Pooly's Kunst und Schreibforum

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    Beitrag von Rock Do 29 Apr 2010, 21:56

    Im Zuge meines Deutsch-Unterrichtes erstelle ich gerade eine Übersicht über eine Vielzahl von literarischen Texten. Diese Zusammenfassung werde lade ich dann hier hoch. Bei etwaigen Fehlern macht mich bitte darauf aufmerksam. Kein Mensch ist schließlich perfekt. Wink
    Quellen folgen unter jeder Textgattungen. Die neu hochgeladenen Teile werden dann hier verlinkt.



    Epos


    Epos ist altgriechisch für Vers, später auch für Erzählung und Gedicht. Früher nannte man diese Textgattung Epopöe was Versschöpfung bedeutet.
    Das Epos war in der der Antike eine der Hauptformen der Dichtkunst.
    Erzählende Dichtung wird unter dem Begriff Epik zusammengefasst. Unter Epos versteht man heute meist weitläufige Erzählungen.

    Der Begriff stammt von den alten poetischen Werken Hesiods und Homers. Nach Aristoteles’ Poetik erzählt das Epos und das Drama ahmt nach.

    Es wurde früher als unproblematisch gesehen das Wort Epos auf umfangreiche Erzählungen zu beziehen doch dies wird heutzutage vorsichtiger gehandhabt.

    Die antiken Formen des Epos sind bestimmt durch einen „erhabenen“ Schreibstil, das Versmaß des Hexameters und typische Handlungselemente wie Rüstung, Zweikampf, Schlachten Bestattung, Götter und Feste.
    Außerdem sind Epen oft sehr detailverliebt (Beschreibung von Gegenständen, schmückende Beiwörter, usw.)

    Bedeutung hatte das Epos vor allem von der Antike bis in die Renaissance. Mittlerweile hat es stark an Aktualität verloren und ist weitestgehend durch Romane ersetzt worden.

    Beispiele:

    Antike:
    Gilgamesch-Epos
    Theogonie - Hesiod
    Odysse - Homer
    Thebais - Statius
    Aenesis - Vergil

    Mittelalter:
    Beowulf (angelsächsisch)
    Hildebrandslied (deutsch)
    Nibelungenlied (deutsch)
    Parzival (mittelhochdeutsch)
    Edda (isländisch)
    Dante (italienisch)

    Renaissance:
    Paradise Lost - John Milton
    Oberon - Christoph Martin Wieland
    Achilleis - Johann Wolfgang von Goethe
    Ulysses - James Joyce

    Quelle: Wikipedia; Suchbegriff Epos



    Roman

    Das Wort Roman leitet sich von der romanischen Volkssprache ab, da diese Texte nicht in Latein abgefasst waren. Er ist eine der größten Formen des literarischen Erzählens.
    Der Roman unterscheidet sich von kleineren epischen Erzählformen durch den großen Umfang die komplexe und mehrsträngige Handlung und das große Charakteraufgebot.

    Der Roman entscheidet sich von seinem Vorgänger dem Epos massivst dadurch, dass er nicht in lyrischer sondern in Prosaform abgefasst ist.
    Der Roman ist nach dazu die wandelbarste und flexibelste Form der Literatur, da er kaum an Grenzen gebunden ist. Weder muss man genaue Aufbaustrukturen noch Themen einhalten. Dadurch ist der Roman imstande gegen jede literarische Form zu bestehen im Gegensatz zum Epos, welches er weitgehend verdrängt hat.

    Der Roman bildete sich ab dem Ende des 13. Jahrhunderts als eigenständige epische Erzählform neben dem Epos und wurde zunehmend wichtiger.
    Heutzutage ist der Roman die wohl am häufigsten gewählte Erzählform die es gibt.

    Es gibt wohl unzählige verschiedene Romantypen doch seien hier die momentan wahrscheinlich häufigsten aufgelistet:

    Abenteuerroman
    Detektivroman
    Fantasyroman
    Kriegsroman
    Liebesroman
    Science-Fiction-Roman
    Thriller
    Kriminalroman

    Wichtige Werke:

    Don Quijote - Miguel de Cervantes
    Der Herr der Ringe - J.R.R. Tolkien
    Tom Sawyer und Huckleberry Finn - Mark Twain
    Oliver Twist - Charles Dickens
    Die Leiden des jungen Werther - Johann Wolfgang von Goethe
    Robinson Crusoe - Daniel Defoe
    Der Name der Rose - Umberto Eco

    Quellen: Wikipedia; Suchbegriff: Roman
    www.schuelerlexikon.de; Suchbegriff: Roman



    Novelle

    Das Wort Novelle kommt aus dem italienischen und bedeutet soviel wie Neuigkeit.
    Die Novelle ist eine Form der Prosa mittlerer Länge und entstand während der Renaissance in Italien.

    Die Novelle breitete sich dank der Aufklärung und der schon dem Roman eigenen Flexibilität schnell von Italien ausgehend im restlichen Europa aus.
    Durch ihre Spracheinfachkeit und die alltäglichen Themen konnte sich die Novelle leicht behaupten da sie auch geringere Bevölkerungsschichten stark ansprach.

    Die wichtigsten Unterschiede der Novelle um Roman sind ihre Kürze und die Einfachheit ihrer Geschichte und Aussage.
    Im Gegensatz zum Roman ist die Novelle leicht verständlich und folgt weit weniger komplexen Handlungssträngen.
    Außerdem folgt die Novelle einem straff gespannten Handlungs- und Spannungsbogen.
    Die Geschichte spitzt sich auf eine Krise oder ähnliches zu und endet dann mit einer Lösung oder einer Katastrophe.

    Bekannte Novellen:

    Michael Kohlhaas - Heinrich von Kleist
    Novelle - Johann Wolfgang von Goethe
    Die Judenbuche - Annette von Droste-Hülshoff
    Der Schimmelreiter - Theodor Storm
    Die Taube - Patrick Süskind

    Quellen: Wikipedia; Suchbegriff: Novelle
    www.schuelerlexikon.de; Suchbegriff: Novelle



    Erzählung

    Erzählung ist eigentlich ein Überbegriff für Prosagattungen kann aber auch als eigenes Genre betrachtet werden.
    Dabei wird eine kurze Geschichte chronologisch geordnet aus einer Perspektive erzählt. Rückblenden werden als Briefe oder Erinnerungen in die Geschichte eingebaut.

    Es gibt im Grund drei unterschiedliche Erzählperspektiven.
    Die neutrale, die auktoriale (allwissender Erzähler) und die personale (man „begleitet“ den Charakter durch die Geschichte) Erzählperspektive. Bei der personellen Perspektive wird die Ich-Perspektive als Sonderform gezählt. Hier tritt der Erzähler deutlich hervor da die Geschichte direkt aus der Sicht eines Charakters erzählt wird.

    Quellen: Wikipedia; Suchbegriff: Erzählung



    Kurzgeschichte

    Die Kurzgeschichte ist ein sehr junges Genre das zwischen 1800 und 1900 in Amerika entstanden ist.

    Typische Merkmale:
    -geringer Umfang
    Diese Bestimmung lässt oft nur schwer erkennen ob es sich um eine Erzählung
    oder eine Kurzgeschichte handelt.
    -charakteristische Eröffnung
    Man steigt praktisch ohne Einleitung in die Geschichte ein. Dies verdeutlicht
    die Geschwindigkeit und Kürze der Geschichte.
    -enger Blickwinkel
    Die Geschichte bezieht sich oft nur auf eine Person und ist oft durch Dialoge
    bestimmt. Häufig ist hier die Ich-Perspektive anzutreffen.
    -konzentrierter Erzählverlauf
    Die Geschichten sind in sehr schnell erzählt und halten sich nicht mit
    langatmigen Beschreibungen und psychologischen Darstellungen auf.
    -Handlung
    Die Handlung ist meist einsträngig und bietet keine große Bandbreite an
    Personen. Außerdem wird die Handlung meist nur knapp aber sehr präzise
    umrissen. Der Leser wird durch die Knappheit der Geschichte stark zum
    Nachdenken angeregt.
    -lakonischer Stil
    Die Erzählweise ist sehr trocken und unausgeschmückt, oft wird
    Alltagssprache verwendet. Anders als in der Novelle wird oft auch nicht auf
    einen dramatischen Höhepunkt und eine anschließende Wende hingesteuert
    sondern auf eine Pointe.

    Bedeutung gewann die Kurzgeschichte vor allem in der Nachkriegszeit und in den 90ern.

    Wichtige Autoren:

    Ernest Hemingway
    William Faulkner
    Thomas Wolfe
    Jack London
    Anton Tschechow
    Wolf Dietrich Schnurre

    Quellen: Wikipedia; Suchbegriff: Kurzgeschichte
    www.schuelerlexikon.de; Suchbegriff: Kurzgeschichte
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    Beitrag von Rock Mo 17 Mai 2010, 19:37

    Märchen

    Das Wort Märchen stammt vom Mittelhochdeutschen Begriff maere ab, was soviel bedeutet wie Kunde, Bericht. Märchen sind kürzere Texte die früher mündlich übertragen wurden, heutzutage jedoch niedergeschrieben sind.

    Die Sammlung und Niederschrift begann erst im 18. Jahrhundert, obwohl die Texte wesentlich älter sind.
    Die bedeutendste und wahrscheinlich umfangreichste Sammlung wurde von den Gebrüdern Grimm angelegt und ihre Definition des Märchens ist bis heute gültig.

    Merkmale:

    - frei erfunden
    - Wunder und Zaubereien sind völlig selbstverständlich
    - einsträngige Handlung
    - ein Held oder eine kleine Gruppe
    - festes Erzählschema (Prinzessin retten, Mutproben, Zauber lösen, usw)
    - stark typisierte Figuren (Prinz = tapfer, Fee = gut, Hexe = böse, usw)
    - klare Trennung von Gut und Böse, Triumph des Guten und Bestrafung des Bösen
    - Zahlensymbolik: Drei und Sieben

    Diese Merkmale gelten für das Kunstmärchen nicht so streng, da diese nicht aus dem Volksmund kommen sondern von Autoren erfunden wurden.

    Bekannte Volksmärchen:

    - Aschenbrödel
    - Dornröschen
    - Die Bremer Stadtmusikanten
    - Der Froschkönig
    - Schneewittchen
    - Hänsel und Gretel

    Bekannte Kunstmärchen:

    - Ein Wintermärchen (Shakespeare)
    - Gullivers Reisen (Jonathan Swift)
    - Alice im Wunderland (Lewis Carrol)
    - Der kleine Prinz (Antoine de Saint-Exupéry)

    Quellen: Wikipedia; Suchbegriff: Märchen
    www.schuelerlexikon.de; Suchbegriff: Märchen


    Sage

    Das Wort Sage stammt vom althochdeutschem Saga(= Kunde von Ereignissen) ab.

    Beseht als mündliche Erzählung schon lange und wurde wie die Märchen ab dem 18. Jahrhundert gesammelt und niedergeschrieben.

    Wurde durch die Brüder Grimm definiert und klar vom Märchen abgegrenzt, da die Sage einen wesentlich höheren Realitätsgehalt hat.

    Merkmale:

    - Zauber und Wunder sind vorhanden werden jedoch nicht wie im Märchen als selbstverständlich genommen sondern stark hervorgehoben
    - nimmt auf ein vergangenes Geschehen oder Landschaftsformen usw Bezug
    - liefert konkrete Angaben zu Zeit, Ort und Personen
    - einfaches Erzählschema
    - einsträngige Handlung
    - ein Held oder eine feste Gruppe

    Göttersagen:

    - Troja-Sage
    - Edda-Sage

    Heldensage:

    - Nibelungenlied
    - Hildebrandslied
    - Artussage

    Quellen: Wikipedia; Suchbegriff: Sage
    www.schuelerlexikon.de; Suchbegriff: Sage


    Legende


    Der Begriff Legende kommt vom lateinischen legenda(= das zu Lesende).

    Die Legende hat ihren Ursprung in Geschichten aus dem Leben von Märtyrern und Heiligen die in Klöstern vorgetragen wurden.
    Seit dem 15. Jahrhundert verwendet man diesen Begriff auch für nicht belegte Berichte von fantastischen Begebenheiten.
    Legenden sind Sagen, Märchen und Mythen sehr ähnlich und verfolgen meist eine moralisch beispielgebende Absicht.

    Legenden im Christentum:

    Legenden waren eine beliebte literarische Form im Christentum, da sie sich durch ihre einfache Struktur und Sprache eigneten um Heiligenbilder und den christlichen Glauben für die Masse aufzubereiten.
    Während der Reformation verloren die Legenden zunehmend an Bedeutung da Martin Luther sie eben wegen ihrer fantastischen Inhalte ablehnte.
    In der Gegenreformation wurden sie jedoch wieder benutzt um den katholischen Glauben wieder durchzusetzen.

    Legenden während der Aufklärung:

    Die meisten Aufklärer lehnten die Legenden wegen ihrer Wundergeschichten und der Verbreitung des Aberglaubens ab, doch viele Romantiker benutzten sie als Stoffgrundlage für ihre Werke.

    Legenden in der Gegenwart:

    Die Legende ist bis heute ein häufig genutztes Genre, da sie sehr breite Gestaltungsmöglichkeiten bietet.

    Legenden:

     Mittelalter
     Servatius
     Gregorius

     Christentum
     Marienlegenden
     Apostellegenden

     Romantik
     Der heilige Lukas
     Die Legenden vom Rübezahl

     Gegenwart
     Sieben Legenden
     Die Legende vom heiligen Trinker

    Quellen: Wikipedia; Suchbegriff: Legende
    www.schuelerlexikon.de; Suchbegriff: Legende


    Parabel

    Parabel kommt aus dem griechischen und bedeutet Gleichnis.

    Die Parabel ist eine epische Kurzform, ähnlich der Fabel. Wie die Fabel hat die Parabel eine moralische Lehre doch wird diese nicht durch sprechende Tiere sondern durch Menschen aufgeführt und nicht am Ende zusammengefasst.
    Der Leser muss so die Parabel während des Lesens auf sein eigenes Leben projizieren um die richtige Bedeutung herauszufinden.

    Die Parabel hat ihre Wurzeln in der antiken Rhetorik, welche diese verwendete um Argumente zu stützen. Viele Parabeln finden sich in der Bibel wo vor allem Jesus jene Gleichnisse benutzt um seine Lehren zu untermauern.

    Merkmale:

     lehrhafte Züge
     kurz
     antithetischer Aufbau
     zweckgerichete Stilisierung
     Verknappung der Schilderung

    Parabeln unter Kafka und Brecht:

    Erzähltexte haben meist parabolische Züge. Doch fast einzigartig sind hier Franz Kafkas Werke. Kafka stilisiert die Welt seiner Geschichten so sehr, dass die Welt an sich schon zum Gleichnis erhoben wird. Kafkas Werke kreisen um Schuld und Strafe, Gesetz und Macht und ähnliche Themen und sind meist so offen und mehrdeutig, dass sie einen manchmal in völliger Ratlosigkeit lassen.
    Bertolt Brecht hingegen verfolgt mit seinen Parabeln aufklärerische und gesellschaftskritische Ziele die meist leichter zu deuten sind als die Kafkas.

    Bekannte Parabeln:

     Jüdische Parabeln – Gottfried Herder
     Erzählungen der Chassidim – Martin Buber
     Landarzt – Franz Kafka
     Geschichten vom Herrn Keuner – Bertolt Brecht
     Kramen in Fächern – Günter Kunert

    Quellen: Wikipedia; Suchbegriff: Parabel
    www.schuelerlexikon.de; Suchbegriff: Parabel

    Fabel

    Das Wort Fabel stammt vom lateinischen fabula(= kleine Erzählung) ab.

    Die Fabel ist eine epische Kurzform, die moralische Lehren verbreiten soll. Die Figuren sind in der Regel sprechende Tiere mit menschlichem Verstand und menschlichen Gefühlsregungen. Diese Tiere verkörpern meist bestimmte Eigenschaften, wie zum Beispiel der Fuchs die Schlauheit.
    Diese Tiere versammeln sich meist oder sitzen zu Gericht um Konflikte zwischen Starken und Schwachen zu lösen.

    Wie die Parabel hat die Fabel meist einen antithetischen Aufbau und zeigt meist den Gewinn der Kleinen und Schwachen durch Charakterstärke und Gewitztheit.
    Die Handlung folgt einem festen Schema ist sehr geradlinig und knapp dargestellt und richtet sich auf die abschließende Lehre aus.
    Vorherrschendes Gestaltungsmittel ist der Dialog.

    Entstanden sind die Fabeln im 6. Jahrhundert vor Christus. Sie wurden von Aesop einem griechischen Sklaven begründet und die Form der Fabel nachhaltig geprägt. Noch heute halten sich die meisten Autoren an seine stofflichen Vorgaben.

    Eine Blütezeit erlebte die Fabel während der Zeit der Reformation und des Humanismus. Damals entstanden viele deutschsprachige und neulateinische Fabeln.
    Doch ihren Höhepunkt erreichte die Fabel während der Aufklärung. Die Lehrhaftigkeit der Fabel war die perfekte Form für die moralischen und sozialkritischen Intentionen der Aufklärer.

    Bekannte Fabeln:

     Zwei Freunde und ein Bär – Aesop
     Der Affe und der Fuchs – Lessing
     Die Schildkröte – Dschuang Dsi
     Kleine Fabel – Kafka
     Vom Frosch und der Maus – Martin Luther

    Quellen: Wikipedia; Suchbegriff: Fabel
    www.schuelerlexikon.de; Suchbegriff: Fabel


    Essay

    Das Wort Essay kann am besten mit Versuch aus dem lateinischen übersetzt werden.

    Ein Essay ist eine Abhandlung über ein wissenschaftliches, literarisches, gesellschaftliches, … Thema. Ein Essay ist also eine wissenschaftliche, kritische Auseinandersetzung mit einem bestimmten Thema.
    Ausgangspunkt ist meist ein Problem, eine strittige Frage oder These.
    Ein Essay ist wissenschaftlich fundiert aber dennoch sehr subjektiv angehaucht.

    Formal gesehen sind Essay sehr direkt,auf das Gesamte konzentriert und halten sich von unnötigen Details fern.

    Entstanden ist der Essay im 16. Jhdt. unter Michel de Montaigne und findet bis heute, vor allem in Zeitungen, Verwendung.

    Essays:

     Lohnarbeit und Kapital – Karl Marx
     Das Wesen der Religion – Ludwig Feuerbach
     Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinne – Friedrich Nietzsche
     Aus Ascona – Erich Mühsam

    Quellen: Wikipedia; Suchbegriff: Essay
    www.schuelerlexikon.de; Suchbegriff: Essay


    Anekdote

    Anekdote leitet sich vom griechischen anekdoton ab, was soviel bedeutet wie das nicht Herausgegebene.

    Die Anekdote ist eine epische Kleinform die ihren Ursprung in der Antike hat.
    Als eigenes Genre jedoch etablierte sich die Anekdote erst im Mittelalter, wobei sie anfangs von der Kalendergeschichte kaum zu unterscheiden war.
    Die heutige Gestalt der Anekdote besteht seit dem 18. Jhdt.

    Merkmale:

     berichtet Details aus dem Leben berühmter Persönlichkeiten
     oder Begebenheiten am Rande historischer Ereignisse
     beispielhaft für charakteristische Züge der Person oder des Ereignisses
     auf eine Pointe hin erzählt
     moralisierend
     oft witzig

    Die Anekdote ist bis heute existent und wird vor allem von Journalisten benutzt. Ähnlich wie der Witz wird auch die Anekdote häufig mündlich überliefert.

    Anekdoten:

     Eine merkwürdige Abbitte – Johann Peter Hebel
     So prellt man Mandarine – Wilhelm Ludwig Wekhrlin

    Quellen: Wikipedia; Suchbegriff: Anekdote
    www.schuelerlexikon.de; Suchbegriff: Anekdote


    Schwank

    Schwank kommt vom mittelhochdeutschen swanc, was lustiger Einfall bedeutet.

    Meist unterhalten sich bei einem Schwank zwei Personen über triviale, lustige und auch Themen die sonst in der Literatur eher seltener angesprochen werden.
    Ein weiteres Merkmal des Schwanks ist der Wendepunkt der Geschichte.
    Oft finden die Dialoge zwischen zwei konträren Parteien statt. Zum Beispiel der Dumme und der Schlaue.
    Auch ist die Wortwahl meist recht grob und sehr einfach.
    Der Erzählstil ist sehr geradlinig.

    Schwänke:

     Alt-Frankfurt – Adolf Stolze
     Eulenspiegel mit dem blauen Hosentuch – Hans Sachs
     König Bauer – Ludwig Aurbacher

    Quellen: Wikipedia; Suchbegriff: Schwank
    www.schuelerlexikon.de; Suchbegriff: Schwank


    Kalendergeschichte

    Der Name der Kalendergeschichte leitet sich vom Volkskalender des 17. und 18. Jhdt. ab. In diesem fanden sich neben kalendarischen und astronomischen Informationen und sonstigen Tipps eben diese kleinen zur Unterhaltung gedachten Geschichten.

    Die Kalendergeschichte vereint die Elemente anderer epischer Kleinformen wie des Schwanks, der Anekdote und der Parabel und erzählt von merkwürdigen und lustigen Begebenheiten im Alltagsleben einfacher Leute.
    Die sprachliche Gestaltung war schlicht und an die mündliche Rede angelehnt.

    Während der Aufklärung verwendete man die Kalendergeschichte als Mittel der Volkspädagogik und zur Bekämpfung des Aberglaubens.

    Bis ins 19. Jhdt. blieben die Kalendergeschichten an den Volkskalender gebunden bis Johan Peter Hebel sie zu einer eigenen literarischen Kunstform machte. Er blieb mit seinen Erzählungen sehr volksnah doch konnte er trotzdem eine sehr raffinierte Erzähltechnik aufweisen.

    Im 20. Jhdt. lies vor allem Bertolt Brecht die Kalendergeschichte wieder aufleben.

    Kalendergeschichten:

    - Kannitverstan – Johann Peter Hebel
    - Der Mantel des Ketzers – Bertolt Brecht

    Quellen: Wikipedia; Suchbegriff: Kalendergeschichte
    www.schuelerlexikon.de; Suchbegriff: Kalendergeschichte


    Satire

    Das Wort Satire stammt vom lateinischen satur was ursprünglich satt, fruchtbar, voll bedeutete.

    Bei der Satire handelt es sich um eine Spottdichtung die auf menschliche Schwächen und gesellschaftliche Missstände zielt, sie kritisiert und im Endeffekt auf eine Veränderung pocht.
    Sie kann sowohl heiter, freundlich-ironisch aber auch boshaft und sarkastisch auf die Unterschiede zwischen Realität und Vorstellung darstellen.

    Die Satire zielt immer auf ein Objekt in der Realität. Dieses wird durch Übertreibung und Verzerrung ins lächerliche gezogen und verhöhnt und verspottet.
    Sie kommt in vielen literarischen Gattungen vor.

    Ihren Ursprung hat die Satire in der antiken römischen Dichtkunst. Dort wurde in einer ziemlich einfachen Sprache ein nicht sehr rühmliches Bild des römischen Alltags geschaffen. Diese einfache Form wurde später durch kunstvolle Versmuster abgelöst.

    Im Mittelalter wurde die Satire zum Merkmal für verschiedenste Genres. Kritisiert wurde dort meist das Ständewesen und die Kirche.
    Im Übergang vom Mittelalter in die Neuzeit war die Satire besonders beliebt und zeichnete sich durch einen unverblümte Schärfe und Direktheit aus.

    Während der Zeit der Reformation und des Humanismus wurde die Satire zum Transport des Gedankenguts dieser Strömungen verwendet. Es entstanden richtige „Kampfschriften“ in denen über den jeweiligen Gegner hergezogen wurde.

    Auch im 17. Jhdt wurde die Satire verwendet um die gesellschaftlichen Missstände darzustellen.

    Im 18. Jhdt während der Zeit der Aufklärung stand die Satire weniger im Dienst religiöser und ständischer Auseinadersetzungen sondern diente der Erziehung des Menschens im sinne der bürgerlichen Moralvorstellungen.

    Im 19. – 21. Jhdt breitete sich die Satire themenmäßig wieder stark aus und umfasst sowohl diese „Kampfschreiben“ wie Sozialkritik, Parodien auf Verhaltensweisen usw.

    Satiren:

    - Wie der Teufel den Schwanz verlor – Heinrich Hoffmann
    - Die Fastnachtsnarren – Karl May
    - Kantate auf die Aderlässe – Sebastian Sailer
    - Der Münchner im Himmel – Ludwig Thoma

    Quellen: Wikipedia; Suchbegriff: Satire
    www.schuelerlexikon.de; Suchbegriff: Satire


    Witz

    Ein Witz ist ein kurzer Text der eine Situation beschreibt und auf eine Pointe hin arbeitet. Der Sinn des Witzes ist es zu unterhalten. So soll die Pointe die Situation umdrehen, auf den Arm nehmen, oder Ähnliches.
    Bei Witzen wird oft mit Doppeldeutigkeiten gearbeitet.

    Ein Witz ist eine kleinere Art der Satire und kann genauso harmlos fröhlich wie bösartig sein.
    Es gibt eine Unzahl von Witzen und man kann eigentlich außer der extremen Kürze und der Pointe keine wirklichen Merkmale festmachen.
    Abgesehen von bestimmten Witzgruppen wie zB „Deine Mudda“ und „Chuck Norris“ Witzen.

    Beispiele:

    Sitzt ein Wiener in Burgenland im Wirtshaus und trinkt ein paar Bier und unterhält sich recht gut mit dem Wirten.
    Nach einiger Zeit meint er so zum Wirten:“ He weißt was? Ich erzähl dir jetzt einen richtig guten Burgenländerwitz.“
    Meint der Wirt:“ Ich mein ich bin ein Burgenländer, mein Türsteher ist ein Burgenländer. Der muskelbepackte Kerl da ist ein Burgenländer. Bist dir sicher dass du das willst?“
    Schaut sich der Wiener um und antwortet dann: „Nein ich will ihn nicht dreimal erklären.“

    Was ist der Unterschied zwischen einem Kritiker und einem Eunuchen?
    Da gibts keinen. Beide wissen genau, wie man es machen muß, können's
    aber nicht...

    Die letzten Worte des Elektrikers:
    "Ich schalt jetzt ein."

    Vati, was hat den Mutti unter der Bluse?
    Das sind zwei Luftballons, und wenn sie mal stirbt, fliegt sie damit in den Himmel!
    Tage später kommt der Kleine: Vati, Vati komm schnell, Mami stirbt! Wie kommst du
    denn darauf?
    Der Briefträger pustet gerade ihre Luftballons auf, und Mutti schreit immer: O Gott, o Gott, ich komme...

    Quellen: Wikipedia; Suchbegriff: Witz
    www.schuelerlexikon.de; Suchbegriff: Witz


    Kürzestgeschichte


    Die Kürzestgeschichte gehört zur deutschen Gegenwartsliteratur. Bei ihr handelt es sich um kurze Prosatexte, die maximal zwei bis drei Seiten lang sind und viele Merkmale von anderen Prosagattungen in sich vereinen.

    Die Kürzestgeschichte entstand in ihrer heutigen Form in den 1950er und 60er Jahren und wurde maßgebend von Robert Walser, Franz Kafka und Bertolt Brecht beeinflusst.

    Man kann für die die Kürzestgeschichte nicht viele allgemeingültige Merkmale festmachen, da sie sehr vielgestaltig ist, doch einige Gemeinsamkeiten lassen sich aus vielen Geschichten herauslesen:

    - beschreibt einen Moment und nicht längere Erzählstränge
    - deswegen oft auch nicht erzählend sondern nur beschreibend
    - satirische, surreale und groteske Elemente werden eingebaut
    - Texte wirken experimenteller

    Beispiele:

    - Der Schattenfotograf – Wolfdietrich Schnurre (Sammlung)
    - Der Diktator – Thomas Bernhard
    - San Salvador – Peter Bichsel
    - Das Gewicht der Welt – Peter Handke (Sammlung)
    - Der erste Neger meines Lebens – Alois Brandstetter

    Quellen: Wikipedia; Suchbegriff: Kürzestgeschichte
    www.schuelerlexikon.de; Suchbegriff: Kürzestgeschichte

    Und bei vielen auch mein Vater. Very Happy

    Ich hoffe irgendjemand kann daraus einen Nutzen ziehen...
    Btw da das ganze doch nur zwei Beiträge sind hab ich mir das Verlinken gespart
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    [Übersicht] - Literarische Gattungen Empty Re: [Übersicht] - Literarische Gattungen

    Beitrag von Amira Do 17 Jun 2010, 17:28

    Wow.

    Wahnsinn, wie übersichtlich du hier die einzelnen literarischen Gattungen zusammengefasst hast.
    Großes Kompliment!

    Das meiste haben wir zwar schon selbst im Deutsch Unterricht durchgemacht, aber es war interessant, dass Ganze noch einmal zusammengefasst zu lesen.
    Sehr gefallen hat mir auch, das du jeweils ein paar Werke der Autoren zu den jeweiligen Gattungen aufgezählt hast und du die Bereiche sehr gegliedert dagestellt hast.

    Manches war mir aber auch ganz neu...

    Ich wusste gar nicht, dass es zusätzlich zu den Kurzgeschichten, auch noch Kürzestgeschichten gibt.
    Interssant zu wissen.

    Sehr anschaulich erklärt fand ich den Unterschied zwischen Märchen, Sagen und Legenden. Vor allem bei letzterem war einiges, für mich neues dabei.

    Auch über die "Parabel" habe ich viel neues erfahren.

    in der Fabel:
    Vorherrschendes Gestaltungsmittel ist der Dialog.
    Das hat mich sehr überrascht, aber gut zu wissen.

    Auch über die Gattung "Schwank" und "Kalendergeschichten" wusste ich bisher eher wenig.

    Und auch nicht gewusst habe ich das "Witze" wirklich zu den literarischen Gattungen gehören.

    Das die Wörter "nicht gewusst" und "neu" hier ziemlich oft gefallen sind, möchte ich mich noch einmal für den anschaulichen Text bedanken.
    Wirklich informativ =)

    Dankeschön.

    Liebe Grüße,
    Amira
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    [Übersicht] - Literarische Gattungen Empty Re: [Übersicht] - Literarische Gattungen

    Beitrag von Rock Do 17 Jun 2010, 21:09

    Hi Amira

    Freut mich, dass das doch jemandem etwas gebracht hat. Very Happy
    Ob der Witz wirklich eine eigene Literarische Gattung ist will ich nicht beschwören, meine Deutschlehrerin wollte ihn halt dabei haben, aber auf die würde ich nicht vertrauen...
    In der Fabel ist der Dialog doch sehr dominant. Ist dir das noch nicht aufgefallen? Es wird wesentlich mehr Wert auf die Gespräche der Tiere gelegt als auf den Rest.
    Das mit den Kürzestgeschichten ist denke ich persönlich nur eine Einteilung für besonders pingelige Leute. Es wird wohl kaum jemand Anstoß daran nehmen, wenn man Kurzgeschichte zu einem Text sagt.^^
    Also ein großes Danke und Bitte dafür, dass dir diese Übersicht so gut gefallen und geholfen hat.

    lg Rock
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    Beitrag von Alania So 19 Jun 2011, 23:21

    Hallo, Simon!

    Danke vielmals, dass du die ganzen litearischen Gattungen hier so schön zusammengefasst hast! Das hat bestimmt einiges an Zeit gekostet! Bis jetzt wusste ich nicht genau, was man unter einer Novelle versteht, aber durch deine Liste hier bin ich endlich etwas schlauer geworden. Very Happy
    Und, dass es sowas wie "Schwank" gibt, wusste ich auch nicht ... wenn dann habe ich den Begriff mal irgendwo gehört, hätte aber niemals gedacht, dass das eine eigene Gattung ist! o.o

    Toll fand ich es vor allem, dass du bei jeder Gattung noch so ein bisschen auf den geschichtlichen Hintergrund und nicht nur die Merkmale eingegangen bist und, dass du Beispiele gebracht hast, wobei ich zugeben muss, dass mich die Beispiele zum Thema "Witz" am meisten unterhalten haben. ~lach~


    Was ist der Unterschied zwischen einem Kritiker und einem Eunuchen?
    Da gibts keinen. Beide wissen genau, wie man es machen muß, können's
    aber nicht...

    XD

    Super gemacht! (=

    LG
    Angie

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