Pooly's Kunst und Schreibforum

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    Cloud Atlas

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    Beitrag von Miyann Fr 16 Nov 2012, 08:17







    Cloud Atlas
    Erscheinungsjahr: 2012
    Laufzeit: 172 Minuten
    FSK 12
    Regie: Tom Tykwer, Andrew Wachowski, Lana Wachowski
    Schauspieler:
    Tom Hanks, Halle Berry, Jim Broadbent, Hugo Weaving, Jim Sturgess, Doona Bae, Ben Wishaw, James D'Arcy
    Offizielle Seite zum Film






    Inhalt
    1849: Ein amerikanischer Anwalt auf hoher See, der die Schrecken des Sklavenhandels kennenlernt.
    1936: Ein junger Komponist, mit dessen Hilfe ein alterndes Genie ewigen Ruhm erlangen könnte.
    1973: Eine aufstrebende Journalistin, die eine Atom-Intrige enthüllt.
    2012: Ein Verleger, der in einem Altersheim erkennt, was Freiheit bedeutet.
    2144: Eine geklonte Kellnerin, die ihre Wirklichkeit verändert.
    2346: Ein Sonderling, der sich in einer post-apokalyptischen Welt mutig gegen übernatürliche Kräfte stellt.

    Sechs Schicksale in 500 Jahren und doch ein einziges Abenteuer, in dem all unsere Helden in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf engste miteinander verbunden sind. Im Mittelpunkt steht ein Verbrecher, der sich über die Jahrhunderte hinweg wandelt und schließlich zum Retter der Menschheit wird. (Quelle)





    Meine Meinung
    Cloud Atlas. Als eine Freundin (Marie!) mit den Trailer zeigte, war ich total begeistert. Ich habe vorher extra das Buch gelesen und war erneut total begeistert. Nur den Trailer habe ich mit kritischeren Augen betrachtet, denn einige Sachen waren so anders als im Buch.

    Ich weiß, dass man das Medium Film von dem Medium Buch trennen muss und eigentlich kann ich das auch recht gut. Aber in diesem Fall will es mir einfach nicht gelingen. Vielleicht ist das Buch noch zu frisch in meinen Gedanken, vielleicht frage ich mich auch, warum die Regisseure sich nicht einfach eine komplett neue Story ausgedacht haben. Ich denke, das hätte dem Film besser getan.

    Der Punkt ist: Das Buch enthält viele Botschaften, jeder Handlungsstrang bietet für sich vieles, regt zum Nachdenken an. Die ganze Seelenverbindung ist zwar die ganze Zeit existent und taucht immer mal wieder unterschwellig auf, wird aber überhaupt nicht betont. Es ist eben eines der vielen Elemente, die das Buch in sich trägt.
    Im Film wurde die Seelenreise so plakativ dargestellt, dass es beinahe konträr zu den Ansichten läuft, die das Buch vermittelt. Und zudem konzentrieren sich die Regisseure so sehr auf ihre "Alles ist verbunden"-Message, dass leider kein Raum mehr für den Rest bleibt, der für mich die Lektüre des Buches ausgemacht hat. Stattdessen haben sie noch ein paar ebenso plakative Botschaften mit eingestreut, die das Buch so nie dargestellt hat.
    Mit den veränderten Charakteren und Storyelementen will ich gar nicht anfangen. Aber darüber kann ich auch hinweg sehen, auch wenn Charaktere sterben, die nie gestorben sind oder eine Liebesbeziehung eingehen, die es so nie gab. Auch mit dem Muttermal an den falschen Personen könnte ich leben.
    Aber aufgrund der veränderten Aussagen frage ich mich, wieso das Buch überhaupt als Vorlage genommen wurde, wenn es dem Werk einfach nicht mal ansatzweise gerecht wird?
    Das traurigste war für mich die Storyline in Korea, die einfach so viel bot, so vielschichtig war - und im Film einfach nur ein reines Actionspektakel und dadurch so verflacht wurde ...

    Aber zu den positiven Sachen: Gut hat mir gefallen, dass die sprachlichen Besonderheiten des Buches so gut wie möglich übernommen wurden. Auch wenn es das dem Kinobesucher den Film sicher nicht erleichtert, gefiel mir besonders die Übernahme des neuen Sprachdialekts in der post-apokalyptischen Welt sehr gut.
    Über die Bilder muss man wohl nicht sprechen: Grandios, toll gefilmt, einfach eine atemberaubende Regie.
    Auch die Besetzung hat wirklich überzeugt, hier hatten die Schauspieler die Möglichkeit, mal in bis zu sechs verschiedene Rollen zu schlüpfen. Es war spannend zu raten, wer wer war. Und in den meisten Fällen gefiel mir auch die Umsetzung sehr gut.
    Einziger Kritikpunkt: Macht keine Europäer zu Asiaten. Das geht einfach nicht. Das hat mir echt den größten Lachanfall im Kino beschert, von dem ich mich nur schwer erholen konnte.
    Sowieso ist der Film durch die teilweise etwas unglücklichen Schnitte manchmal unfreiwillig komisch. Aber gut, so hatte ich wenigstens meinen Spaß.

    Und hier ist ein kleines Making-of:



    Fazit
    Also: Der Film macht schon Spaß. Die Kritik die ich anbringe, kann man wohl nur anbringen, wenn man das Buch kennt. Ich finde den Gedanken hinter dem Projekt schon sehr ehrgeizig. Ob man den Film ohne Buchkenntnis versteht, kann ich nicht beurteilen, aber einige Kinobesucher wirkten schon sehr verwirrt.

    Ich empfehle aber auf jeden Fall das Buch zu lesen! Es lohnt sich, wirklich! Und erst dann den Film zu sehen, denn es wäre schade, wenn das Leseerlebnis irgendwie von dem Film verdorben wird. Es ist meiner Meinung nach das größere Meisterwerk.
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    Cloud Atlas Empty Re: Cloud Atlas

    Beitrag von Jojo Fr 16 Nov 2012, 08:33

    Hej Marit,

    Ach schade, dass dir der Film so wenig gefallen hat.
    Aber ich kann das irgendwie auch verstehen, mir fällt es auch manchmal schwer zwischen Buch und Film zu unterscheiden, vor allem, wenn einem das Buch so gut gefallen hat.

    Leider werde ich es nicht mehr schaffen, vor dem Film das Buch zu lesen, sonst hätte ich das eigentlich auch lieber gemacht.
    Ich werde am Dienstag ins Kino gehen und werde dann mal meine Meinung auch da lassen und vielleicht kann ich ja sagen, ob mir was zum Verständnis gefehlt hat, das du vielleicht über das Buch wusstest.

    Danke auf jeden Fall für die ausführliche Rezension.

    Liebe Grüße
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    Beitrag von Tan Fr 16 Nov 2012, 08:38

    Huhu Marit!

    Oh danke für die Vorstellung. Ich hab grad schon gelesen dass du von dem Film nicht so begeistert warst und musste gleich mal nachsehen, warum.

    Aber klint schon blöd. Mh? Europäer zu Asiaten machen? Hä? o.0 Wer kommt auf sowas?
    Und grad die Seelenverbindung hätte mich sehr interessiert, gerade deswegen will ich den FIlm eigentlich sehen, weils in meinem Roman ja auch eine Rolle spielt, aber wenn das nicht wirklich gut rübergebracht wird ... mh. Ich muss nochmal drüber nachdenken. Zwar hab ich das Buch nicht gelesen, aber eventuell lege ich mir dann lieber das Buch zu und schau den Film eventuell irgendwann mal auf DVD oder so. Ich bin mir noch nicht ganz im Klaren. ...

    LG Tan
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    Cloud Atlas Empty Re: Cloud Atlas

    Beitrag von Miyann Fr 16 Nov 2012, 08:40

    Hallo Jojo!

    Na, gefallen hat er mir schon, aber es bleibt ein bitterer Nachgeschmack zurück. Ich habe vorhin nochmal das Buch zur Hand genommen, weil ich tatsächlich angst hatte, was falsch verstanden zu haben.

    Ich finde den Film schon unterhaltsam, wenn auch oft unfreiwillig komisch. Es ist meiner Meinung nach aber kein Meilenstein in der KinoGeschichte. Wäre der Film an sich besser gewesen, hätte ich mich sicher auch besser vom Buch lösen können. Aber so hat es mich einfach mehr überzeugt.

    Viel Spaß am Dienstag!

    Viele Grüße
    Marit




    Hallo Tan!

    Der Film spaltet die Meinungen ja etwas. Wenn dich die Seelenreise interessiert, guck ihn dir an. Das ist der Hauptaspekt des Films. Er ist nun auch nicht schlecht, das oben ist vielleicht harsch formuliert, aber er hätte mehr aus der Vorlage machen können.

    Ich schreibe nun mal nicht mehr, auf dem Handy ist das doof.

    Liebe grüße
    Marit
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    Cloud Atlas Empty Re: Cloud Atlas

    Beitrag von LyraLaJeune Fr 16 Nov 2012, 09:17

    Hi Marit,

    wie praktisch, dass du 'Cloud Atlas' heute gleich vorgestellt hast, ich war nämlich gestern im Kino und hab ihn mir angeschaut Very Happy
    Im Gegensatz zu dir hab ich das Buch allerdings nicht gelesen. Deine Kritikpunkte klingen durchaus angebracht und ich kann auch gut nachvollziehen, dass dir aufgrund deiner Leseerlebnisse einiges nicht so zugesagt hat (das ist ja leider häufig so bei filmischen Umsetzungen...).
    Ich kann mir vorstellen, dass man die einzelnen Handlungen wesentlich besser versteht, wenn man vorher das Buch gelesen hat, denn sechs unterschiedliche Erzählungen sind doch ein ganz schöner Haufen^^ Aber durch die unterschiedlichen Zeiten, in denen sich die Handlung abspielt, und den damit auch unterschiedlichen Kulissen und Kostümen, haben die Filmemacher doch ihr Möglichstes gegeben, um den Zuschauer nicht allzu sehr zu verwirren.
    Als ein besonderes Highlight hab ich ebenfalls die postapokalyptische Sprache empfunden, die einfach sehr originell war und auch ein- oder zweimal für Lacher im Kino gesorgt hat Laughing Und dann noch ein bisschen rumzurätseln, welcher Schauspieler welche Rolle spielt, hat auch wirklich Spaß gemacht^^
    Die ganzen Bilder und Aufnahmen fand ich sehr beeindruckend, da hat sich das Produktionsteam echt viel Mühe gegeben, denn das Spektrum an verschiedensten Themenkomplexen ist wirklich riesig und macht ordentlich was her.
    Die 'Alles ist verbunden'-Message war zwar insgesamt recht dominant, hat aber durchaus ihren Zweck erfüllt und regt (zumindest mich) zum Nachdenken an.
    Einen Kritikpunkt habe ich allerdings auch: Ich habe mich gefragt, wie denn der Film überhaupt zu seinem Titel 'Cloud Atlas' kommt. Die einzig mögliche Erklärung ist für mich der Bezug zum 'Wolkenatlas-Sextett', das von dem jungen Komponisten geschrieben wird (wenn das falsch ist, bitte klärt mich auf!^^) und dessen Bedeutung sich auch über seine Zeit hinaus erstreckt. Ich habe dieses musikalische Element als etwas sehr zentrales (weil titelgebend) empfunden, doch die Musik hat mich kein bisschen berührt und blieb auch bei mir überhaupt nicht hängen, sodass ich sie nicht wiedererkannt habe, wenn sie denn zwischendurch gespielt wurde. Das war irgendwie schade, denn eine aussagekräftige Komposition hätte diesem Monumentalfilm wirklich noch den letzten Schliff gegeben.

    Alles in allem kann ich dem Film aber wirklich empfehlen, denn er ist toll gemacht, mit super Schauspielern besetzt und er erzählt eine wunderbare Geschichte.

    Alles Liebe

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    Cloud Atlas Empty Re: Cloud Atlas

    Beitrag von Lexi Fr 16 Nov 2012, 10:25

    Hay Marit,
    ich hab schon gelesen, dass du meinen FB-Status kommentiert hattest.
    Klingt ja echt mäßig ._.
    Dann werde ich auf jeden Fall erst das Buch lesen und den Film dann eben irgendwann später, danke für die Rezension!

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    Cloud Atlas Empty Re: Cloud Atlas

    Beitrag von moriazwo Fr 16 Nov 2012, 10:43

    Hey, danke erst mal für diese, sehr ausführliche Vorstellung. Ich hatte von dem Projekt überhaupt zum ersten Mal gehört, als Tom Hanks kürzlich bei Wetten Dass auf der Couch saß. Den präsentierten Trailer fand ich sehr interessant und dieser Film landet daher natürlich auf meiner Kino-Liste, die im Übrigen stets winzig klein ist. Wenn ich für einen Film ins Kino gehe, dann habe ich schon recht hohe Erwartungen daran. Natürlich weiß man immer erst im Nachhinein, ob die Erwartungen gerechtfertigt waren und der Film sie erfüllen konnte.
    Da ich schon weiß, dass die Gesamthandlung einige Ansprüche an den Zuschauer stellen wird, hab ich mir gleich das Buch besorgt, an dem ich gerade lese. Es hat mich schon ein wenig geschockt, dass die Adaption des Films an so vielen Stellen "angepasst" worden ist. Das wird mich allerdings nicht davon abhalten, ihn mir trotzdem anzuschauen. Ich werde dann hier noch mal posten, nachdem ich beides - Buch und Film - konsumiert habe.
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    Cloud Atlas Empty Re: Cloud Atlas

    Beitrag von Imaginary Fr 16 Nov 2012, 14:13

    Hey Marit,

    danke für die Vorstellung! :) Ich werde mir mit meinen Freunden den Film am Dienstag im Kino ansehen und bin schon sehr gespannt darauf - allerdings haben wir auch alle das Buch nicht gelesen. Ich würde das vorher nun auch nicht mehr schaffen und möchte es, wenn überhaupt, auch erst hinterher lesen, weil ich mir nicht den Film dadurch verderben möchte, dass ich das Buch schon kenne und dann von der filmischen Umsetzung enttäuscht bin. Vielleicht lese ich es dann später eines Tages mal :)

    Schade, dass dir der Film nicht so gefallen hat ... aber na ja, ich bin trotzdem sehr gespannt und da ich das Buch nicht kenne, gehe ich in dem Sinne ja auch "unbefangener" an die Sache heran.

    Danke aber auf jeden Fall für die Vorstellung!

    Liebe Grüße,
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    Cloud Atlas Empty Re: Cloud Atlas

    Beitrag von Mordred So 18 Nov 2012, 12:04

    Literaturverfilmungen sind immer schwierig. Leider tut sich Hollywood meist noch schwerer damit.

    Ich kenne das Buch nicht, werde es mir aber vielleicht demnächst zulegen. Mein Interesse ist zumindest geweckt. Ob ich mir wiederum den Film ansehen werde? Ich weiß nicht. Etwas zwiegespalten war ich ohnehin schon. Aber nach der Rezension bin ich noch skeptischer. Ich denke, ich warte auf die DVD. Meinen Dank insofern, meine Dame, für Ihre Filmkritik. Sie hilft mir, mein Geld für die wichtigen Filme aufzusparen.
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    Beitrag von Jojo Sa 01 Dez 2012, 16:43

    Hej,

    Ich habe den Film jetzt schon vor längerer Zeit gesehen. Ich habe ihn ja direkt nach Erscheinung in der ersten Woche gesehen, aber irgendwie habe ich bis jetzt noch nicht richtig meine Meinung dazu zusammenfassen können und wahrscheinlich fällt es mir immer noch schwer. Ich hoffe, dass man sie nachvollziehen kann.

    Ich habe das Buch leider noch nicht gelesen, werde es aber hundertprozentig noch einmal nachholen, weil mich der Film schon sehr, sehr neugierig gemacht hat und auch deine Meinung dazu.

    Mir hat der Film aber sehr gut gefallen. Ich fand ihn super, super gut gemacht. Allein diese Zukunftswelt und - eigentlich alle sechs Welten. Sie waren überzeugend und auch die Schauspieler haben mir in ihren Rollen sehr gut gefallen, auch wenn ich zum Beispiel Tom Hanks und Halle Berry nicht immer in jeder ihrer Rollen erkannt habe. Aber gerade das war auch eine tolle Sache und am Ende des Films wurde man ja darüber aufgeklärt und hatte ein Aha-Erlebnis, was die Schauspieler anging.
    Das einzige, das mir weniger zugesagt hat, war die Sache mit dem Lektor. Alle anderen Geschichten haben mir gut gefallen, die aus 2012 war mir dann doch etwas zu abgedreht mit dem Altenheim und dieser "Verschwörung" und der Flucht ... Ich weiß nicht so ... Aber das ist auch ziemlich Geschmackssache. Die beiden, mit denen ich im Kino war, fanden die Szenen immer ziemlich lustig und genauso gut. Also von daher Wink
    Vielleicht musste es auch so abgedreht sein, damit der Film nicht sonst viel zu überladen von schlechten Dingen ist und man diese Zeit als Auflockerung sehen konnte, damit der Zuschauer nicht von all den ernsten Themen erschlagen wird oder so.

    Was ich aber leider sagen muss:
    Ich bin mit dem Gefühl aus dem Film gegangen, dass ich nicht alles vollständig verstanden habe. Bzw. würde ich eher sagen, dass ich das Gefühl hatte, nicht alle Zusammenhänge auf die Reihe zu kriegen. Ich kann das schwer erklären, weil ich den Film eben schon in einer Weise verstanden habe, aber ich habe immer noch das Gefühl, dass da mehr sein muss. Etwas, dass ich vielleicht nur mithilfe des Buches richtig nachvollziehen kann.
    Vielleicht ist das auch nur ein Irrglaube und es gibt gar nicht mehr, aber irgendwie beschäftigt mich das doch.

    Der Film hat mich dadurch noch tagelang beschäftigt, aber trotzdem hat er mir gefallen und ich denke, es ist auch super, wenn man über einen Film noch länger nachdenken kann/muss. So hat er zumindest bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen und obwohl ich dieses Gefühl immer noch habe, würde ich ihn jedem empfehlen, auch wenn man das Buch nicht gelesen hat.
    Man versteht ihn, muss allerdings aufpassen, bekommt auch Zusammenhänge mit.Dazu kommen die spektakulären Bilder, egal ob aus der Vergangenheit, Gegenwart oder der Zukunft und ich muss gestehen: Die Zukunftsbilder und Sprechweisen - so schrecklich sie auch sein können - könnten durchaus so irgendwann sein. Vor allem die Sprache in der postabpokalyptischen Welt hat mich total fasziniert.

    Ich hoffe, dass man meine Meinung irgendwie ein bisschen nachvollziehen kann. Ich fand es schwer, überhaupt etwas dazu zu schreiben ...

    Liebe Grüße
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    Beitrag von Pooly Fr 21 Dez 2012, 23:28

    Hallo Marit,

    lustig, schon die zweite Filmvorstellung von dir, die auf meiner Lesezeichenliste darauf wartet, kommentiert zu werden. Wir hatten uns ja auch schon im Videochat intensiv darüber ausgetauscht, dass ich von dem Film wohl besser die Finger lassen sollte und das habe ich bisher auch sehr erfolgreich getan. Ich werde mir auf jeden Fall das Buch demnächst wirklich zulegen - ich habe große Lust darauf, es zu lesen! - und werde mir den Film dann sicherlich bei Sky einmal anschauen, wenn er dort laufen sollte.

    Danke auf jeden Fall für diese ausführliche Vorstellung und Meinung. Ich weiß ja, dass ich deinem Geschmack so gut wie immer vertrauen kann, weil er sich recht gut mit meinem deckt :)

    Viele liebe Grüße,
    Marie
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    Beitrag von Jools Sa 03 Aug 2013, 00:38

    Also mir hat sowohl das Buch als auch der Film gut gefallen, ich finde die drei Regisseure haben halt aus dem Buch eben ihren Film gemacht, es ist halt schade das viel Weggelassen wurde, dafür hat der Film halt mehr Geschwindigkeit.
    Ich hätte es zwar auch lieber gehabt wenn sie aus einem drei Teile gemacht und dafür alles erzählen würden, aber dann tendiert es vielleicht auch zur Ausbeutung und der Film zieht in die länge sich einfach nur um Geld zu machen.
    Besonders an dem Film gefallen hat mir der Schnitt, der war einfach überwältigend.
    An einigen Stellen standen 5 Sekunden zwischen Jahrhunderten, so bekommt der Film eine Ganz andere Wirkung als das Buch, nicht umbedingt einen schlechter, aber halt eine andere.
    Auch gut gefallen haben mir die Bilder an den Wänden die quasi mit dem Zuschauer "mitgereist" sind.
    Insgesamt ein guter Film der eben nicht das Buch sondern "der Film" ist den ich mir gerne anschaue :)
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    Beitrag von moriazwo Sa 03 Aug 2013, 11:49

    Ich denke, man darf die Buchvorlage nicht unbedingt mit dem daraus entstandenen Film vergleichen - jedenfalls nicht 1:1.
    Ich fand sowohl das Buch, als auch den Film, äußerst beeindruckend. Natürlich ist es immer schade, wenn man nach der Lektüre des Buches entdeckt, dass der Film in großem Stil Dinge auslässt, die man im Buch für wichtig erachtet. Es ist aber auch - könnte man sagen - systemimmanent. Es sind zwei völlig verschiedene Medien. Ein Buch hat Unmengen an Zeit, um Handlungen reifen zu lassen und Details zu platzieren. Ein Film ist - obwohl er gern als das Tüpfelchen auf dem I betrachtet wird - im Grunde eingeschränkt. Er muss innerhalb von nur etwa 1 1/2 bis 3 Stunden alles das erzählen, wozu das Buch quasi Wochen benötigt. Eine solche Komprimierung kann nur zu Lasten des Inhalts gehen. Die Kunst dabei ist es, das so zu tun, dass kein sinnverändernder Handlungsstrang dabei entsteht. Das gelingt natürlich nicht immer und oft muss man mit dem Kompromiss einfach leben. Unverständlich ist es aus meiner Sicht nur, wenn Handlungen geändert werden, oder Orte verändert werden, die so nicht notwendig gewesen wären. Beispiel: Warum musste Vivian Ars, der alternde Komponist, aus Belgien nach Edinburgh verlagert werden? Das war eine Änderung, die keinerlei Zweck erfüllte. Auch die Episode mit der Tochter, der Frobisher schließlich trotz seiner homosexuellen Veranlagung Gefühle entgegenbrachte, wurde komplett entfernt. Okay, das ist vertretbar.
    Eine Aufteilung des Films in drei Teile ist m. E. in diesem speziellen Fall nicht denkbar, da es der recht ungewöhnlichen Präsentation des Buches vollständig zuwiderlaufen würde. Das Buch besteht letztlich aus sechs Einzelgeschichten, deren Verbindungen miteinander teilweise nur schwer zu entdecken sind. Dabei wird zunächst die erste Hälfte der ersten Geschichte erzählt, gefolgt von der ersten Hälfte der zweiten usw. Die sechste Geschichte ist dann vollständig, gefolgt von den zweiten Hälften der vorangegangenen Episoden in umgekehrter Reihenfolge.
    Im Film wurden dann die Sprünge zwischen den Episoden bis zum Exzess kultiviert, um dem Ganzen eine besondere Dynamik zu verleihen. Für meinen Geschmack wurde dabei etwas übertrieben, und ohne Kenntnis des Buches hätte ich zu Beginn nur schwer einen Einstieg gefunden. Andererseits braucht ein Film heute durchaus diese Dynamik, um die Zuschauer zu binden. Ein nur mäßig dahinplätschernder Streifen würde schnell langweilig wirken und das wäre wiederum in unserer heutigen und schnelllebigen Zeit der Tod eines Films für das Geschäft in den Kinos und für die DVDs und Blue Rays. Auf jeden Fall ist eine Aufteilung nicht denkbar. Niemand hätte auch nur die geringste Chance, bei einem Teil 2 oder 3 noch einen Zugang zur ohnehin sehr komplexen und komplizierten Gesamthandlung zu finden.
    Trotz, oder gerade wegen, dieser Besonderheiten, ist Cloud Atlas für mich einer der ganz großen Filme.
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    Cloud Atlas Empty Re: Cloud Atlas

    Beitrag von Jools Di 06 Aug 2013, 10:58

    Stimmt, es würde eine Aufteilung wäre echt unübersichtlich, trotzdem schade das viel weggelassen wurde Sad, aber bei welcher Buchverfilmung ist dies nicht so.
    In jedem Fall ist Cloud Atlas etwas besonderes und ein solcher Film wird wahrscheinlich so schnell nicht mehr kommen was ich sehr schade finde, da man an aus der Idee mit Sicherheit noch viel mehr machen könnte :)
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    Cloud Atlas Empty Re: Cloud Atlas

    Beitrag von Miyann Sa 21 Sep 2013, 09:02

    Hallo Michael,

    ich stimme dir voll und ganz zu. Ich denke auch, dass man zwischen den Medien Film und Buch trennen sollte. Normalerweise gelingt mir das auch recht gut, aber beim Thema Cloud Atlas war es mir einfach zu weit vom Original entfernt. Es war einfach so weit fort, dass ich mich fragte, warum man noch die Buchvorlage brauchte. Denn im Großteil hatte der Film mit dem Buch nichts mehr zu tun, außer grobe Rahmenhandlungen. Denn am Ende wurden komplette Szenen umgeschrieben und Aussagen, die für mich bedeutend waren, verändert.

    Und das hat mich einfach enorm geärgert. Ich bin offen für Anpassungen jeder Art, aber wenn das Original draufsteht und dann genau genommen nichts mehr davon drin ist, stimmt irgendwas nicht. Vielleicht bin ich auch nur angefressen, weil sie mein Lieblingsszenario grundverändert haben. Very Happy

    Der Schnitt gefiel mir ebenfalls gut, es war schon alles eindrucksvoll. Der Film war schon gut gemacht, keine rage (bis auf die Masken teilweise ...) Dennoch habe ich das Gefühl, dass der Film nicht so gut angekommen wäre, wenn nicht dieser "Wow, ich verstehe nichts"-Effekt eingetreten wäre. Und ich frage mich, ob der ernsthaft notwendig ist, um das heutige Kinopublikum zu fesseln? Das ist wohl eine Grundsatzfrage.

    Viele Grüße
    Marit

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