Conrad Wesselhoeft - Adios, Nirvana

Klappentext:

Seit dem Tod seines Zwillingsbruders Telly kriegt Jonathan sein Leben nicht mehr auf die Reihe. Jetzt droht er auch noch in der Schule sitzen zu bleiben. Kein Wunder, wenn man sich die Nächte mit Red Bull, Gitarre spielen und dem Schreiben von Gedichten um die Ohren schlägt. Doch den Abschluss ohne ihn zu machen, kommt für Jonathans Freunde natürlich nicht in Frage. Und auch seine Lehrer geben ihm noch eine letzte Chance - eine, die es in sich hat und Jonathan das Leben bald mit ganz anderen Augen sehen lässt.

Verlagsinfo über den Autor:

Conrad Wesselhoeft arbeitete als Schleppermatrose in Singapur, als Freiwilliger beim Friedenskorps in Polynesien und als Journalist bei verschiedenen Zeitungen, unter anderem der New York Times. Er lebt mit seinen drei Kindern und einem Pudel namens Django in Seattle. "Adios, Nirvana" ist sein erstes Jugendbuch.

Kurze Leseprobe der Umschlaginnenseite:

"Telly mit dem goldenen Haar - der Achilles auf dem Skateboard, der Sokrates der Asphaltwege. Immer skatend oder Gitarre spielend, manchmal beides gleichzeitig. Immer hat er uns angetrieben, hat uns das Gefühl gegeben, wir könnten Bürgermeister oder Rockstars sein. Oder sogar Dichter.
Telly war Sonnenschein. Blond und blau. Ich bin Dunkelheit. Grautöne und sepia. Ich liege wach und denke über die Ironien und Mysterien des Lebens nach, bis um 3:30 Uhr mein Wecker klingelt. Ich knipse die Leselampe an und versuche mich auf die Französische Revolution zu konzentrieren, doch die Wörter im Buch haben die Sprengkraft eines feucht gewordenen Böllers. Ich kann meine Gedanken einfach nicht auf Marie Antoinette eingrooven. Mein Verstand ist eine Schüssel mit kaltem Haferbrei. Ich könnte eine Million Jahre schlafen. Wenn ich's nur könnte."

Meine Meinung:

Für Jonathan und seine Dickies war immer sein Zwillingsbruder Telly die treibende Karft. Doch jetzt ist Telly tot und Jonathans Welt zusammengebrochen. Er schläft kaum noch und füllt die nächtlichen Stunden mit dem Schreiben von Gedichten und seinem Gitarrenspiel. Um sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen, muss Jonathan an seine Grenzen gehen: Für seine Mom soll er das Haus streichen und das Schuljahr wird er nur bestehen, wenn er wieder regelmäßig für die Schule lernt und den Deal mit seiner Schulleiterin erfüllt: Er soll aus den Erinnerungen eines alten Mannes ein Buch schreiben und am Schuljahresende einen Song performen, obwohl er eigentlich vor Publikum gar nicht spielen kann.
Dieses Buch hat mich wirklich sehr bewegt. Es schildert eindrucksvoll und sehr real wie Jonathan versucht, mit dem Verlust seines Bruders umzugehen und wieder anzufangen zu leben. Einen Großteil nehmen dabei seine selbstgeschriebenen Gedichte und seine Liebe zur Musik ein. Es ist spannend und berührend bis zur letzten Seite und hat mich dazu gebracht, wieder mehr Zeit mit meiner Gitarre zu verbringen^^

Hallo,

ich danke dir, für diese doch sehr einblickreiche Vorstellung! Ich bin ja selbst am Überlegen, meinen "Traum von Kolibri" etwas umzuperformen und auf Jugendroman auszulegen... Und da kommt mir der Roman ganz recht. Mit deinem Textauszug gibst du uns ja schon einen tollen Geschmack auf die Sprache...
Ich denke, du hast mich von dem Buch überzeugt und es steht nun weit oben auf meiner "Muss sein, will ich!"-Liste :)

LG
Nadine

Hey Nadine!

Freut mich, dass dir meine Rezi gefallen und du das Buch in deine Liste aufgenommen hast
Ich hoffe, es gefällt dir auch so gut, wenn du es liest.

Laura