Paprika (2006)
Trailer
Opening (weiß nicht, warum ein FILM ein Opening braucht, aber warum nicht ^^ ?)
Ein neues Gerät erlaubt es, in die Träume anderer einzutauchen. Noch befindet es sich in der Testphase, doch für die Psychotherapie stellt es schon jetzt ein wahrer Segen da - wenn man wie Doktor Chiba schon heimlich Patienten damit behandelt. Doch dann wird eines der Geräte gestohlen, und erste Menschen fangen an, ihren Verstand zu verlieren. Nun liegt es am Polizeibeamten Konakawa, Chiba und ihrem quirligen Alter Ego Paprika, den Dieb aufzuhalten, bevor er noch mehr Schaden anrichten kann.
"This is your brain on anime" lautet der Untertitel des Films - und er könnte nicht besser gewählt sein, denn Paprika IST ein regelrechter Drogentrip: Charaktere drehen durch und sagen dabei äußerst sinnfreien Kram ("Das Meer ist das lineare Ziel der Krabben!"), die Grenze zwischen Traum und Realität wird im wahrsten Sinne des Wortes eingerissen, und die alles dominierende Traum-Parade besteht aus praktisch allem, was den Zeichnern grad eingefallen ist. Oh, und man kann eine Szene aus dem Kontext heraus nehmen und als Hentai ausgeben
Neben dem wilden Farbenrausch bietet der Film allerdings auch eine ruhige, manchmal auch unheimliche Seite. Satoshi Kon konnte es zudem auch nicht lassen, seine Liebe zum Film einzuarbeiten: So erklärt Konakawa - als Student selbst von Filmen fasziniert - einen Kameratrick (wobei der Film selbst in natürlich demonstriert), und man findet in den Traumsequenzen mehr als nur eine Filmreferenz.
Als Krönung gibt es wieder einmal einen Soundtrack von Susumu Hirasawa (mit freundlicher Unterstützung von... einem Vocaloid Oo ? ). Was er hier abliefert ist einer der besten Anime- oder Film-Soundtracks der letzten Jahre. Hirasawas Musik ist grundsätzlich schon sehr verträumt, und dieses Mal konnten Zeichner und Animatoren so richtig die Sau rauslassen, wodurch Bild und Ton wunderbar harmonieren.
Die beiden wichtigsten Stücke sind das herrlich dissonante Paraden-Thema (der in einigen Momenten Elemente des Paranoia-Agent-Openings benutzt, aber leider benutzt der Film nur die Instrumentalversion) oder das wundervolle Hauptthema, dass gleich in 3 Versionen mit 3 verschiedenen Namen vorkommt: Als Hauptversion "Mediational Field" (siehe die beiden Videos oben), als sehr ruhig-verträumtes "A Drop Filled With Memories" und als "The Girl in Byakkoya" - meine absolute Lieblingsversion, weil hier der Meister selbst singt. Ich krieg einfach nicht genug davon !
Der Film hat jedoch auch seine Schattenseiten: Die Charakterentwicklung ist gut gehandhabt, aber vor allem gegen Ende wird der eigentliche Plot etwas arg konfus. Ist zwar nicht "Die letzten beiden Evangelion-Folgen"-konfus, aber für einige könnte das einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Aus diesem Grund mögen die meisten wohl "Ghost in the Shell 2: Innocence" mehr als den Vorgänger: weil man die Handlung hier tatsächlich verfolgen kann (mir persönlich geht es jedoch tierisch auf den Keks, dass gefühlte 50% der Dialoge aus Philosophen-Zitaten bestehen). Für mich machen die Charaktere, die Musik und der Animationsrausch dieses Manko jedoch mehr als weg. Und seit wann müssen Träume Sinn machen?
Fazit
Paprika ist vieles: Eine Liebeserklärung ans Filmemachen, ein Rausch für die Sinne, eine tiefe Charakterstudie und ein wenig surrealistisch (mit weniger Mindfuck und mehr Plot ). Das Medium Anime wird hier zur gänze ausgenutzt, um dieses traumhafte Werk auf die Leinwand zu bannen. Fans von Satoshi Kon sollten hier unbedingt zugreifen, ebenso generelle Animationsfans. Und auch Leute, die einen gewissen westlichen Film toll fanden, sollten sich mal das Original reinziehen...
P.S.: Was hat es mit diesen von Kons Filmen inspirierten Hollywood-Produktionen auf sich, und warum kamen die gerade NACH seinem Tod in die Kinos ?
P.P.S: Wolfgang Petersen plant eine für den Mainstream zurecht gemachte Realverfilmung?! *Darth Vader aus Episode 3 zitier* !!
Trailer
Opening (weiß nicht, warum ein FILM ein Opening braucht, aber warum nicht ^^ ?)
Ein neues Gerät erlaubt es, in die Träume anderer einzutauchen. Noch befindet es sich in der Testphase, doch für die Psychotherapie stellt es schon jetzt ein wahrer Segen da - wenn man wie Doktor Chiba schon heimlich Patienten damit behandelt. Doch dann wird eines der Geräte gestohlen, und erste Menschen fangen an, ihren Verstand zu verlieren. Nun liegt es am Polizeibeamten Konakawa, Chiba und ihrem quirligen Alter Ego Paprika, den Dieb aufzuhalten, bevor er noch mehr Schaden anrichten kann.
"This is your brain on anime" lautet der Untertitel des Films - und er könnte nicht besser gewählt sein, denn Paprika IST ein regelrechter Drogentrip: Charaktere drehen durch und sagen dabei äußerst sinnfreien Kram ("Das Meer ist das lineare Ziel der Krabben!"), die Grenze zwischen Traum und Realität wird im wahrsten Sinne des Wortes eingerissen, und die alles dominierende Traum-Parade besteht aus praktisch allem, was den Zeichnern grad eingefallen ist. Oh, und man kann eine Szene aus dem Kontext heraus nehmen und als Hentai ausgeben
Neben dem wilden Farbenrausch bietet der Film allerdings auch eine ruhige, manchmal auch unheimliche Seite. Satoshi Kon konnte es zudem auch nicht lassen, seine Liebe zum Film einzuarbeiten: So erklärt Konakawa - als Student selbst von Filmen fasziniert - einen Kameratrick (wobei der Film selbst in natürlich demonstriert), und man findet in den Traumsequenzen mehr als nur eine Filmreferenz.
Als Krönung gibt es wieder einmal einen Soundtrack von Susumu Hirasawa (mit freundlicher Unterstützung von... einem Vocaloid Oo ? ). Was er hier abliefert ist einer der besten Anime- oder Film-Soundtracks der letzten Jahre. Hirasawas Musik ist grundsätzlich schon sehr verträumt, und dieses Mal konnten Zeichner und Animatoren so richtig die Sau rauslassen, wodurch Bild und Ton wunderbar harmonieren.
Die beiden wichtigsten Stücke sind das herrlich dissonante Paraden-Thema (der in einigen Momenten Elemente des Paranoia-Agent-Openings benutzt, aber leider benutzt der Film nur die Instrumentalversion) oder das wundervolle Hauptthema, dass gleich in 3 Versionen mit 3 verschiedenen Namen vorkommt: Als Hauptversion "Mediational Field" (siehe die beiden Videos oben), als sehr ruhig-verträumtes "A Drop Filled With Memories" und als "The Girl in Byakkoya" - meine absolute Lieblingsversion, weil hier der Meister selbst singt. Ich krieg einfach nicht genug davon !
Der Film hat jedoch auch seine Schattenseiten: Die Charakterentwicklung ist gut gehandhabt, aber vor allem gegen Ende wird der eigentliche Plot etwas arg konfus. Ist zwar nicht "Die letzten beiden Evangelion-Folgen"-konfus, aber für einige könnte das einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Aus diesem Grund mögen die meisten wohl "Ghost in the Shell 2: Innocence" mehr als den Vorgänger: weil man die Handlung hier tatsächlich verfolgen kann (mir persönlich geht es jedoch tierisch auf den Keks, dass gefühlte 50% der Dialoge aus Philosophen-Zitaten bestehen). Für mich machen die Charaktere, die Musik und der Animationsrausch dieses Manko jedoch mehr als weg. Und seit wann müssen Träume Sinn machen?
Fazit
Paprika ist vieles: Eine Liebeserklärung ans Filmemachen, ein Rausch für die Sinne, eine tiefe Charakterstudie und ein wenig surrealistisch (mit weniger Mindfuck und mehr Plot ). Das Medium Anime wird hier zur gänze ausgenutzt, um dieses traumhafte Werk auf die Leinwand zu bannen. Fans von Satoshi Kon sollten hier unbedingt zugreifen, ebenso generelle Animationsfans. Und auch Leute, die einen gewissen westlichen Film toll fanden, sollten sich mal das Original reinziehen...
P.S.: Was hat es mit diesen von Kons Filmen inspirierten Hollywood-Produktionen auf sich, und warum kamen die gerade NACH seinem Tod in die Kinos ?
P.P.S: Wolfgang Petersen plant eine für den Mainstream zurecht gemachte Realverfilmung?! *Darth Vader aus Episode 3 zitier* !!