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Inhalt:
Die weltbekannte Saga vom Exodus der Kaninchen: Der junge Fiver spürt, dass seinem Volk das Verderben droht. Nur seine engsten Freunde kann er überreden, mit ihm das Gehege zu verlassen und sich auf die Suche nach einer neuen Heimat zu machen. Ein ergreifendes Spiegelbild der Gesellschaft und die ebenso anrührende wie fesselnde Geschichte eines langen Weges in die Freiheit.
Meine Meinung:
Die Geschichte von "Unten am Fluss - Watership Down" war mir nicht unbekannt, als Kind habe ich schon mehrmals den Film gesehen. Allerdings ist das lange her und es ist lange nicht alles hängen geblieben. Was ich noch im Kopf hatte war: "Unten am Fluss" ist nicht "Peter Rabbit". Letzteres ist die typische harmonische Kindergeschichte, erzählt aus der Sicht eines Kaninchens, immer wieder gespickt mit ein paar abenteuerlichen, vielleicht auch gefährlichen Gegebenheiten. "Unten am Fluss" hingegen verläuft genau anders herum: Es erzählt die abenteuerliche, größtenteils gefährliche Reise der Kaninchen in die Freiheit.
Schon das Zitat, das zu Beginn des ersten Kapitels steht, macht deutlich, dass es sich hierbei um keine Gute-Nacht-Geschichte für kleine Kinder handelt, heißt es doch dort:
Um den vielleicht zunächst negativen Eindruck, den ich jetzt möglicherweise erweckt habe, wieder wett zu machen, möchte ich sagen, dass mir der Schreibstil Adams' sehr gut gefallen hat. Er schreibt teilweise metaphorisch (noch ein Grund, warum ich der Meinung bin, dass es sich vielleicht erst ab 12 Jahren eignet) und vor allem sehr bildreich, was die Geschichte sehr lebendig werden lässt. Besonders schön fand' ich dabei, dass er manche Begriffe in der "Kaninchensprache" schreibt und das auch so beibehält (selbstverständlich wird beim ersten Auftauchen das entsprechende Wort in den Fußnoten erläutert). Es ist nicht leicht sich in die Perspektive eines Tieres hineinzudenken, aber dass eben einige Worte konsequent so benutzt werden (wie elil oder silflay) erleichtert dem Leser das Ganze ein wenig. Und auch, wenn die Kaninchen mit anderen Tieren sprechen und sie die "Heckensprache" verwendeten, hat mir das sehr gut gefallen und ich musste teilweise herzhaft lachen. Auch finde ich es, sagen wir, mutig, dass er nicht davor zurückschreckt, die negativen Geschehnisse der Geschichte auch in ihrer gesamten Grausamkeit darzustellen - und das, obwohl es sich eigentlich um ein "Kinderbuch" handelt. Aber das entspricht eben der Wahrheit, ein wildes Kaninchen ist nunmal vielen natürlichen und vom Menschen geschaffenen Gefahren ausgesetzt, warum das also beschönigen? Hart fand' ich dann aber doch die Darstellung eines "feindlichen" Kaninchengeheges. Ohne viel vorwegzunehmen kann ich sagen: Ich würde dort als Kaninchen nicht leben wollen - und das sehen Hazel, Fiver und Co. auch so.
Ich möchte mich gerne noch zu den "Charakteren" äußern, wobei ich gestehen muss, dass mir das bei diesem Buch nicht leicht fällt, da es sich eben um keine Menschen handelt, und man sich, wie schon gesagt, nicht wirklich gut in sie hineinversetzen kann.
Was ich trotzdem sagen kann, ist, dass mir sehr gut gefallen hat, dass jedes (der Haupt-)Kaninchen einen völlig anderen Charakter hat, als die anderen. Da ist allen voran Fiver, ein für sein "Alter" sehr kleines Kaninchen, das immer eher zurückhaltend ist - vor allem auf Grund seiner Gabe, und damit wären wir dann wieder bei Kassandra: Fiver ist ein "Seher". Tatsächlich sieht er nicht, was genau geschehen wird, aber er weiß, dass dem Gehege etwas Schlimmes droht, dass von dem seltsamen Ding, das auf einmal auf der Wiese nahe dem Gehege aufgetaucht ist, eine Gefahr ausgeht und dass sie so schnell wie möglich fliehen sollten. Er weiß, dass sie es schaffen werden zu entkommen und in den verschiedensten Situationen schafft er es, seinen Mitreisenden entweder Mut zu machen, oder sie vor drohender Gefahr zu schützen. An sich finde ich die Idee nicht schlecht, vielleicht auch aus dem Grund, dass ich die Geschichte von "Kassandra" sehr gut fand'. Allerdings schwang da doch irgendwie immer so ein seltsames Gefühl mit, wenn wieder davon die Rede war, dass Fiver etwas "gesehen" hatte. Richtig fassen kann ich es aber leider nicht.
Fivers einziger verbündeter und engster Freund ist Hazel. Er glaubt ihm - und das in jeder Situation. Hazel hatte ich sehr schnell ins Herz geschlossen und habe oft mit bzw. vielmehr um ihn gebangt und war mit ihm glücklich, wenn etwas Gutes geschah. Als "Hazel-rah" vertrauen ihm die anderen und er schafft es, durch seinen Mut und den Willen, keinen von seinen "alten Hasen" zu verlieren, die Gruppe zusammen zu halten und in die Freiheit zu führen.
Ein drittes Kaninchen möchte ich noch hervorheben: Bigwig. Zunächst war er der Charakter, der bei mir (und auch bei den anderen Kaninchen) am meisten aneckte. Ein großer, starker Kerl, immer vorn dabei, wenn es um einen Kampf geht, oder darum mutmaßlich seine Tapferkeit zu beweisen. Schließlich zeigt sich aber immer wieder, dass in diesem groben Kerl auch ein großes Herz steckt und ich habe auch ihn in meines schließen können.
Zuletzt möchte ich noch eine Sache anmerken, die mir sehr negativ aufgefallen ist. Ich weiß nicht, ob es an meiner Ausgabe liegt, oder ob es in jeder Übersetzung so ist: Mir sind unglaublich viele Rechtschreib- und Grammatikfehler aufgefallen. Ich bin normalerweise bei sowas nicht kleinlich, im Lesefluss fällt mir das meist eh nicht auf, erst, wenn ich eine Stelle noch einmal nachlese oder gerade mal nicht ganz so drin bin, aber hier hat sich das leider wirklich gehäuft. Am "schlimmsten" fand' ich jedoch eine Stelle, an der ein Kaninchen plötzlich nicht nur anders heißt, sondern sogar auch noch das Geschlecht wechselt. Zunächst ist noch die Rede von "Clover", einem Kaninchenweibchen, ein paar Sätze später steht dort "Rover" und "... folgte ihm". Ich habe das wirklich mehrfach gelesen, aber es gab davor und gibt danach kein Kaninchen, das Rover heißt und das war dann doch echt ... hart.
Fazit:
Alles in allem hat mir "Unten am Fluss" gut gefallen. Gut, es ist keine leichte Kost, es hat mich sehr zum Nachdenken angeregt - nicht unbedingt über die Geschichte hinaus, aber über diese selbst - doch ich konnte die Kaninchen, die losziehen, um ein neues, glückliches Leben zu beginnen und ihre Freunde, die sie auf dem Weg finden, schnell ins Herz schließen, mich vielleicht nicht direkt in sie hineinversetzen, aber mit ihnen mitfühlen.
5 Sterne kann ich dem Buch aber leider nicht geben, auf Grund der genannten Fehlerhäufung (auch wenn das vielleicht nur an meiner Ausgabe liegt), und so bekommt es gute 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung, nicht nur für die "Kinder" unter uns.
Die weltbekannte Saga vom Exodus der Kaninchen: Der junge Fiver spürt, dass seinem Volk das Verderben droht. Nur seine engsten Freunde kann er überreden, mit ihm das Gehege zu verlassen und sich auf die Suche nach einer neuen Heimat zu machen. Ein ergreifendes Spiegelbild der Gesellschaft und die ebenso anrührende wie fesselnde Geschichte eines langen Weges in die Freiheit.
Meine Meinung:
Die Geschichte von "Unten am Fluss - Watership Down" war mir nicht unbekannt, als Kind habe ich schon mehrmals den Film gesehen. Allerdings ist das lange her und es ist lange nicht alles hängen geblieben. Was ich noch im Kopf hatte war: "Unten am Fluss" ist nicht "Peter Rabbit". Letzteres ist die typische harmonische Kindergeschichte, erzählt aus der Sicht eines Kaninchens, immer wieder gespickt mit ein paar abenteuerlichen, vielleicht auch gefährlichen Gegebenheiten. "Unten am Fluss" hingegen verläuft genau anders herum: Es erzählt die abenteuerliche, größtenteils gefährliche Reise der Kaninchen in die Freiheit.
Schon das Zitat, das zu Beginn des ersten Kapitels steht, macht deutlich, dass es sich hierbei um keine Gute-Nacht-Geschichte für kleine Kinder handelt, heißt es doch dort:
"CHOR: Warum wehklagst du so, wenn nicht bei einem Bild des Schreckens?
CASSANDRA: Das Haus dampft nach Tod und tropfendem Blut.
CHOR: Wieso? Es ist nur der Geruch nach dem Altaropfer.
CASSANDRA: Der Gestank ist wie Grabeshauch.
Äschylus Agamemnon" [in meiner Ausgabe S. 11]
Die hier beschriebene Stimmung zeigt schon ziemlich gut, dass es in dem Buch sehr oft um Tod und Verderben geht und auch Kassandra wird, indirekt, noch eine Rolle spielen.CASSANDRA: Das Haus dampft nach Tod und tropfendem Blut.
CHOR: Wieso? Es ist nur der Geruch nach dem Altaropfer.
CASSANDRA: Der Gestank ist wie Grabeshauch.
Äschylus Agamemnon" [in meiner Ausgabe S. 11]
Um den vielleicht zunächst negativen Eindruck, den ich jetzt möglicherweise erweckt habe, wieder wett zu machen, möchte ich sagen, dass mir der Schreibstil Adams' sehr gut gefallen hat. Er schreibt teilweise metaphorisch (noch ein Grund, warum ich der Meinung bin, dass es sich vielleicht erst ab 12 Jahren eignet) und vor allem sehr bildreich, was die Geschichte sehr lebendig werden lässt. Besonders schön fand' ich dabei, dass er manche Begriffe in der "Kaninchensprache" schreibt und das auch so beibehält (selbstverständlich wird beim ersten Auftauchen das entsprechende Wort in den Fußnoten erläutert). Es ist nicht leicht sich in die Perspektive eines Tieres hineinzudenken, aber dass eben einige Worte konsequent so benutzt werden (wie elil oder silflay) erleichtert dem Leser das Ganze ein wenig. Und auch, wenn die Kaninchen mit anderen Tieren sprechen und sie die "Heckensprache" verwendeten, hat mir das sehr gut gefallen und ich musste teilweise herzhaft lachen. Auch finde ich es, sagen wir, mutig, dass er nicht davor zurückschreckt, die negativen Geschehnisse der Geschichte auch in ihrer gesamten Grausamkeit darzustellen - und das, obwohl es sich eigentlich um ein "Kinderbuch" handelt. Aber das entspricht eben der Wahrheit, ein wildes Kaninchen ist nunmal vielen natürlichen und vom Menschen geschaffenen Gefahren ausgesetzt, warum das also beschönigen? Hart fand' ich dann aber doch die Darstellung eines "feindlichen" Kaninchengeheges. Ohne viel vorwegzunehmen kann ich sagen: Ich würde dort als Kaninchen nicht leben wollen - und das sehen Hazel, Fiver und Co. auch so.
Ich möchte mich gerne noch zu den "Charakteren" äußern, wobei ich gestehen muss, dass mir das bei diesem Buch nicht leicht fällt, da es sich eben um keine Menschen handelt, und man sich, wie schon gesagt, nicht wirklich gut in sie hineinversetzen kann.
Was ich trotzdem sagen kann, ist, dass mir sehr gut gefallen hat, dass jedes (der Haupt-)Kaninchen einen völlig anderen Charakter hat, als die anderen. Da ist allen voran Fiver, ein für sein "Alter" sehr kleines Kaninchen, das immer eher zurückhaltend ist - vor allem auf Grund seiner Gabe, und damit wären wir dann wieder bei Kassandra: Fiver ist ein "Seher". Tatsächlich sieht er nicht, was genau geschehen wird, aber er weiß, dass dem Gehege etwas Schlimmes droht, dass von dem seltsamen Ding, das auf einmal auf der Wiese nahe dem Gehege aufgetaucht ist, eine Gefahr ausgeht und dass sie so schnell wie möglich fliehen sollten. Er weiß, dass sie es schaffen werden zu entkommen und in den verschiedensten Situationen schafft er es, seinen Mitreisenden entweder Mut zu machen, oder sie vor drohender Gefahr zu schützen. An sich finde ich die Idee nicht schlecht, vielleicht auch aus dem Grund, dass ich die Geschichte von "Kassandra" sehr gut fand'. Allerdings schwang da doch irgendwie immer so ein seltsames Gefühl mit, wenn wieder davon die Rede war, dass Fiver etwas "gesehen" hatte. Richtig fassen kann ich es aber leider nicht.
Fivers einziger verbündeter und engster Freund ist Hazel. Er glaubt ihm - und das in jeder Situation. Hazel hatte ich sehr schnell ins Herz geschlossen und habe oft mit bzw. vielmehr um ihn gebangt und war mit ihm glücklich, wenn etwas Gutes geschah. Als "Hazel-rah" vertrauen ihm die anderen und er schafft es, durch seinen Mut und den Willen, keinen von seinen "alten Hasen" zu verlieren, die Gruppe zusammen zu halten und in die Freiheit zu führen.
Ein drittes Kaninchen möchte ich noch hervorheben: Bigwig. Zunächst war er der Charakter, der bei mir (und auch bei den anderen Kaninchen) am meisten aneckte. Ein großer, starker Kerl, immer vorn dabei, wenn es um einen Kampf geht, oder darum mutmaßlich seine Tapferkeit zu beweisen. Schließlich zeigt sich aber immer wieder, dass in diesem groben Kerl auch ein großes Herz steckt und ich habe auch ihn in meines schließen können.
Zuletzt möchte ich noch eine Sache anmerken, die mir sehr negativ aufgefallen ist. Ich weiß nicht, ob es an meiner Ausgabe liegt, oder ob es in jeder Übersetzung so ist: Mir sind unglaublich viele Rechtschreib- und Grammatikfehler aufgefallen. Ich bin normalerweise bei sowas nicht kleinlich, im Lesefluss fällt mir das meist eh nicht auf, erst, wenn ich eine Stelle noch einmal nachlese oder gerade mal nicht ganz so drin bin, aber hier hat sich das leider wirklich gehäuft. Am "schlimmsten" fand' ich jedoch eine Stelle, an der ein Kaninchen plötzlich nicht nur anders heißt, sondern sogar auch noch das Geschlecht wechselt. Zunächst ist noch die Rede von "Clover", einem Kaninchenweibchen, ein paar Sätze später steht dort "Rover" und "... folgte ihm". Ich habe das wirklich mehrfach gelesen, aber es gab davor und gibt danach kein Kaninchen, das Rover heißt und das war dann doch echt ... hart.
Fazit:
Alles in allem hat mir "Unten am Fluss" gut gefallen. Gut, es ist keine leichte Kost, es hat mich sehr zum Nachdenken angeregt - nicht unbedingt über die Geschichte hinaus, aber über diese selbst - doch ich konnte die Kaninchen, die losziehen, um ein neues, glückliches Leben zu beginnen und ihre Freunde, die sie auf dem Weg finden, schnell ins Herz schließen, mich vielleicht nicht direkt in sie hineinversetzen, aber mit ihnen mitfühlen.
5 Sterne kann ich dem Buch aber leider nicht geben, auf Grund der genannten Fehlerhäufung (auch wenn das vielleicht nur an meiner Ausgabe liegt), und so bekommt es gute 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung, nicht nur für die "Kinder" unter uns.