Inhalt:
Die 54-jährige Renée arbeitet als Concierge in einem wohlhabenden Haus und verbirgt ihre Leidenschaft für Literatur sorgfältig hinter einer Fassade als einfältige Frau, um nicht mit der Gesellschaft in Kontakt treten zu müssen.
Die 12-jährige Paloma ist überdurchschnittlich intelligent, was sie zu kaschieren versucht, und beobachtet resigniert die graue Welt der Erwachsenen, weshalb sie den Entschluss fasst, sich an ihrem 13. Geburtstag das Leben zu nehmen, bevor sie so werden kann wie ihre Mitmenschen.
Als ein japanischer Geschäftsmann in das Haus zieht, treten diese unterschiedlichen Persönlichkeiten in Kontakt, Renées Tarnung droht aufzufliegen und die Weltansichten der beiden werden auf die Probe gestellt...
Meine Meinung:
Ein sehr tiefgründiges Buch!
Die beiden Hauptfiguren, aus deren Perspektive erzählt wird, sind sehr unterschiedlich und doch ähnlich. Insgesamt hat mich die Geschichte bezaubert, es stecken viele faszinierende Gedanken in diesem Buch! Zum Teil ist es jedoch sehr "anstrengend" geschrieben. Die Handlung an sich ist nicht der Hauptschwerpunkt des Buches, es lebt durch die Gedanken der Protagonisten. Das sieht man schon alleine daran, dass Paloma "Gedankenfetzen" sammelt oder z.B. versucht, die perfekte Bewegung zu finden. Mich haben die vielen Ideen und Ansichten in dem Roman begeistert, es gab Stellen da dachte ich: Genau das hab ich auch mal gedacht! ...zumal ich auf japanische Kultur und Literatur und Sprache stehe und es im Urlaub gelesen habe, wo mein Kopf frei dafür war.
Fazit:
Man sollte sich Zeit für dieses Buch nehmen, da es nicht "leicht von der Hand" zu lesen ist- allerdings ist es auch nicht so kompliziert, dass man Kopfschmerzen davon kriegt. Für meinen Geschmack hatte es genau die richtige Mischung für ein zum Nachdenken anregendes Buch.
Wer nicht auf philosophische Ansätze steht, sollte die Finger von diesem Roman lassen.
Wer interlektuelle Gedankenspielereien mag, dem wird der Roman sicherlich genauso gefallen wie mir!
Von mir kriegt das Buch eine 10/10!
Lg Ina