Informationen
Taschenbuch | 432 Seiten
Erschienen am 9. März 2010
bei HarperCollins-Publishers
ISBN: 9780061431852
Preis: 6,99 €
Inhalt
Meinung
Da mir bisher alle Bücher der Autorin gut gefallen haben, war es keine Frage, dass ich "Jellicoe Road" auch irgendwann bestellen und lesen würde. Ich muss sagen, dass ich über meine Meinung dazu nicht überrascht bin - Melina Marchetta hat es, wie in ihren anderen Büchern auch, geschafft mich mit der Geschichte vollends mitzureißen.Zum einen ist da die halb außergewöhnliche, halb normale Handlung, die mich mitgerissen hat. Erzählt wird die Geschichte in der Gegenwart, zwischendurch sind aber auch Einschübe zu lesen, die sich auf etwas anderes beziehen. Man taucht langsam in die Geschichte ein, ist anfangs noch ziemlich verwirrt, aber entdeckt dann nach und nach was Hauptbestandteil der Geschichte ist. Die Verwirrung blieb bei mir noch etwas länger bestehen, doch das fand ich eher gut. Man weiß nicht, woran man ist, man weiß am Anfang auch nicht wo es hingeht, sodass man wirklich den Drang hat, weiterzulesen. Dabei ist "Jellicoe Road" nicht unbedingt ein Krimi oder Thriller, bei dem es hauptsächlich um die Auflösung geht.
Der "Krieg" zwischen den Internatsschülern, den "Townies" und den "Cadets", die einmal pro Jahr für einige Wochen in Jellicoe leben, weil das Teil ihres Ausbildungsprogramms ist, ist auf jeden Fall sehr wichtig. Dieser Kampf erscheint einem anfangs vielleicht etwas seltsam - meiner Meinung nach passte er aber sehr gut zur Geschichte, weil er zeigt, wie man Traditionen weiterverfolgt, ohne ihren Ursprung zu kennen.
Die Geschichte und die Charaktere waren, meiner Meinung nach, wieder sehr vielfältig: Die Geschichte bedient keine Klischees, die Charaktere sind alle irgendwie einzigartig und schafften es von Anfang an mich zu überzeugen. Oftmals war ich beim Lesen überrascht, dass das, was ich dort vor meinen Augen habe, nur eine Geschichte in einem Buch ist und nichts Reales, das tatsächlich einmal passiert ist. Denn die Charaktere erschienen mir so wirklich, ihre Gefühle und Reaktionen ebenfalls. Sehr schön fand ich es auch, dass sie innerhalb der Geschichte nachvollziehbare Entwicklungen durchmachen - nicht nur die Hauptfigur Taylor Markham, aus deren Sicht man die Geschichte liest, sondern auch viele andere Charaktere.
Davon abgesehen erzählt Melina Marchetta die Geschichte auf eine Art und Weise, die mich vollkommen überzeugt hat. Einerseits witzig, andererseits sehr emotional. Sie beschäftigt sich nicht Ewigkeiten mit Landschaftsbeschreibungen - obwohl sie damit die Atmosphäre sehr gut aufbaut -, sondern konzentriert sich vielmehr auf die Charaktere und Taylors Emotionen.
Am besten aber gefallen mir die Gefühle und Gedanken, die diese Geschichte vermittelt. Trotz des sehr traurigen Grundtons kriegt man die Schönheit der Welt vermittelt, aber nicht auf nervige oder unpassende Art und Weise. Genauso erkennt man aber auch, dass man manche Dinge einfach so akzeptieren muss wie sie sind - dass man die Vergangenheit nicht ändern kann und dass man Menschen auch selten ändern kann. Dass man sich manchmal täuschen kann und Einsicht zeigen sollte - und dass aufgeben selten die beste Lösung ist.
Fazit
Melina Marchetta hat eine berührende Geschichte geschrieben, die mich wieder sehr beeindruckt hat. Zum letzten Mal habe ich das Buch nicht gelesen, denn ich denke, dass es in dieser Geschichte noch viel zu entdecken gibt.