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Originaltitel: Water for Elephants
416 Seiten (Taschenbuch)
ISBN: 9783499256028
Inhalt:
Amerika 1931, die Wirtschaftskrise hat das Land fest im Griff. Da kann der junge Tierarzt Jacob Jankowski von Glück reden, als ihm ein Job beim Zirkus angeboten wird. Auch wenn es ein sehr bescheidener Zirkus ist: Nicht einmal einen Elefanten gibt es. Dafür aber eine wunderschöne Kunstreiterin. Doch Marlena ist verheiratet mit dem wahnsinnigen Dompteur. Irgendwann findet sich eine, wenn auch sehr eigensinnige Elefantendame. Keiner kann mit Rosie umgehen - bis Jacob ihr Geheimnis enthüllt. Und als sich gerade alles zum Guten zu wenden scheint, nimmt eine Tragödie ihren Lauf ...
(Quelle: Verlagsangaben)
Meine Meinung:
Ich kann nicht genau sagen, warum, aber irgendwie war ich eine Zeit lang skeptisch dem Buch gegenüber. Jetzt allerdings kann ich nur sagen: Warum habe ich es nicht schon viel früher gelesen?!
Was mir an Sara Gruens Roman besonders gefallen hat, ist seine Struktur. Nach einem äußerst aufwühlenden Prolog, befindet man sich plötzlich im Hier und Jetzt: In einem Altenheim. Denn erzählt wird die Geschichte von dem mittlerweile 90 (oder 93?!) jährigen Protagonisten Jacob. Kurzzeitig war ich ein wenig enttäuscht, da ich keine große Lust auf eine schnöde Darstellung seiner Erlebnisse in der Form "damals war das so und so". Doch, Überraschung: Es kommt ganz anders. Sara Gruen mischt die Darstellung der Gegenwart und Vergangenheit - und das äußerst geschickt. Man merkt es zunächst nicht, da der Übergang zur Vergangenheitsdarstellung gewissermaßen einen unerwarteten Sprung darstellt, doch kurz darauf, als das Ganze wieder in die Gegenwart wechselt, stellt sich heraus, dass das zuvor gelesen eine Traum des alten Jacob war. Oder aber er hat, ohne es zu wissen, seiner Pflegerin von seinen Erlebnissen erzählt. Ich finde diese Art der Darstellung sehr positiv, vor allem, da auch die Schilderungen der Vergangenheit im Präsens geschrieben sind, sodass man förmlich im Geschehen drin ist.
Darüber hinaus war ich sehr positiv davon angetan, dass (SPOILER) sich der Prolog am Ende fast wortwörtlich wiederholt - diesmal im Zusammenhang - wenn auch in einem gewissen, sehr prägnanten Detail abgeändert. So war es einerseits eine Art Déjà-vu, andererseits schafft Sara Gruen es aber, ihre Leser doch noch einmal zu überraschen.
Zum Schreibstil ganz allgemein lässt sich sagen, dass dieser auf mich äußerst angenehm wirkte. Obwohl es, wie gesagt, gewisse Sprünge gab, durch den Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, habe ich mich irgendwie nie aus der Geschichte gerissen gefühlt, es war alles in allem eine "runde Sache".
Auch hatte ich beim Lesen das Gefühl, zwei verschiedene Ich-Erzähler vor mir zu haben, auch wenn es sich bei beiden um ein und denselben, nämlich Jacob Jankowsi, handelt. Sara Gruen schafft es, ihren Protagonisten in den unterschiedlichen Situationen so verschieden und dennoch authentisch darzustellen, dass man förmlich spüren kann, wie sehr ihn seine Erlebnisse und die Jahre verändert haben. Jacob ist mir von Beginn an sympathisch. Er ist die richtige Mischung aus naiv, witzig und ernst, in sich gekehrt und zugleich aufgeschlossen, sodass man seine Motive und Gefühle äußerst gut nachvollziehen kann (wenn man sich denn darauf einlässt). Auch die übrigen Charaktere sind wundervoll lebendig und real beschrieben - wenn sie auch längst nicht alle so sympathisch sind. Besonders der Dompteur August hat mir die ein oder andere Gänsehaut verpasst - und das sicher nicht, weil er so charmant ist. Es ist beeindruckend, so viele unterschiedliche, gegensätzliche Charaktere in einer einzigen Geschichte unterzubringen. So spiegelt sich das Zirkusleben auch in den Personen selbst wider.
Und trotz allem ist und bleibt mein Lieblingscharakter Rosie - die Elefantendame.
Wie sich bisweilen vermutlich schon abgezeichnet hat, war ich vor allem davon angetan, dass man sehr gut in die Geschichte abtauchen kann - sowohl ins "heute", als auch ins "damals". Für mich macht ein Schreibstil, der diese Art des Lesevergnügens ausmacht, immer viel aus, was dem Buch noch einen zusätzlichen Pluspunkt verleiht.
Fazit:
Alles in allem kann ich nur noch einmal wiederholen, was ich eh schon erwähnt habe: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Eine wundervolle Geschichte, die sich über Höhen und Tiefen zu einem bewegenden Ende entwickelt.
Das Buch hat mir, trotz irgendwie unbegründeter Skepsis am Anfang, sehr gut gefallen und ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen!
5 von 5 Sternen für Sara Gruens "Wasser für die Elefanten".
Anmerkungen:
Ich hätte noch viel mehr schreiben können, es fiel mir unglaublich schwer mich irgendwie festzulegen, was ich beschreiben soll und was nicht. Da es sonst aber zu viel geworden wäre, habe ich mich hier auf diese Punkte konzentriert und beispielsweise die Punkte "(geschichtlicher) Hintergrund" und "Verlauf der Handlung" eher herausgelassen. :)
416 Seiten (Taschenbuch)
ISBN: 9783499256028
Inhalt:
Amerika 1931, die Wirtschaftskrise hat das Land fest im Griff. Da kann der junge Tierarzt Jacob Jankowski von Glück reden, als ihm ein Job beim Zirkus angeboten wird. Auch wenn es ein sehr bescheidener Zirkus ist: Nicht einmal einen Elefanten gibt es. Dafür aber eine wunderschöne Kunstreiterin. Doch Marlena ist verheiratet mit dem wahnsinnigen Dompteur. Irgendwann findet sich eine, wenn auch sehr eigensinnige Elefantendame. Keiner kann mit Rosie umgehen - bis Jacob ihr Geheimnis enthüllt. Und als sich gerade alles zum Guten zu wenden scheint, nimmt eine Tragödie ihren Lauf ...
(Quelle: Verlagsangaben)
Meine Meinung:
Ich kann nicht genau sagen, warum, aber irgendwie war ich eine Zeit lang skeptisch dem Buch gegenüber. Jetzt allerdings kann ich nur sagen: Warum habe ich es nicht schon viel früher gelesen?!
Was mir an Sara Gruens Roman besonders gefallen hat, ist seine Struktur. Nach einem äußerst aufwühlenden Prolog, befindet man sich plötzlich im Hier und Jetzt: In einem Altenheim. Denn erzählt wird die Geschichte von dem mittlerweile 90 (oder 93?!) jährigen Protagonisten Jacob. Kurzzeitig war ich ein wenig enttäuscht, da ich keine große Lust auf eine schnöde Darstellung seiner Erlebnisse in der Form "damals war das so und so". Doch, Überraschung: Es kommt ganz anders. Sara Gruen mischt die Darstellung der Gegenwart und Vergangenheit - und das äußerst geschickt. Man merkt es zunächst nicht, da der Übergang zur Vergangenheitsdarstellung gewissermaßen einen unerwarteten Sprung darstellt, doch kurz darauf, als das Ganze wieder in die Gegenwart wechselt, stellt sich heraus, dass das zuvor gelesen eine Traum des alten Jacob war. Oder aber er hat, ohne es zu wissen, seiner Pflegerin von seinen Erlebnissen erzählt. Ich finde diese Art der Darstellung sehr positiv, vor allem, da auch die Schilderungen der Vergangenheit im Präsens geschrieben sind, sodass man förmlich im Geschehen drin ist.
Darüber hinaus war ich sehr positiv davon angetan, dass (SPOILER) sich der Prolog am Ende fast wortwörtlich wiederholt - diesmal im Zusammenhang - wenn auch in einem gewissen, sehr prägnanten Detail abgeändert. So war es einerseits eine Art Déjà-vu, andererseits schafft Sara Gruen es aber, ihre Leser doch noch einmal zu überraschen.
Zum Schreibstil ganz allgemein lässt sich sagen, dass dieser auf mich äußerst angenehm wirkte. Obwohl es, wie gesagt, gewisse Sprünge gab, durch den Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, habe ich mich irgendwie nie aus der Geschichte gerissen gefühlt, es war alles in allem eine "runde Sache".
Auch hatte ich beim Lesen das Gefühl, zwei verschiedene Ich-Erzähler vor mir zu haben, auch wenn es sich bei beiden um ein und denselben, nämlich Jacob Jankowsi, handelt. Sara Gruen schafft es, ihren Protagonisten in den unterschiedlichen Situationen so verschieden und dennoch authentisch darzustellen, dass man förmlich spüren kann, wie sehr ihn seine Erlebnisse und die Jahre verändert haben. Jacob ist mir von Beginn an sympathisch. Er ist die richtige Mischung aus naiv, witzig und ernst, in sich gekehrt und zugleich aufgeschlossen, sodass man seine Motive und Gefühle äußerst gut nachvollziehen kann (wenn man sich denn darauf einlässt). Auch die übrigen Charaktere sind wundervoll lebendig und real beschrieben - wenn sie auch längst nicht alle so sympathisch sind. Besonders der Dompteur August hat mir die ein oder andere Gänsehaut verpasst - und das sicher nicht, weil er so charmant ist. Es ist beeindruckend, so viele unterschiedliche, gegensätzliche Charaktere in einer einzigen Geschichte unterzubringen. So spiegelt sich das Zirkusleben auch in den Personen selbst wider.
Und trotz allem ist und bleibt mein Lieblingscharakter Rosie - die Elefantendame.
Wie sich bisweilen vermutlich schon abgezeichnet hat, war ich vor allem davon angetan, dass man sehr gut in die Geschichte abtauchen kann - sowohl ins "heute", als auch ins "damals". Für mich macht ein Schreibstil, der diese Art des Lesevergnügens ausmacht, immer viel aus, was dem Buch noch einen zusätzlichen Pluspunkt verleiht.
Fazit:
Alles in allem kann ich nur noch einmal wiederholen, was ich eh schon erwähnt habe: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Eine wundervolle Geschichte, die sich über Höhen und Tiefen zu einem bewegenden Ende entwickelt.
Das Buch hat mir, trotz irgendwie unbegründeter Skepsis am Anfang, sehr gut gefallen und ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen!
5 von 5 Sternen für Sara Gruens "Wasser für die Elefanten".
Anmerkungen:
Ich hätte noch viel mehr schreiben können, es fiel mir unglaublich schwer mich irgendwie festzulegen, was ich beschreiben soll und was nicht. Da es sonst aber zu viel geworden wäre, habe ich mich hier auf diese Punkte konzentriert und beispielsweise die Punkte "(geschichtlicher) Hintergrund" und "Verlauf der Handlung" eher herausgelassen. :)