Titel: Maurice
Autor: Edward Morgan Forster
Übersetzung: Nils-Henning von Hugo
Seitenzahl: 295
Verlag: Fischer Taschenbuch
Dt. Erstausgabe: 2005
ISBN-10: 3596158990
ISBN-13: 978-3596158997
Preis: 9,95 €
Das Buch: Sie sind gebildet und privilegiert. Sie sind jung und unerfahren. Und sie leben in der falschen Gesellschaft und zur falschen Zeit. Als Maurice und Clive in Cambridge ihre Liebe zueinander entdecken, ist Homosexualität noch ein kriminelles Delikt. Ihre beiderseitige Zuneigung erscheint von Anfang an gefährdet. Doch während Maurice für seine Leidenschaft kämpft, wählt Clive den Weg der Anpassung an die herrschende Moral. Er wird eine Frau heiraten, um seine Karriere nicht zu gefährden ...
Der Autor (Verlagsinfo): Edward Morgan Forster (1879-1970), einer der bedeutendsten englischen Prosaisten des 20. Jahrhunderts und längst ein Klassiker der englischen Literatur, erlangte mit "Auf der Suche nach Indien", dem wohl berühmtesten Indienroman des vergangenen Jahrhunderts, Weltruhm. Von 1897 bis 1901 studierte Forster am King´s College in Cambridge. Dort trat er der elitären Geheimgesellschaft Cambridge Apostles bei, unter deren Mitgliedern sich später einige Personen wie Roger Fry, John Maynard Keynes, Lytton Strachey und Leonard Woolf zur Bloomsbury Group zusammenschlossen, deren Mitglied Forster in den 1920er und 1930er Jahren war.
Nach seiner Graduierung reiste er mit seiner Mutter nach Italien und Griechenland und fing nach seiner Rückkehr an, Essays und Kurzgeschichten für die liberale "Independent Review" zu verfassen. 1905 verbrachte Forster mehrere Monate auf dem in Pommern im heutigen Polen liegenden Gut Nassenheide als Hauslehrer der vier Kinder der Gräfin Elizabeth von Arnim-Schlagenthin. Sein erster Roman, Where Angels Fear To Tread, erschien 1905.
In den Jahren von 1912 bis 1913 reiste Forster nach Indien und arbeitete anschließend bis 1915 für die National Gallery in London. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges trat Forster dem Roten Kreuz bei und diente in Ägypten. 1921 kehrte Forster nach Indien zurück, wo er als Privatsekretär für den Maharaja von Dewas arbeitete. In Indien spielt auch Forsters Meisterwerk A Passage To India, ein Porträt des Landes unter britischer Herrschaft. Es war Forsters letzter Roman
Zu seinem Werk gehören fünf weitere Romane, Erzählungen und Essays. Nach den Aufenthalten in Indien lebte er von 1927 bis zu seinem Tod 1970 in Cambridge.
Meine Meinung: Mit dem Hintergrundwissen, dass E. M. Forster eine ganz ähnliche Geschichte wie seine Hauptfiguren Maurice und Clive durchleben musste, liest sich dieses Buch gleich noch intensiver.
Der Autor stimmte einer Veröffentlichung zu Lebzeiten nicht zu, da es sich eigentlich eher um eine Autobiografie handelt.
Er selbst studierte am King's College in Cambridge. Dort erlebte er seine ersten homoerotische Erfahrungen in einer eher platonischen Beziehung mit einem Mitstudenten, die er in dem Roman „Maurice“ verarbeitete.
Forster soll im Alter von 21 Jahren erkannt haben, dass er schwul war. Obwohl schon damals Homosexualität in einigen Gesellschaftskreisen annähernd akzeptiert war, konnte oder wollte er nicht offen dazu stehen. "Maurice" war deshalb ein sehr wichtiges Werk für Forster, auch wenn er die Veröffentlichung dann doch bis zu seinem Tod verbot. Ab 1930 hatte Forster eine Beziehung zu einem Londoner Polizisten, die auch nach dessen Heirat weiterlief, und mehrere Jahrzehnte bestand.
Erst 1960 überarbeitete Forster noch einmal sein Buch "Maurice". Nach Forsters Tod 1970, wurde das Werk 1971 aus dem Nachlass veröffentlicht. Forsters Ahnungen, die Zeit könnte für so einen Roman noch nicht reif sein, wurden Wirklichkeit. Das Buch verursachte in Großbritannien großes Aufsehen.
Nach der Lektüre kann man das sehr gut nachvollziehen. Mit sehr schöner Sprache und klaren Worten erzählt er die ziemlich tragische Geschichte der zwei jungen Männer. Man verfolgt bei beiden die unterschiedlichen Entwicklungsphasen von der Kindheit, noch voller Unschuld, über die Erkenntnis der eigenen Gefühlswelt bis zur großen Liebe und den Gefühlen, die das so mit sich bringt. Also auch Zweifel, Enttäuschung und Wut.
Für die damalige Zeit ein sehr modernes Buch, obwohl es aus heutiger Sicht sehr zurückhaltend wirkt.
Die Einsamkeit, die Maurice Gefühle mit sich bringen, hat mich sehr ergriffen und gefesselt.
In meinem Sub liegt noch "Rückkehr nach Howards End", das jetzt sehr weit nach oben gerückt ist.
Autor: Edward Morgan Forster
Übersetzung: Nils-Henning von Hugo
Seitenzahl: 295
Verlag: Fischer Taschenbuch
Dt. Erstausgabe: 2005
ISBN-10: 3596158990
ISBN-13: 978-3596158997
Preis: 9,95 €
Das Buch: Sie sind gebildet und privilegiert. Sie sind jung und unerfahren. Und sie leben in der falschen Gesellschaft und zur falschen Zeit. Als Maurice und Clive in Cambridge ihre Liebe zueinander entdecken, ist Homosexualität noch ein kriminelles Delikt. Ihre beiderseitige Zuneigung erscheint von Anfang an gefährdet. Doch während Maurice für seine Leidenschaft kämpft, wählt Clive den Weg der Anpassung an die herrschende Moral. Er wird eine Frau heiraten, um seine Karriere nicht zu gefährden ...
Der Autor (Verlagsinfo): Edward Morgan Forster (1879-1970), einer der bedeutendsten englischen Prosaisten des 20. Jahrhunderts und längst ein Klassiker der englischen Literatur, erlangte mit "Auf der Suche nach Indien", dem wohl berühmtesten Indienroman des vergangenen Jahrhunderts, Weltruhm. Von 1897 bis 1901 studierte Forster am King´s College in Cambridge. Dort trat er der elitären Geheimgesellschaft Cambridge Apostles bei, unter deren Mitgliedern sich später einige Personen wie Roger Fry, John Maynard Keynes, Lytton Strachey und Leonard Woolf zur Bloomsbury Group zusammenschlossen, deren Mitglied Forster in den 1920er und 1930er Jahren war.
Nach seiner Graduierung reiste er mit seiner Mutter nach Italien und Griechenland und fing nach seiner Rückkehr an, Essays und Kurzgeschichten für die liberale "Independent Review" zu verfassen. 1905 verbrachte Forster mehrere Monate auf dem in Pommern im heutigen Polen liegenden Gut Nassenheide als Hauslehrer der vier Kinder der Gräfin Elizabeth von Arnim-Schlagenthin. Sein erster Roman, Where Angels Fear To Tread, erschien 1905.
In den Jahren von 1912 bis 1913 reiste Forster nach Indien und arbeitete anschließend bis 1915 für die National Gallery in London. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges trat Forster dem Roten Kreuz bei und diente in Ägypten. 1921 kehrte Forster nach Indien zurück, wo er als Privatsekretär für den Maharaja von Dewas arbeitete. In Indien spielt auch Forsters Meisterwerk A Passage To India, ein Porträt des Landes unter britischer Herrschaft. Es war Forsters letzter Roman
Zu seinem Werk gehören fünf weitere Romane, Erzählungen und Essays. Nach den Aufenthalten in Indien lebte er von 1927 bis zu seinem Tod 1970 in Cambridge.
Meine Meinung: Mit dem Hintergrundwissen, dass E. M. Forster eine ganz ähnliche Geschichte wie seine Hauptfiguren Maurice und Clive durchleben musste, liest sich dieses Buch gleich noch intensiver.
Der Autor stimmte einer Veröffentlichung zu Lebzeiten nicht zu, da es sich eigentlich eher um eine Autobiografie handelt.
Er selbst studierte am King's College in Cambridge. Dort erlebte er seine ersten homoerotische Erfahrungen in einer eher platonischen Beziehung mit einem Mitstudenten, die er in dem Roman „Maurice“ verarbeitete.
Forster soll im Alter von 21 Jahren erkannt haben, dass er schwul war. Obwohl schon damals Homosexualität in einigen Gesellschaftskreisen annähernd akzeptiert war, konnte oder wollte er nicht offen dazu stehen. "Maurice" war deshalb ein sehr wichtiges Werk für Forster, auch wenn er die Veröffentlichung dann doch bis zu seinem Tod verbot. Ab 1930 hatte Forster eine Beziehung zu einem Londoner Polizisten, die auch nach dessen Heirat weiterlief, und mehrere Jahrzehnte bestand.
Erst 1960 überarbeitete Forster noch einmal sein Buch "Maurice". Nach Forsters Tod 1970, wurde das Werk 1971 aus dem Nachlass veröffentlicht. Forsters Ahnungen, die Zeit könnte für so einen Roman noch nicht reif sein, wurden Wirklichkeit. Das Buch verursachte in Großbritannien großes Aufsehen.
Nach der Lektüre kann man das sehr gut nachvollziehen. Mit sehr schöner Sprache und klaren Worten erzählt er die ziemlich tragische Geschichte der zwei jungen Männer. Man verfolgt bei beiden die unterschiedlichen Entwicklungsphasen von der Kindheit, noch voller Unschuld, über die Erkenntnis der eigenen Gefühlswelt bis zur großen Liebe und den Gefühlen, die das so mit sich bringt. Also auch Zweifel, Enttäuschung und Wut.
Für die damalige Zeit ein sehr modernes Buch, obwohl es aus heutiger Sicht sehr zurückhaltend wirkt.
Die Einsamkeit, die Maurice Gefühle mit sich bringen, hat mich sehr ergriffen und gefesselt.
In meinem Sub liegt noch "Rückkehr nach Howards End", das jetzt sehr weit nach oben gerückt ist.