Solaris
von Stanislaw Lem
von Stanislaw Lem
Taschenbuch: 288 Seiten
Erscheinungsdatum Erstausgabe: 01.06.1981
Aktuelle Ausgabe: 13.03.2006
Verlag: List (13. März 2006)
Sprache: Deutsch (übersetzt aus dem Polnischen)
ISBN-10: 3548606113
ISBN-13: 978-3548606118
(Quelle v. Cover und Informationen: amazon.de)
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Klappentext
Der Klassiker der Science Fiction von Stanislaw Lem: Der Planet Solaris ist fast vollständig von einer Art Ozean umgeben, der nicht nur die Umlaufbahn seines Wirtes beeinflusst, sondern auch die Psyche der Wissenschaftler, die ihn von der Raumstation aus untersuchen sollen. Als der Psychologe Kris Kelvin die Solaris-Station erreicht, um die seltsamen Vorkommnisse aufzuklären, erwartet ihn eine außerirdische Intelligenz jenseits aller Vorstellungskraft...
Meine Meinung:
Ich bin mal wieder eher zufällig an das Buch geraten, war aber direkt sehr gespannt, zumal ich vor einigen Jahren mal den Film dazu gesehen habe.
Mein Urteil ist am Ende etwas gemischt ausgefallen:
Das Setting mit dem unergründlichen Ozean und der beklemmenden Situation auf der fast verlassenen Solaris-Station hat mir wirklich gut gefallen. Ebenso die philosophischen Aspekte: Die menschliche Erwartung, in außerirdischer Intelligenz eine Form unserer eigenen Intelligenz zu finden, die eigenen unterbewussten Wünsche, die Frage, ob und ab welchem Zeitpunkt die „F-Gebilde“ eigenständige Lebewesen sind...
Auch das Ende des Buches fand ich in diesem Zusammenhang passend und gelungen.
Stilistisch allerdings hat mir „Solaris“ nicht besonders gut gefallen. Ich weiß nicht, wie viel davon der Übersetzung geschuldet ist, auf jeden Fall gab es immer wieder seltsame, grammatikalisch irgendwie schief anmutende Formulierungen und Ansammlungen mehrerer Ausrufezeichen hintereinander.
Außerdem habe ich es oft als ziemlich anstrengend empfunden, den Dialogen zu folgen. Es gibt keine Anführungszeichen und oft genug zusätzlich verwirrende Absatzsetzungen, so dass man erstmal sortieren muss, wer eigentlich gerade spricht. Dazu kommt, dass die Charaktere gerne mal in abgebrochenen Sätzen und Gedankensprüngen kommunizieren, denen ich nicht immer folgen konnte und die mich mit der Zeit ziemlich genervt haben.
Die Charaktere bleiben eher flach und wenig greifbar; die Handlung tritt irgendwann ziemlich auf der Stelle und die Beschreibungen kommen für meinen Geschmack recht trocken rüber, vor allem die eigentlich so zentralen Passagen über die Theorien der Solaristik und das Wesen des Ozeans.
Fazit: Die Ideen hinter dem Buch gefallen mir echt gut und wären mir auch 4 Sterne wert gewesen, allerdings hat der Lesespaß bei mir durch die Umsetzung manchmal doch ziemlich gelitten, Klassiker hin oder her.
3/5 Sterne von mir.
Liebe Grüße
Merle