Ja, was gibt es zu sagen? Ich schreibe ab und an auch ganz gerne FanFiction und das ist eine davon, aus dem Harry Potter-Universum. Es ist die FanFiction, die man am ehesten auch lesen kann, wenn man nicht soo sehr an der Harry Potter-Welt interessiert ist, da es eher weniger um die Charaktere/Geschichte geht, sondern mehr um ... na ja, seht selber. :)
Das Ganze spielt während dem 7. Band (auf der Suche nach den Horkruxen) und ich habe es für einen Sommerferienwettbewerb geschrieben (Aufgabe: Man musste vorgegebene Film- und Songzitate einbauen.). Die Geschichte ist auf dem 2. Platz gelandet, allerdings haben auch nur vier Leute mitgemacht.
Wie auch immer, bildet euch selbst eine Meinung dazu - und teilt sie mir mit, wenn ihr wollt, ich würde mich freuen.
Es gibt Zeiten in denen Dinge, die man früher für besonders gehalten hat, plötzlich völlig an Bedeutung verlieren und man feststellen muss, dass nichts selbstverständlich ist.
Melancholie
„Völlig losgelöst, von der Erde.“ Hermine verfolgte mit den Augen, wie ihr Kiesel durch die Luft segelte und mit einem leisen Plumpsen die glatte Oberfläche des Sees durchbrach.
Einen Moment lang sah sie ihn noch durch das klare Wasser sinken, dann verschwand er in der blauen Dunkelheit. Zurück blieben sanfte, ringförmige Wellen. Ohne Anfang und Ende.
„Das ist die perfekte Welle“, dachte sie.
Vollkommen. Eine klare Form. Derselbe Ursprung und dasselbe Ziel - ein vorbestimmter Weg.
Gedankenverloren betrachtete sie die Wellen, bis die Wasseroberfläche wieder glatt und ebenmäßig war und der See wie ein unendliches, blaues Tuch vor ihr lag.
Ihre schweren Gedanken waren frei durch die milde Vormittagsluft davon geschwebt und in ihrem Kopf herrschte eine angenehme Leere. Sie schloss die Augen und lauschte dem leichten Rauschen der Blätter.
Unten am Seeufer, wo Ron und sie saßen, fielen nur die Sonnenstrahlen angenehm warm auf ihre Haut. Die Bäume in ihrem Rücken bildeten eine schützende Front.
„Ich sehe tote Menschen.“ Hermine öffnete die Augen und starrte auf das Wasser.
Es lag ruhig vor ihr, nichts hatte sich verändert.
Und doch. - Die Natur hatte an Farbe verloren. Über die strahlenden Töne hatte sich wieder der altbekannte graue Schleier gelegt.
Doch sie war ihm nicht böse - wie könnte sie. Rons Stimme hatte beinahe tonlos geklungen. Nur im Nachklang glaubte sie, einen Hauch von Bedauern erkannt zu haben.
Langsam nickte sie. Es half, darüber zu reden. Das vertrieb jenes kalte Gefühl von Verlassenheit, das die Bilder hervorriefen und von dem man eingeschlossen wurde, wie von kaltem Wasser, das einem die Luft aus den Lungen presste.
Auf ihren Armen bildete sich eine Gänsehaut und sie fühlte, wie die Taubheit wieder anfing, in ihre Glieder zur kriechen. Ihr Herz begann hastig zu klopfen. Mit weit aufgerissenen Augen fixierte sie den stillen See und blinzelte einige Male. Die Schemen, die sich in ihren Gedanken gebildet hatten, verloren an Konsistenz und lösten sich schließlich auf.
Holprig holte sie Luft und ihr Herzschlag beruhigte sich. Ausatmen.
Rons Finger waren ins Gras gekrallt. Vorsichtig hob sie die Hand und legte sie auf seinen Arm. Unter ihrer Berührung entspannte er sich merklich. Seine Finger entkrampften und sie sah Erde unter seinen Nägeln.
„Sie tauchen einfach so auf, weißt du“, sagte er in die Stille. „Plötzlich sehe ich sie - überall. Und ich … ich entkomme ihnen einfach nicht.“
Hermine spürte, wie seine Muskeln erneut begannen sich zusammen zu ziehen. Wie ein in die Enge getriebenes Tier - man konnte ihnen einfach nicht entfliehen.
„Es macht mir Angst. Und es … es tut weh.“ Sie sah ihn an. Er biss sich auf die Lippe und senkte den Blick in den Schoß.
„Weißt du … “, er holte tief Luft. Seine Stirn zog sich zusammen und die Luft floss wortlos wieder aus ihm heraus.
Eine Weile blieb er stumm, dann setzte er erneut an: „Ich sehe nicht nur unsere Leute.“ Er schwieg. „Ich sehe auch sie. - Ich weiß, dass sie mit uns dasselbe machen würden, wenn wir nicht schneller wären, aber … “ Er warf einen verzweifelten Blick über den See und wandte sich halb von ihr ab. „Ich komme mir so dumm vor.“
Hermine schüttelte den Kopf: „Dumm ist der, der Dummes tut!“ Ihre Stimme klang energischer als beabsichtigt und als sie fortfuhr versuchte sie es etwas behutsamer: „Und so etwas zu fühlen, … das hat nichts mit Dummheit zu tun. Das ist völlig - normal. Was wir hier erleben, ist eine Ausnahmesituation - das ist Krieg immer.“ Sie nickte leicht mit dem Kopf und sah unbestimmt auf den See hinaus.
„Wir sind doch alle Menschen, ob Muggel oder Zauberer. Wir bringen es nur einfach nicht fertig, friedlich nebeneinander zu leben, sondern müssen uns ständig gegenseitig umbringen.“
Sie hatte selber gehört, dass ihre letzten Sätze bitter geklungen hatten und seufzte. Der Krieg hatte Spuren hinterlassen, bei jedem von ihnen, keine Frage.
Ihr Bedürfnis nach Ruhe und Frieden war gewachsen. Streit versuchte sie mit allen Mitteln aus dem Weg zu gehen. Selbst wenn sie dafür manchmal untypischer Weise darauf verzichten musste, ihre Meinung durchzusetzen. Aber sie ertrug den Gedanken einfach nicht, dass sie sich mit ihren Freunden, in den vielleicht letzten Stunden, die ihnen zusammen blieben, stritt.
Durch einen gedämpften Knall wurden sie aus ihren Gedanken gerissen. Harry war einige Meter entfernt von ihnen hinter dem durchsichtigen Schutzwall appariert. Hektisch begann er, sich durch die Wand aus Bännen zu arbeiten und warf ihnen dabei gehetzte Blicke zu.
Hermine hatte sich schnell gefasst und ging rasch in seine Richtung, um ihm zu helfen. Ron erhob sich nur langsam. Sein eben noch entrückter Gesichtsausdruck wich und machte Verwirrung Platz.
Harry war schon dabei Hermine in aller Eile Bericht zu erstatten, als Ron sich zu ihnen umdrehte. Er hörte Harrys Stimme, doch er verstand nicht, was sein Freund erzählte. Die Wörter flogen in zusammenhanglosen Fetzen in seinem Kopf herum.
Er wandte sich wieder um und sah ziellos über das Wasser. In der Ferne verschmolz das Blau des Sees mit dem Himmel. Als ob man, wenn man immer weiter schwimmen würde, irgendwann zwischen den Wolken eintauchen könnte.
Dort am anderen Ende des Sees stand vielleicht auch jemand und sah in seine Richtung. Ob er dasselbe sah? Vielleicht badete er. Immerhin war es Sommer.
Hermine trat neben ihn. Wahrscheinlich um ihm mitzuteilen, dass sie mal wieder aufbrechen mussten.
„Warum?“, fragte er. Sie schwieg. Was hätte sie auch sagen sollen.
„Wusstest du, dass seit einer Woche Sommerferien sind?“ Hermine wusste es. Sie schwieg. Was hätte sie auch sagen sollen.
Das Ganze spielt während dem 7. Band (auf der Suche nach den Horkruxen) und ich habe es für einen Sommerferienwettbewerb geschrieben (Aufgabe: Man musste vorgegebene Film- und Songzitate einbauen.). Die Geschichte ist auf dem 2. Platz gelandet, allerdings haben auch nur vier Leute mitgemacht.
Wie auch immer, bildet euch selbst eine Meinung dazu - und teilt sie mir mit, wenn ihr wollt, ich würde mich freuen.
Es gibt Zeiten in denen Dinge, die man früher für besonders gehalten hat, plötzlich völlig an Bedeutung verlieren und man feststellen muss, dass nichts selbstverständlich ist.
Melancholie
„Völlig losgelöst, von der Erde.“ Hermine verfolgte mit den Augen, wie ihr Kiesel durch die Luft segelte und mit einem leisen Plumpsen die glatte Oberfläche des Sees durchbrach.
Einen Moment lang sah sie ihn noch durch das klare Wasser sinken, dann verschwand er in der blauen Dunkelheit. Zurück blieben sanfte, ringförmige Wellen. Ohne Anfang und Ende.
„Das ist die perfekte Welle“, dachte sie.
Vollkommen. Eine klare Form. Derselbe Ursprung und dasselbe Ziel - ein vorbestimmter Weg.
Gedankenverloren betrachtete sie die Wellen, bis die Wasseroberfläche wieder glatt und ebenmäßig war und der See wie ein unendliches, blaues Tuch vor ihr lag.
Ihre schweren Gedanken waren frei durch die milde Vormittagsluft davon geschwebt und in ihrem Kopf herrschte eine angenehme Leere. Sie schloss die Augen und lauschte dem leichten Rauschen der Blätter.
Unten am Seeufer, wo Ron und sie saßen, fielen nur die Sonnenstrahlen angenehm warm auf ihre Haut. Die Bäume in ihrem Rücken bildeten eine schützende Front.
„Ich sehe tote Menschen.“ Hermine öffnete die Augen und starrte auf das Wasser.
Es lag ruhig vor ihr, nichts hatte sich verändert.
Und doch. - Die Natur hatte an Farbe verloren. Über die strahlenden Töne hatte sich wieder der altbekannte graue Schleier gelegt.
Doch sie war ihm nicht böse - wie könnte sie. Rons Stimme hatte beinahe tonlos geklungen. Nur im Nachklang glaubte sie, einen Hauch von Bedauern erkannt zu haben.
Langsam nickte sie. Es half, darüber zu reden. Das vertrieb jenes kalte Gefühl von Verlassenheit, das die Bilder hervorriefen und von dem man eingeschlossen wurde, wie von kaltem Wasser, das einem die Luft aus den Lungen presste.
Auf ihren Armen bildete sich eine Gänsehaut und sie fühlte, wie die Taubheit wieder anfing, in ihre Glieder zur kriechen. Ihr Herz begann hastig zu klopfen. Mit weit aufgerissenen Augen fixierte sie den stillen See und blinzelte einige Male. Die Schemen, die sich in ihren Gedanken gebildet hatten, verloren an Konsistenz und lösten sich schließlich auf.
Holprig holte sie Luft und ihr Herzschlag beruhigte sich. Ausatmen.
Rons Finger waren ins Gras gekrallt. Vorsichtig hob sie die Hand und legte sie auf seinen Arm. Unter ihrer Berührung entspannte er sich merklich. Seine Finger entkrampften und sie sah Erde unter seinen Nägeln.
„Sie tauchen einfach so auf, weißt du“, sagte er in die Stille. „Plötzlich sehe ich sie - überall. Und ich … ich entkomme ihnen einfach nicht.“
Hermine spürte, wie seine Muskeln erneut begannen sich zusammen zu ziehen. Wie ein in die Enge getriebenes Tier - man konnte ihnen einfach nicht entfliehen.
„Es macht mir Angst. Und es … es tut weh.“ Sie sah ihn an. Er biss sich auf die Lippe und senkte den Blick in den Schoß.
„Weißt du … “, er holte tief Luft. Seine Stirn zog sich zusammen und die Luft floss wortlos wieder aus ihm heraus.
Eine Weile blieb er stumm, dann setzte er erneut an: „Ich sehe nicht nur unsere Leute.“ Er schwieg. „Ich sehe auch sie. - Ich weiß, dass sie mit uns dasselbe machen würden, wenn wir nicht schneller wären, aber … “ Er warf einen verzweifelten Blick über den See und wandte sich halb von ihr ab. „Ich komme mir so dumm vor.“
Hermine schüttelte den Kopf: „Dumm ist der, der Dummes tut!“ Ihre Stimme klang energischer als beabsichtigt und als sie fortfuhr versuchte sie es etwas behutsamer: „Und so etwas zu fühlen, … das hat nichts mit Dummheit zu tun. Das ist völlig - normal. Was wir hier erleben, ist eine Ausnahmesituation - das ist Krieg immer.“ Sie nickte leicht mit dem Kopf und sah unbestimmt auf den See hinaus.
„Wir sind doch alle Menschen, ob Muggel oder Zauberer. Wir bringen es nur einfach nicht fertig, friedlich nebeneinander zu leben, sondern müssen uns ständig gegenseitig umbringen.“
Sie hatte selber gehört, dass ihre letzten Sätze bitter geklungen hatten und seufzte. Der Krieg hatte Spuren hinterlassen, bei jedem von ihnen, keine Frage.
Ihr Bedürfnis nach Ruhe und Frieden war gewachsen. Streit versuchte sie mit allen Mitteln aus dem Weg zu gehen. Selbst wenn sie dafür manchmal untypischer Weise darauf verzichten musste, ihre Meinung durchzusetzen. Aber sie ertrug den Gedanken einfach nicht, dass sie sich mit ihren Freunden, in den vielleicht letzten Stunden, die ihnen zusammen blieben, stritt.
Durch einen gedämpften Knall wurden sie aus ihren Gedanken gerissen. Harry war einige Meter entfernt von ihnen hinter dem durchsichtigen Schutzwall appariert. Hektisch begann er, sich durch die Wand aus Bännen zu arbeiten und warf ihnen dabei gehetzte Blicke zu.
Hermine hatte sich schnell gefasst und ging rasch in seine Richtung, um ihm zu helfen. Ron erhob sich nur langsam. Sein eben noch entrückter Gesichtsausdruck wich und machte Verwirrung Platz.
Harry war schon dabei Hermine in aller Eile Bericht zu erstatten, als Ron sich zu ihnen umdrehte. Er hörte Harrys Stimme, doch er verstand nicht, was sein Freund erzählte. Die Wörter flogen in zusammenhanglosen Fetzen in seinem Kopf herum.
Er wandte sich wieder um und sah ziellos über das Wasser. In der Ferne verschmolz das Blau des Sees mit dem Himmel. Als ob man, wenn man immer weiter schwimmen würde, irgendwann zwischen den Wolken eintauchen könnte.
Dort am anderen Ende des Sees stand vielleicht auch jemand und sah in seine Richtung. Ob er dasselbe sah? Vielleicht badete er. Immerhin war es Sommer.
Hermine trat neben ihn. Wahrscheinlich um ihm mitzuteilen, dass sie mal wieder aufbrechen mussten.
„Warum?“, fragte er. Sie schwieg. Was hätte sie auch sagen sollen.
„Wusstest du, dass seit einer Woche Sommerferien sind?“ Hermine wusste es. Sie schwieg. Was hätte sie auch sagen sollen.