Informationen.
Titel: Like Crazy
Regisseur: Drake Doremus
Drehbuchautor: Drake Doremus & Ben York Jones
Premiere: 27.01.'12 [Irland]
Genre: Drama | Romance
Länge: 90 Min
Schauspieler.
Anton Yelchin as Jacob
Felicity Jones as Anna
Jennifer Lawrence as Sam
Charlie Bewley as Simon
Alex Kingston as Jackie
Oliver Muirhead as Bernard
Inhalt.
In »Like Crazy« wird eine Liebe verbildlicht, die man authentischer und unverzerrter nicht hätte Zeigen können. Jacob und Anna lernen sich in ihrem letzten Jahr im College in St. Monica, Kalifornien kennen und lieben.
Die Britin Anna erobert mit ihrer ehrlichen Art und dem Talent, geschickt mit dem geschriebenen Wort umzugehen, Jacobs Herz im Sturm. Sie verbringen scheinbar jede ihnen verbleibende Minute miteinander, denn ihre gemeinsame Zeit ist gezählt – Annas Studentenvisum läuft nach nur einem Jahr aus und sie muss zurück nach England.
Der Gedanke an eine Trennung ist für sie so schmerzhaft, dass sie gegen besseres Wissen handelt und ihren Aufenthalt in den Staaten überzieht. Damit legt sie jedoch sich selbst und ihrer Beziehung mit Jacob Steine in den Weg, denn von nun an ist es ihr nicht mehr gestattet, einen Fuß in die USA zu setzen. Kann ihre Beziehung auch in England ihre Wurzeln schlagen und die Sonne finden? Werden sie über Distanz und Zeit hinweg an ihrer Liebe festhalten können?
Meine Meinung.
Ich kam mir vor wie ein heimlicher Besucher. Jemand, der die geheimsten Gespräche überhörte, Zeuge wurde, wie Träume und Wünsche zerplatzten; aber auch wie jemand, dem das Glück zweier Menschen rein und strahlend blendete. Die Jahre vergehen, doch ich blieb immer dabei.
Felicity Jones [Charlet Girl] und Anton Yelchin [Terminator Solution] wirken in ihren einzelnen Szenen authentisch und sympathisch, aber vor allem war ihr Handeln in sich stringent und nachvollziehbar, sodass ich es nicht ein einziges Mal in Frage stellte. Die Dynamik hingegen zwischen den beiden war nahezu überwältigend. Zwischenzeitlich vergaß ich ganz, dass ich tatsächlich kein Teil dieser einzigartigen und doch so alltäglichen Beziehung war.
Das Auftreten der Nebenpersonen ist rar gesät, jedoch vollkommen zielgerichtet eingesetzt. Eine Wirkung wurde anvisiert und durch leise Gespräche und unterschwellige Andeutungen erreicht. Hierbei stießen intensiv Jennifer Lawrence [The Hunger Games, Winter’s Bone] und Alex Kingston [Emergency Room] ins Auge. Lawrence hat – obwohl mangelndes Auftreten – keine leichte Rolle. Sie kämpft um eine Beziehung mit Jacob, die bereits von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Die Wahrheit dessen und ihre Liebe zu ihm reiben rau und schmerzhaft – auch für mich, den Zuschauer – aneinander und spiegelt sich in ihren Hilfe suchenden, traurigen und leicht resignierenden Blicken wider. Kingston hingegen spielt Annas Mutter, die eine Hälfte des scheinbar locker lässigen Gespanns, das sich ihre Eltern nennt. Ihre Art ist subtil, nichtsdestotrotz nicht weniger anziehend. Durch die Interaktionen zwischen ihr, Jacob und Annas Ex/Freund, wird dem Zuschauer noch einmal vor Augen geführt, wer tatsächlich in Annas Leben passt und wer sie glücklich macht.
Deutliches Lob muss auch für die einzigartige Kameraführung ausgesprochen werden, die den Eindruck verstärkt, dass in dieser fragilen und doch so starken Beziehung, keine dritte Person einen Platz hat. Sie unterstreicht mit einer wackeligen Hand die Unsicherheit, die die Protagonisten gegenüber ihrer Zukunft empfinden. Der Schriftverkehr, der zwischen Anna und Jacob existiert, wird von der Kamera angeschnitten, man kann ein paar Wörter lesen, doch das große Geheimnis, die Erlösung, wie man so will, bleibt dem Zuschauer verschlossen.
Die Musik. Leise, sanft, gefühlvoll. Nur dann eingesetzt, wenn wirklich gebraucht und nach ihr verlangt. Ein Schnelldurchlauf der gemeinsamen Zeit, Erinnerungen, die durch Worte nicht hätten beschrieben werden können und so »nur« durch den leisen Klang des Klaviers begleitet wird. Der Komponist Dustin O’Halloran wusste genau, was er tat und verfiel nicht in den Rausch, sich selbst durch »zu viel« beweisen zu müssen. Dadurch konnte sein Schaffen besser bewundert und isolierter betrachtet werden.
Emotional. Autenthisch. Zerbrechlich.
So lässt sich dieser fragil erschaffene Film auf gläsernem Fundament beschreiben. Drake Doremus, der hier sowohl als Drehbuchautor, als auch als Regisseur agierte, und noch relativ jung in diesem Geschäft ist, hat sich selbst bewiesen. Sehr wahrscheinlich hat er nicht das anspruchvollste, noch das geheimnisvollste oder emotionalste Werk erschaffen, dafür aber einen authentischen Film über eine Liebe kreiert, die zwar rein, doch nicht frei von Schatten ist.
Lediglich das Ende, welches kein Unglückliches ist, lässt ein paar Fragen und vielleicht auch ein bisschen Wehmut zurück. Zunächst war ich mir unsicher, ob es so sein sollte, doch nach längerem Darübernachdenken, kam ich zu dem Schluss, dass es kein besseres hätte geben können. Denn die Geschichte war erzählt.
Fazit.
Ein sehr empfehlenswerter Film und Schauspieler, die man nicht zum letzten Mal gesehen haben wird.
In »Like Crazy« wird eine Liebe verbildlicht, die man authentischer und unverzerrter nicht hätte Zeigen können. Jacob und Anna lernen sich in ihrem letzten Jahr im College in St. Monica, Kalifornien kennen und lieben.
Die Britin Anna erobert mit ihrer ehrlichen Art und dem Talent, geschickt mit dem geschriebenen Wort umzugehen, Jacobs Herz im Sturm. Sie verbringen scheinbar jede ihnen verbleibende Minute miteinander, denn ihre gemeinsame Zeit ist gezählt – Annas Studentenvisum läuft nach nur einem Jahr aus und sie muss zurück nach England.
Der Gedanke an eine Trennung ist für sie so schmerzhaft, dass sie gegen besseres Wissen handelt und ihren Aufenthalt in den Staaten überzieht. Damit legt sie jedoch sich selbst und ihrer Beziehung mit Jacob Steine in den Weg, denn von nun an ist es ihr nicht mehr gestattet, einen Fuß in die USA zu setzen. Kann ihre Beziehung auch in England ihre Wurzeln schlagen und die Sonne finden? Werden sie über Distanz und Zeit hinweg an ihrer Liebe festhalten können?
Meine Meinung.
Ich kam mir vor wie ein heimlicher Besucher. Jemand, der die geheimsten Gespräche überhörte, Zeuge wurde, wie Träume und Wünsche zerplatzten; aber auch wie jemand, dem das Glück zweier Menschen rein und strahlend blendete. Die Jahre vergehen, doch ich blieb immer dabei.
Felicity Jones [Charlet Girl] und Anton Yelchin [Terminator Solution] wirken in ihren einzelnen Szenen authentisch und sympathisch, aber vor allem war ihr Handeln in sich stringent und nachvollziehbar, sodass ich es nicht ein einziges Mal in Frage stellte. Die Dynamik hingegen zwischen den beiden war nahezu überwältigend. Zwischenzeitlich vergaß ich ganz, dass ich tatsächlich kein Teil dieser einzigartigen und doch so alltäglichen Beziehung war.
Das Auftreten der Nebenpersonen ist rar gesät, jedoch vollkommen zielgerichtet eingesetzt. Eine Wirkung wurde anvisiert und durch leise Gespräche und unterschwellige Andeutungen erreicht. Hierbei stießen intensiv Jennifer Lawrence [The Hunger Games, Winter’s Bone] und Alex Kingston [Emergency Room] ins Auge. Lawrence hat – obwohl mangelndes Auftreten – keine leichte Rolle. Sie kämpft um eine Beziehung mit Jacob, die bereits von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Die Wahrheit dessen und ihre Liebe zu ihm reiben rau und schmerzhaft – auch für mich, den Zuschauer – aneinander und spiegelt sich in ihren Hilfe suchenden, traurigen und leicht resignierenden Blicken wider. Kingston hingegen spielt Annas Mutter, die eine Hälfte des scheinbar locker lässigen Gespanns, das sich ihre Eltern nennt. Ihre Art ist subtil, nichtsdestotrotz nicht weniger anziehend. Durch die Interaktionen zwischen ihr, Jacob und Annas Ex/Freund, wird dem Zuschauer noch einmal vor Augen geführt, wer tatsächlich in Annas Leben passt und wer sie glücklich macht.
Deutliches Lob muss auch für die einzigartige Kameraführung ausgesprochen werden, die den Eindruck verstärkt, dass in dieser fragilen und doch so starken Beziehung, keine dritte Person einen Platz hat. Sie unterstreicht mit einer wackeligen Hand die Unsicherheit, die die Protagonisten gegenüber ihrer Zukunft empfinden. Der Schriftverkehr, der zwischen Anna und Jacob existiert, wird von der Kamera angeschnitten, man kann ein paar Wörter lesen, doch das große Geheimnis, die Erlösung, wie man so will, bleibt dem Zuschauer verschlossen.
Die Musik. Leise, sanft, gefühlvoll. Nur dann eingesetzt, wenn wirklich gebraucht und nach ihr verlangt. Ein Schnelldurchlauf der gemeinsamen Zeit, Erinnerungen, die durch Worte nicht hätten beschrieben werden können und so »nur« durch den leisen Klang des Klaviers begleitet wird. Der Komponist Dustin O’Halloran wusste genau, was er tat und verfiel nicht in den Rausch, sich selbst durch »zu viel« beweisen zu müssen. Dadurch konnte sein Schaffen besser bewundert und isolierter betrachtet werden.
Emotional. Autenthisch. Zerbrechlich.
So lässt sich dieser fragil erschaffene Film auf gläsernem Fundament beschreiben. Drake Doremus, der hier sowohl als Drehbuchautor, als auch als Regisseur agierte, und noch relativ jung in diesem Geschäft ist, hat sich selbst bewiesen. Sehr wahrscheinlich hat er nicht das anspruchvollste, noch das geheimnisvollste oder emotionalste Werk erschaffen, dafür aber einen authentischen Film über eine Liebe kreiert, die zwar rein, doch nicht frei von Schatten ist.
Lediglich das Ende, welches kein Unglückliches ist, lässt ein paar Fragen und vielleicht auch ein bisschen Wehmut zurück. Zunächst war ich mir unsicher, ob es so sein sollte, doch nach längerem Darübernachdenken, kam ich zu dem Schluss, dass es kein besseres hätte geben können. Denn die Geschichte war erzählt.
Fazit.
Ein sehr empfehlenswerter Film und Schauspieler, die man nicht zum letzten Mal gesehen haben wird.