerika fordern. Darunter fielen Bücher wie „To kill a mockingbird“, „Eclipse“ und eben auch „The catcher in the Rye“.
    Von meinen Eltern bekam ich zufällig die Ausgabe, die sie bereits damals in der Schule gelesen haben. Da ich den Vergleich zum Englischen habe – ich stimme Michael zu, die Aussprache Holdens ist manchmal gemindert übersetzt worden. (Zumindest bei der Ausgabe, die ich besitze.)
    Holden trifft sich mit seiner Freundin im Cafe einer Eishalle. Nach einem kurzen Streit sagt er: "Du verursachst mir Magenschmerzen." Im Original sagte er: "You give me a royal pain in the ass." Überhaupt habe ich durch dieses Buch äußerst viele üble Schimpfworte im Englischen kennengelernt, aber es ist auch diese authentische Sprache, die das Buch ausmacht.
    Stimmt, ein paar solche Stellen fielen mir auch auf. Jedoch hat es ja mehrere überarbeitete Erscheinungen gegeben, wenn ich mich nicht irre. Zum Beispiel besitze ich die von 1966, wo eine Sängerin mit andersfarbiger Hautfarbe mit dem abwertenden Begriff „Neger“ betitelt wird. Dies dürfte sich auch geändert haben.

    Nun aber zum Inhalt: Ich denke, ich habe das Buch mit einem weinend und lachendem Auge durchgelesen. Einerseits hat mit Holden so oft zum Lachen gebracht, andererseits gab es auch... traurige Szenen. Eins haben sie aber alle gemein - wie Hannah bereits angesprochen hat, das Buch ist einfach ehrlich. Manchmal weiß man nicht in wie weit Holden die Wahrheit verdreht, wie er die Menschen wahrnimmt, aber er beschreibt alles ohne Punkt und Komma, ohne Beschönigungen oder Ausschweifungen - eben so wie er es erlebt.
    Ein ganz besonderes Symbol ist ja "Holden’s red hunting hat", der ihm die Geschichte über begleitet, was meiner Meinung nach seine Unabhängigkeit und Individualität unterstreicht. Vielleicht auch seinen Wunsch, anders zu wirken, anders zu sein. (Da stolpert man ja über viele Theorien, wenn man sich umhört.)
    Sehr gut dagestellt fand ich auch die Beziehungen zwischen Holden und seiner Schwester, der Familie und den Freunden.
    Holden selbst bezeichnet sich selbst oft als "yellow" (coward), dennoch gibt es auch Szenen, wo er ganz anders agiert - beispielsweise in dem Hotelzimmer, als er das Geld nicht her geben will. Ein Widerspruch steckt aber meiner Meinung nach auch darin, dass er ja meint, Filme und das ganze Zeug zu hassen, selbst aber denke ich als Schauspieler durch seine Einbildungskraft und "Begabung" im Lügen sich gar nicht schlecht anstellen würde.
    Der Autor hat sich meiner Meinung nach sehr feinfühlig in den Charakter eingefühlt und die Geschichte authentisch und lebendig wirken lassen. Ich fand mich sehr leicht in den Schreibstil ein, der perfekt auf Holden zugeschneidert schien.
    Dennoch kann ich dem Buch nicht fünf Sterne geben, da für mich etwas gefehlt hat. Ich bin bei weitem kein Leser, der eine rasante Handlung benötigt, aber es war für mich kein Buch, bei dem ich mir dachte, es lässt mich nicht mehr los bzw. war für mich persönlich nicht das Gefühl da, unbedingt wissen zu wollen, wie es weiter geht.
    Deswegen gibt es von meiner Seite aus vier von fünf Sterne.

    ²Mia
    Danke für die interessante Infortmation, das wusste ich gar nicht. Schon heftig, dass sie das so auf das Buch beziehen oO

    Liebe Grüße,
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    Beitrag von captaincow Di 31 Mai 2011, 17:40

    Hallo Naomi,

    erstmal möchte ich mich für deine ausführliche Rezension des Buchs bedanken. Es ist irgendwie interessant, zu lesen, was dir alles in Erinnerung geblieben ist, und was du besonders mochtest :]

    Ein Widerspruch steckt aber meiner Meinung nach auch darin, dass er ja meint, Filme und das ganze Zeug zu hassen, selbst aber denke ich als Schauspieler durch seine Einbildungskraft und "Begabung" im Lügen sich gar nicht schlecht anstellen würde.

    Ich mochte diese Widersprüche irgendwie sehr gerne. Denn das zeigt, dass er selbst nicht besonders anders ist... Dass er genauso unentschlossen und eben einfach nur ein Mensch ist und das fand ich so sympathisch an ihm. Es gibt ja genug Menschen, die sich über Dinge beschweren, die sie selber liebend gern tun - manchmal, ohne es zu bemerken, manchmal auch nicht.

    Dennoch kann ich dem Buch nicht fünf Sterne geben, da für mich etwas gefehlt hat. Ich bin bei weitem kein Leser, der eine rasante Handlung benötigt, aber es war für mich kein Buch, bei dem ich mir dachte, es lässt mich nicht mehr los bzw. war für mich persönlich nicht das Gefühl da, unbedingt wissen zu wollen, wie es weiter geht.

    Das ist schade, passiert aber manchmal nun leider. Na ja, Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Dennoch freut es mich zu hören, dass dir das Buch soweit gut gefallen hat (bis eben auf dieses "gewisse Etwas").

    Wie fanden es denn deine anderen Mitschüler?
    Ich finde es wirklich toll, dass ihr das Buch im Unterricht gelesen habt - das würde ich bei uns auch gerne mal machen. Ein paar meiner Mitschüler kennen es nämlich schon und mögen es auch echt gern. Aber so darüber zu diskutieren, fände ich auch mal spannend.

    Liebe Grüße,
    Hannah
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    Beitrag von Amira Di 31 Mai 2011, 19:30

    Hallo Hannah!

    Danke für deine Antwort ^.^

    Ich mochte diese Widersprüche irgendwie sehr gerne. Denn das zeigt, dass er selbst nicht besonders anders ist... Dass er genauso unentschlossen und eben einfach nur ein Mensch ist und das fand ich so sympathisch an ihm. Es gibt ja genug Menschen, die sich über Dinge beschweren, die sie selber liebend gern tun - manchmal, ohne es zu bemerken, manchmal auch nicht.
    Genau, das mochte ich ebenso daran. Wie oft ist Holden genervt, findet alles und jeden anstrengend, langweilt sich, findet die Welt ungerecht und hätte sie am liebsten einmal gepackt und heftig durchgeschüttelt. Auf der anderen Seite kann er (oft nur für Kleinigkeiten) so eine Begeisterung und Liebe aufbringen (Bsp. Begegnung mit Nonnen, seine Schwester) ...es ist einfach schön und sympathisch zu beobachten (:

    Das ist schade, passiert aber manchmal nun leider. Na ja, Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Dennoch freut es mich zu hören, dass dir das Buch soweit gut gefallen hat (bis eben auf dieses "gewisse Etwas").
    Ich würde dieses "gewisse Etwas" irgendwie gerne definieren, aber mal schauen ... beim nächsten Mal lesen nehme ich es vielleicht ganz anders wahr.

    Wie fanden es denn deine anderen Mitschüler?
    Ich finde es wirklich toll, dass ihr das Buch im Unterricht gelesen habt - das würde ich bei uns auch gerne mal machen. Ein paar meiner Mitschüler kennen es nämlich schon und mögen es auch echt gern. Aber so darüber zu diskutieren, fände ich auch mal spannend.
    In den ersten Stunden habe ich es sogar oft Lachen gehört aus den Reihen hinter mir, also anscheinden scheint es ganz gut angekommen zu sein (: Manche anderen fanden es aber auch eher langweilig. Keine Ahnung, ob es daran liegt, dass die meisten automatisch all das, was sie in der Schule lesen, schlechter finden.
    Darüber zu diskutieren finde ich auf alle Fälle auch immer spannend. Oft nehmen es andere nämlich ganz anders wahr (: Nur dieses kapitelweise Durchgehen ist für die meisten (und manchmal auch für mich) etwas ermüdend.

    Da ich auch Mias Aussage, bezüglich John Lennon sehr interessant fand, hielt ich heute eine kurze Präsention im Unterricht darüber. Ich habe meine Artikelzusammenschnitte mal in den Spoiler gepackt für alle Interessierten (:
    Spoiler:

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    J.D. Salinger - Der Fänger im Roggen Empty Re: J.D. Salinger - Der Fänger im Roggen

    Beitrag von captaincow Di 31 Mai 2011, 19:37

    Hallo Naomi,

    Ich würde dieses "gewisse Etwas" irgendwie gerne definieren, aber mal schauen ... beim nächsten Mal lesen nehme ich es vielleicht ganz anders wahr.

    Das kann gut sein. Manchmal mag man ja Bücher beim wiederholten Lesen mehr oder es wird einem klarer, was genau man nicht so besonders mochte.

    Keine Ahnung, ob es daran liegt, dass die meisten automatisch all das, was sie in der Schule lesen, schlechter finden.

    Aw, das ist ja leider oft so. Schade, irgendwie... Auf der anderen Seite gibt es aber auch viele Leute, die eben nicht besonders gern lesen :]
    Das kapitelweise durchzukauen, stell ich mir auch nicht so schön vor. So etwas ist immer sehr nervig, aber na ja. Irgendwie muss es ja eine Struktur bekommen.

    Deinen Referattext finde ich sehr interessant, daraus erfährt man gleich noch mal ein bisschen mehr. Chapman war ja wirklich nicht mehr ganz "normal"... kommt mir zumindest so vor.
    Vielen Dank für das Posten. Wirklich sehr interessant (:

    Liebe Grüße,
    Hannah
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    J.D. Salinger - Der Fänger im Roggen Empty Re: J.D. Salinger - Der Fänger im Roggen

    Beitrag von Amira Di 31 Mai 2011, 19:45

    Hey Hannah!

    Aw, das ist ja leider oft so. Schade, irgendwie... Auf der anderen Seite gibt es aber auch viele Leute, die eben nicht besonders gern lesen :]
    Das kapitelweise durchzukauen, stell ich mir auch nicht so schön vor. So etwas ist immer sehr nervig, aber na ja. Irgendwie muss es ja eine Struktur bekommen.
    Ja, da kann ich mich dann eigentlich glücklich schätzen, dass ich mich nicht durch solche Bücher regelrecht "durchquälen" muss Wink
    Stimmt natürlich. Irgendwie muss man es ja durchnehmen, da es in den Schularbeits/Maturastoff miteinfließt, aber auf der anderen Seite kann sich sowas halt auch (negativ) auf ein Buch auswirken.

    Ja, es ist wirklich erschreckend, dass ein Mensch derart ... krankhaft an dem Glauben festhält, zu dieser Person zu werden und dabei sprichwörtlich über Leichen geht.

    Liebe Grüße,
    Naomi

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