340 Seiten
Erschienen im Januar 2011 im Coppenrath-Verlag
Ab 16 Jahren
INHALT:
Schule, Geigenunterricht, Orchester, Hockey, Hausaufgaben, das ist Annas Alltag. Wie anders das Leben sein kann, erfährt sie erst durch ihre neue Klassenkameradin Tibby. In dem idyllischen Häuschen am Fluss fühlt Anna sich pudelwohl, gerade weil es hier nicht so piekfein ist wie zu Hause, sich die Geschirrstapel türmen dürfen und eine Schar schnurrender Katzen das Haus bevölkert. Gemeinsam erleben die beiden ungleichen Freundinnen dort einen fantastischen Sommer. Doch dann bröckelt die Fassade und Anna muss feststellen, dass Tibby es alles andere als leicht hat. Unter der Last ihrer Sorgen immer bedrückter und launischer, verlangt Tibby ihrer Freundschaft alles ab. Anna bemüht sich darum, Tibby zu helfen, stößt aber immer mehr an ihre Grenzen. Und dann ist da auch noch Easy, in den Anna sich verliebt und mit dem sie immer öfter Zeit verbringt. Wie ernst Tibbys Lage ist, merkt Anna erst, als es fast zu spät ist
MEINUNG:
"Flüsterherz" hat mich mit seinem wunderschönen Cover sofort angesprochen, der Inhalt klang ebenfalls sehr interessant. Als ich es dann auch noch in der Bibliothek entdeckt habe, konnte ich nicht lange zögern - ich musste es einfach lesen!
Etwas, das ich nicht bereut habe. "Flüsterherz" ist eine berührende Geschichte, schön und sehr traurig zu gleich, erzählt in einem Stil, den man nicht oft zu lesen bekommt. Es ist eine Problemgeschichte, aber auch ein Roman, bei dem man sich irgendwie befreit und gereinigt fühlt, wenn man ihn fertig gelesen hat.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Anna erzählt, einem niederländischen Mädchen, das in die 8. Klasse geht. Durch ihre Augen erlebt man Tibby - man erlebt, wie die beiden sich kennen lernen, wie Anna immer mehr aus ihrem geregelten Leben gerissen wird und wie die Probleme beginnen.
Der Schreibstil ist wunderbar lyrisch - allerdings nicht sehr kompliziert zu lesen. Die Autorin schafft es einfach, die Situationen in wunderbare Worte zu verpacken, sodass bei mir ein unvergleichliches Kopfkino ablief. Die Wortwahl passt auf der anderen Seite aber eben auch sehr zu dieser sehr gefühlsbetonten und nachdenklichen Geschichte.
Der Aufbau der Geschichte hat mir auch sehr gut gefallen, es war alles logisch, nichts nervig oder so. Einen Stern Abzug gibt es dafür, dass ich beim Lesen doch irgendwie das Gefühl hatte, dass etwas fehlt. Bei manchen Büchern passiert es ja, dass man keine Worte und Begründungen für das findet, was einem gefehlt hat - so ist es in diesem Fall bei mir. 4 von 5 Sternen gibt es also von mir.
Trotzdem kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen, auch an Leute unter 16 Jahren. Das Thema ist zwar sehr ernst, aber ich sehe keinen Grund, warum 14-jährige nicht auch damit klarkommen sollten.