Bastian Bielendorfer
Lehrerkind
Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch; Auflage: 14 (1. November 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492272967
ISBN-13: 978-3492272964
Preis: 9,99 EUR
Über den Autor:
Bastian Bielendorfer ist 27 Jahre alt, geboren in Gelsenkirchen, wo er bis zu seinem Abitur die Schule besucht hat. Er sagt von sich selbst, er ist Lehrerkind, Mützenträger, Fast-Psychologe und war einmal genau 4 Stunden und 36 Minuten bei Edeka angestellt. Er wuchs als Kind zweier Vollblutpädagogen auf und lebt heute in seiner Wahlheimat Köln, wo er sich mit seiner Freundin vor den guten Ratschägen seiner Eltern versteckt. Er nimmt regelmäßig an Poetry-Slams teil und hat dort auch bereits Preise errungen.
Über das Buch:
Bastian Bielendorfer hat unter seinem richtigen Namen eine hochamüsante und witzige Abrechnung mit seinem Leben als Heranwachsender und Kind zweier Vollblutpädagogen verfasst. Er beschreibt auf sehr humoristische Weise, wie es sich anfühlt, wenn die eigenen Eltern Lehrer an den Schulen sind, die er besucht hat. Der Roman geizt nicht mit Selbstironie und Sarkasmus. Er schreibt dies mit spitzer Feder in einer Art und Weise, die einem oft die Tränen vor Lachen in die Augen treibt. Er beschreibt seinen Werdegang über die Grundschule, in der seine Mutter als Lehrerin arbeitet, über das Gymnasium, in dem sein Vater als Deutschlehrer arbeitet. Er beschreibt seine Schwierigkeiten, die er allein schon dadurch hat, dass seine Mitschüler ihn dafür leiden lassen, dass sein Vater ihnen schlechte Noten gab oder ihn wegen seiner Unsportlichkeit hänseln und zum "Opfer" abstempeln. In seinem oft sehr lustigen und von Wortwitz geprägten Text rechnet er mit der Erziehung durch seine Eltern ab, die er zumeist als pädagogisches Experimentierlabor empfunden hat.
Meine Meinung:
Ein wirklich lesenswertes Buch, das sehr kurzweilig ist und davon lebt, dass der Autor sein Leben selbstkritisch und selbstironisch aufarbeitet und den Leser so sehr daran teilhaben lässt, dass man darüber wirklich oft herzhaft lachen muss, auch wenn es einem wiederholt auch im Halse steckenbleibt.
Ich muss allerdings auch sagen, dass ich eine besondere Beziehung dazu habe, weil mir die Charaktere dieser Autobiographie auch noch bekannt sind, was sich sogar auf den im Buch häufiger erwähnten Hund, eine weiße Bulldogge mit Namen Einstein, erstreckt. Meine Söhne besuchten ebenfalls genau das Gymnasium, an dem der Vater des Autors als Deutschlehrer arbeitet. In den ersten drei Jahren, in denen mein jüngerer Sohn das Gymnasium besuchte, hatte er genau ihn als Klassenlehrer und ich darf behaupten, ihn während dieser Zeit so gut kennengelernt zu haben, dass ich das Buch nicht als Fiktion betrachten darf, sondern als das, was es ist: Eine sehr gut ins humoristisch verlagerte Autobiographie. Als Klassenpflegschaftsvorsitzender hatte ich oft mit H. Bielendorfer zu tun und es kostete mich oft Nerven. Ich habe nie zuvor oder später einen Menschen kennengelernt, der den Archetypus des Lehrers besser verkörpert hätte. Es ging so weit, dass er in seiner Rolle so gefangen war, dass er nicht mehr daraus entkommen konnte. Selbst in Zeiten der Computer und mechanischen Vervielfältigungstechnologien schrieb er seine Aufgabenstellungen für Klassenarbeiten mit der Hand. Seine Schrift hätte jedem Kalligraphen Ehre gemacht, war jedoch für 5.- oder 6.-Klässler oft nur schwer lesbar. Während einer Klassenarbeit ging er durch die Reihen der Schüler und wenn er dabei einen Fehler entdeckte, machte er die Schüler darauf aufmerksam. Er konnte einfach nicht aus seiner Haut heraus. Er wirkte wie ein Anachronismus und kam mit einer modernen Schule, den Schülern und erst recht den Eltern dieser Schüler nur schwer zurecht. Dass sein Sohn darunter in gewisser Weise gelitten hat, ist nur all zu verständlich. Umso schöner ist es, dass er heute in der Lage ist, das auch augenzwinkernd zu vermitteln.
Eine Anekdote ist noch zu erwähnen: Bastian Bielendorfer schrieb das Buch zunächst ohne Wissen seiner Eltern. Er lebte zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr in der elterlichen Wohnung. Vor der Veröffentlichung schrieb er einen Brief an seine Eltern, in dem er ihnen mitteilte, dass er ein Buch geschrieben habe und die ganze Familie Gegenstand dieses Buches wäre. Sein Vater nahm diesen Brief, strich die darin enthaltenen Fehler an und sandte ihn wieder zurück. Auch dieser Brief fand noch rechtzeitig vor Drucklegung seinen Weg ins Buch.
EDIT: Der Autor betreibt eine eigene Website, auf der er seine - mittlerweile zwei - Bücher vorstellt, wie auch einen recht netten Blog betreibt. Gleichzeitig findet ihr auch eine Hör- und Leseprobe zu dem oben vorgestellten Buch. Lest es euch einfach mal durch:
http://www.bastianbielendorfer.de
Liebe Grüße
Michael
Lehrerkind
Taschenbuch: 304 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch; Auflage: 14 (1. November 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492272967
ISBN-13: 978-3492272964
Preis: 9,99 EUR
Über den Autor:
Bastian Bielendorfer ist 27 Jahre alt, geboren in Gelsenkirchen, wo er bis zu seinem Abitur die Schule besucht hat. Er sagt von sich selbst, er ist Lehrerkind, Mützenträger, Fast-Psychologe und war einmal genau 4 Stunden und 36 Minuten bei Edeka angestellt. Er wuchs als Kind zweier Vollblutpädagogen auf und lebt heute in seiner Wahlheimat Köln, wo er sich mit seiner Freundin vor den guten Ratschägen seiner Eltern versteckt. Er nimmt regelmäßig an Poetry-Slams teil und hat dort auch bereits Preise errungen.
Über das Buch:
Bastian Bielendorfer hat unter seinem richtigen Namen eine hochamüsante und witzige Abrechnung mit seinem Leben als Heranwachsender und Kind zweier Vollblutpädagogen verfasst. Er beschreibt auf sehr humoristische Weise, wie es sich anfühlt, wenn die eigenen Eltern Lehrer an den Schulen sind, die er besucht hat. Der Roman geizt nicht mit Selbstironie und Sarkasmus. Er schreibt dies mit spitzer Feder in einer Art und Weise, die einem oft die Tränen vor Lachen in die Augen treibt. Er beschreibt seinen Werdegang über die Grundschule, in der seine Mutter als Lehrerin arbeitet, über das Gymnasium, in dem sein Vater als Deutschlehrer arbeitet. Er beschreibt seine Schwierigkeiten, die er allein schon dadurch hat, dass seine Mitschüler ihn dafür leiden lassen, dass sein Vater ihnen schlechte Noten gab oder ihn wegen seiner Unsportlichkeit hänseln und zum "Opfer" abstempeln. In seinem oft sehr lustigen und von Wortwitz geprägten Text rechnet er mit der Erziehung durch seine Eltern ab, die er zumeist als pädagogisches Experimentierlabor empfunden hat.
Meine Meinung:
Ein wirklich lesenswertes Buch, das sehr kurzweilig ist und davon lebt, dass der Autor sein Leben selbstkritisch und selbstironisch aufarbeitet und den Leser so sehr daran teilhaben lässt, dass man darüber wirklich oft herzhaft lachen muss, auch wenn es einem wiederholt auch im Halse steckenbleibt.
Ich muss allerdings auch sagen, dass ich eine besondere Beziehung dazu habe, weil mir die Charaktere dieser Autobiographie auch noch bekannt sind, was sich sogar auf den im Buch häufiger erwähnten Hund, eine weiße Bulldogge mit Namen Einstein, erstreckt. Meine Söhne besuchten ebenfalls genau das Gymnasium, an dem der Vater des Autors als Deutschlehrer arbeitet. In den ersten drei Jahren, in denen mein jüngerer Sohn das Gymnasium besuchte, hatte er genau ihn als Klassenlehrer und ich darf behaupten, ihn während dieser Zeit so gut kennengelernt zu haben, dass ich das Buch nicht als Fiktion betrachten darf, sondern als das, was es ist: Eine sehr gut ins humoristisch verlagerte Autobiographie. Als Klassenpflegschaftsvorsitzender hatte ich oft mit H. Bielendorfer zu tun und es kostete mich oft Nerven. Ich habe nie zuvor oder später einen Menschen kennengelernt, der den Archetypus des Lehrers besser verkörpert hätte. Es ging so weit, dass er in seiner Rolle so gefangen war, dass er nicht mehr daraus entkommen konnte. Selbst in Zeiten der Computer und mechanischen Vervielfältigungstechnologien schrieb er seine Aufgabenstellungen für Klassenarbeiten mit der Hand. Seine Schrift hätte jedem Kalligraphen Ehre gemacht, war jedoch für 5.- oder 6.-Klässler oft nur schwer lesbar. Während einer Klassenarbeit ging er durch die Reihen der Schüler und wenn er dabei einen Fehler entdeckte, machte er die Schüler darauf aufmerksam. Er konnte einfach nicht aus seiner Haut heraus. Er wirkte wie ein Anachronismus und kam mit einer modernen Schule, den Schülern und erst recht den Eltern dieser Schüler nur schwer zurecht. Dass sein Sohn darunter in gewisser Weise gelitten hat, ist nur all zu verständlich. Umso schöner ist es, dass er heute in der Lage ist, das auch augenzwinkernd zu vermitteln.
Eine Anekdote ist noch zu erwähnen: Bastian Bielendorfer schrieb das Buch zunächst ohne Wissen seiner Eltern. Er lebte zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr in der elterlichen Wohnung. Vor der Veröffentlichung schrieb er einen Brief an seine Eltern, in dem er ihnen mitteilte, dass er ein Buch geschrieben habe und die ganze Familie Gegenstand dieses Buches wäre. Sein Vater nahm diesen Brief, strich die darin enthaltenen Fehler an und sandte ihn wieder zurück. Auch dieser Brief fand noch rechtzeitig vor Drucklegung seinen Weg ins Buch.
EDIT: Der Autor betreibt eine eigene Website, auf der er seine - mittlerweile zwei - Bücher vorstellt, wie auch einen recht netten Blog betreibt. Gleichzeitig findet ihr auch eine Hör- und Leseprobe zu dem oben vorgestellten Buch. Lest es euch einfach mal durch:
http://www.bastianbielendorfer.de
Liebe Grüße
Michael