Schon als kleiner Junge sucht Jacob Reckless Zuflucht in der gefährlichen Welt hinter dem Spiegel, der im alten Arbeitszimmer seines verschollenen Vaters hängt.
Es ist seine Zuflucht, seine Welt, die er mit niemandem teilen möchte. Doch trotz aller Vorsicht folgt ihm sein „kleiner“ Bruder Will, der inzwischen wie Jacob selbst ein junger Mann ist, eines Tages in die Spiegelwelt. Und die Welt hinter dem Spiegel ist gefährlich- das Volk der Goyl macht den Menschen die Herrschaft streitig. Unterstützt wird es in seinem Feldzug von der Dunklen Fee, die fleißig „Steinernes Fleisch“ unter den Menschen säht… so kommt es, dass auch Will nach einer Verletzung, die er im Kampf gegen die Goyl erhalten hat, steinernes Fleisch wächst. Seine Haut wird zu Jade- und Jacob muss versuchen, die Verwandlung mit aller Kraft aufzuhalten.
Ein Wettlauf gegen die Zeit durch eine märchenhafte Welt voller Wunder beginnt, in der nicht nur Jacobs Gefühle auf eine harte Probe gestellt werden…
Die Tintenwelt- Autorin Cornelia Funke hat erneut eine fantastische Welt geschaffen. Hier vermischen sich zahlreiche grimmsche Märchen mit einer düsteren Welt, die sich im industriellen Aufbruch befindet.
Viele Ideen dahinter sind nicht neu- zum Beispiel die Gebrüder Grimm in ihre eigenen gesammelten Märchen zu schicken und diese düster abzuwandeln- und auch Gargoyls erfreuen sich momentan in der fantastischen Literatur immer größerer Beliebtheit, wie schon einige Autoren bewiesen haben.
Trotzdem schafft Cornelia Funke es auch hier, den Leser in die Geschichte zu ziehen. Mit liebevollen Details wie Jacob als erfolgreicher Schatzsucher, der für die herrschende Königin bereits einige kuriose Gegenstände aufgestöbert hat (zum Beispiel einen goldenen Ball, der Personen in sein Inneres zieht, wenn er angefasst wird), Zwergen, die in der Industrie eine aufstrebende Position einnehmen und sympathischen Nebendarstellern wie dem Fuchsmädchen, gelingt es ihr, der Welt Leben einzuhauchen und sie nicht zu einer blassen Kopie von Althergebrachtem verkommen zu lassen.
Die Handlung ist straff erzählt- sehr filmisch reihen sich rasante und actionreiche Szenen aneinander. Ich denke, hier macht sich die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Lionel Wigram bemerkbar. Ich finde das etwas schade, da ich gerade auch ruhige Szenen wichtig finde, in denen man Einblick in die Figuren bekommt. Darunter leidet leider auch tatsächlich die Darstellung der Charaktere. Anders als noch in der Tintentrilogie bleiben sogar die Hauptcharaktere recht blass- man leidet nicht mit ihnen mit, wie mit Meggie, Mo und Staubfinger, kann sie nicht hassen oder lieben, sondern lässt sich lediglich oberflächlich von ihnen unterhalten. Das nimmt dem Roman viel vom üblichen Funke-Charme.
Meine andere Befürchtung- dass das Buch evtl. sehr amerikanisch wird und Cornelias „deutscher“ poetischer Stil verloren geht- bewahrheitete sich zum Glück nicht.
Ihre Sprache ist weiterhin wundervoll und hat für mich einen ganz besonderen Klang.
Achja- der Roman beginnt deutlich düsterer und ist auch deutlich blutiger als die anderen Romane der Frau Funke.
Zusammenfassend muss ich leider gestehen, dass ich von dem Buch nicht so begeistert war, wie ich gehofft hatte. Die recht leblosen Figuren nehmen dem Buch einfach viel, auch wenn der Rest stimmig ist.
Für Funke- oder Märchenfans kann ich das Buch trotzdem empfehlen- wenn man sich auf die Details einlässt und die Sprache gerne mag, findet man an vielen der Ideen sicher Gefallen und kann sich von der Handlung auch ganz gut unterhalten lassen.
Ich würde denke ich 7 oder 8 von 10 Punkten geben. Und bleibe trotzdem ein großer Cornelia Funke- Fan
Und den nächsten Band hole ich mir auf jeden Fall auch, denn das Ende von Reckless war ziemlich gut und spannend – also dranbleiben lohnt sich!
Und sorry, für die etwas chaotische Rezension^^
Es ist seine Zuflucht, seine Welt, die er mit niemandem teilen möchte. Doch trotz aller Vorsicht folgt ihm sein „kleiner“ Bruder Will, der inzwischen wie Jacob selbst ein junger Mann ist, eines Tages in die Spiegelwelt. Und die Welt hinter dem Spiegel ist gefährlich- das Volk der Goyl macht den Menschen die Herrschaft streitig. Unterstützt wird es in seinem Feldzug von der Dunklen Fee, die fleißig „Steinernes Fleisch“ unter den Menschen säht… so kommt es, dass auch Will nach einer Verletzung, die er im Kampf gegen die Goyl erhalten hat, steinernes Fleisch wächst. Seine Haut wird zu Jade- und Jacob muss versuchen, die Verwandlung mit aller Kraft aufzuhalten.
Ein Wettlauf gegen die Zeit durch eine märchenhafte Welt voller Wunder beginnt, in der nicht nur Jacobs Gefühle auf eine harte Probe gestellt werden…
Die Tintenwelt- Autorin Cornelia Funke hat erneut eine fantastische Welt geschaffen. Hier vermischen sich zahlreiche grimmsche Märchen mit einer düsteren Welt, die sich im industriellen Aufbruch befindet.
Viele Ideen dahinter sind nicht neu- zum Beispiel die Gebrüder Grimm in ihre eigenen gesammelten Märchen zu schicken und diese düster abzuwandeln- und auch Gargoyls erfreuen sich momentan in der fantastischen Literatur immer größerer Beliebtheit, wie schon einige Autoren bewiesen haben.
Trotzdem schafft Cornelia Funke es auch hier, den Leser in die Geschichte zu ziehen. Mit liebevollen Details wie Jacob als erfolgreicher Schatzsucher, der für die herrschende Königin bereits einige kuriose Gegenstände aufgestöbert hat (zum Beispiel einen goldenen Ball, der Personen in sein Inneres zieht, wenn er angefasst wird), Zwergen, die in der Industrie eine aufstrebende Position einnehmen und sympathischen Nebendarstellern wie dem Fuchsmädchen, gelingt es ihr, der Welt Leben einzuhauchen und sie nicht zu einer blassen Kopie von Althergebrachtem verkommen zu lassen.
Die Handlung ist straff erzählt- sehr filmisch reihen sich rasante und actionreiche Szenen aneinander. Ich denke, hier macht sich die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Lionel Wigram bemerkbar. Ich finde das etwas schade, da ich gerade auch ruhige Szenen wichtig finde, in denen man Einblick in die Figuren bekommt. Darunter leidet leider auch tatsächlich die Darstellung der Charaktere. Anders als noch in der Tintentrilogie bleiben sogar die Hauptcharaktere recht blass- man leidet nicht mit ihnen mit, wie mit Meggie, Mo und Staubfinger, kann sie nicht hassen oder lieben, sondern lässt sich lediglich oberflächlich von ihnen unterhalten. Das nimmt dem Roman viel vom üblichen Funke-Charme.
Meine andere Befürchtung- dass das Buch evtl. sehr amerikanisch wird und Cornelias „deutscher“ poetischer Stil verloren geht- bewahrheitete sich zum Glück nicht.
Ihre Sprache ist weiterhin wundervoll und hat für mich einen ganz besonderen Klang.
Achja- der Roman beginnt deutlich düsterer und ist auch deutlich blutiger als die anderen Romane der Frau Funke.
Zusammenfassend muss ich leider gestehen, dass ich von dem Buch nicht so begeistert war, wie ich gehofft hatte. Die recht leblosen Figuren nehmen dem Buch einfach viel, auch wenn der Rest stimmig ist.
Für Funke- oder Märchenfans kann ich das Buch trotzdem empfehlen- wenn man sich auf die Details einlässt und die Sprache gerne mag, findet man an vielen der Ideen sicher Gefallen und kann sich von der Handlung auch ganz gut unterhalten lassen.
Ich würde denke ich 7 oder 8 von 10 Punkten geben. Und bleibe trotzdem ein großer Cornelia Funke- Fan
Und den nächsten Band hole ich mir auf jeden Fall auch, denn das Ende von Reckless war ziemlich gut und spannend – also dranbleiben lohnt sich!
Und sorry, für die etwas chaotische Rezension^^