Da ich heute Abend vielleicht nicht so viel Zeit habe (bis neun Uni ._.), mache ich die Auswertung jetzt schon
Sie lautet: Unentschieden -^.^-
Herzlichen Glückwunsch, Marie
Du hast dir dieses Unentschieden verdient ^.^
Hier kommt noch einmal dein Prolog:
Du kennst das Prozedere ja, deswegen erkläre ich es dir nicht noch mal
Ganz liebe Grüße,
Juny
Sie lautet: Unentschieden -^.^-
Herzlichen Glückwunsch, Marie
Du hast dir dieses Unentschieden verdient ^.^
Hier kommt noch einmal dein Prolog:
Von hier verschwinden
Fallen ist das schönste aller Gefühle, denn für einen Moment kann man fliegen und frei sein.
Zumindest hatte ich es mir so vorgestellt, als ich ganz oben stand und vom Abgrund aus in die schwarze Leere starrte, in der ich mir so viele Wunder erträumte, so viel Unentdecktes, Schönes. Aber ich hatte mir nicht vorstellen können, dass auch die Leere einen Grund hatte, einen Boden, auf dem man hart aufschlug, wenn man lange genug gesunken war.
Nun war ich hier, am Ende des Tages und am Ende der Leere, in dem nur noch ein klaffendes Nichts zurück geblieben war, in dem ich sitzen konnte.
Die Sonne versank im Meer, wurde von den Fluten verschlungen und gelöscht. Ich beneidete sie, denn sie hatte die Gewissheit, sich jeden Tag wieder erheben zu können, jeden Tag aufs Neue wieder am Himmel stehen zu können, so hell und warm wie immer. Dieses Glück war wenigen vergönnt und ich war sicherlich nicht unter ihnen, denn ich war freiwillig gegangen, hatte mich freiwillig diesem Leben genähert, das ich jetzt führte, weil mich der glorreiche Schmerz des Aufpralls so interessiert hatte. Es gab kein Zurück für mich, das nicht ein Selbstverrat gewesen wäre.
Der Wind war so salzig und fischig wie jeden Tag, trug die Schreie der Möven an mein Ohr und es kam mir manchmal noch immer ein wenig so vor, als wäre ich im Urlaub und mein Zustand nur ein schlechter Traum.
Als die Nacht über die Welt hereinbrach, zog ich mir die dünne Decke enger um meinen Körper. Es war nicht kalt, aber der Boden hart und die Hausecke, in die ich mich gekauert hatte, ungeschützt. Ich fühlte mich unsicher, drückte meinen weichen Rucksack enger an meine Brust, aus Angst, jemand könnte ihn mir im Schlaf aus den Fingern ziehen. Materiell wäre das nicht einmal ein Verlust gewesen, denn es war nur ein viel zu dicker Pullover darin und ein Foto. Aber beides war zu wichtig für meine Seele, als dass ich es hergeben konnte.
Ich schloss die Augen und versuchte, einen Gedanken zu finden, der sanft genug war, um mich in den Schlaf zu begleiten.
„Entschuldigung?“
Ich erschrak vor der dunklen Stimme, die plötzlich so unerwartet nah war, zuckte zusammen und richtete mich dann ruckartig auf, um von der Silhouette zurückzutreten, die sich mir so unbemerkt genähert hatte.
„Guten Abend“, stammelte ich hektisch und versuchte vergeblich, meine Gemütslage zu verbergen. Meine Stimme war durchsichtig und so rau, dass ich mich selbst nicht verstanden hätte, so lange hatte ich sie schon nicht mehr gebraucht. Wann hatte das letzte Mal jemand mit mir geredet?
Der fremde Mann hatte die Hände zu einer Geste gehoben, die mir wohl verdeutlichen sollte, dass er nichts im Schilde führte, aber ich traute ihm nicht, mein Körper traute ihm nicht, denn mein Herz schlug aufgeregt schneller.
„Bitte verzeihen Sie, ich wollte Sie nicht erschrecken.“
Sie. Wie er mich ansprach, war mir ein Rätsel, schon so lange hatte mich niemand mehr so höflich betitelt und wenn ich mir vorstellte, wie ich aussehen musste, hatte ich es auch nicht verdient. Meine Haare hatte ich seit Wochen nicht mehr gekämmt, meine Haut war in der sengenden Sonne fast ledrig und braun geworden, trotzdem sah ich immer wieder den Dreck, der einfach nicht aus den Poren weichen wollte. Mein Kleid war fürchterlich zerrissen und schmutzig, das musste auch in der Dunkelheit zu sehen sein.
„Was wollen Sie?“, fragte ich und klang vermutlich unfreundlicher als ich wollte.
Der Mann räusperte sich und trat kurz von einem Fuß auf den anderen. Ich konnte sein Gesicht nicht genau erkennen, aber er musste um einiges älter sein als ich.
„Nun ich habe ein kleines Anliegen. Ich habe Sie … zugegebenermaßen schon seit einigen Tagen beobachtet.“
„Was?“ Mein Ausruf war fast schrill. „Warum?“
„Bitte, bitte, verstehen Sie mich nicht falsch“, sagte er rasch und trat einen Schritt auf mich zu, aber als ich zurückwich, blieb er wieder stehen. „Ich wollte eigentlich nur fragen, ob ich Ihnen eventuell meine Hilfe anbieten kann. Es ist mir nicht entgangen, dass Sie offensichtlich … Nun ja …“
„Dass ich keine Wohnung und kein Geld habe“, setzte ich trocken fort und sah ihn nicken. Mein Blick glitt zu dem Rucksack in meiner Hand. Dem einzigen Ding, das mir noch geblieben war. Niemand wollte einer Obdachlosen einfach so helfen, vermutlich wollte er mich einfach nur bestehlen.
„Aber ich bin nicht die Einzige“, sagte ich und ging noch weiter zurück, weil ich keine Ahnung hatte, was er wollte und wusste, dass er nicht die Wahrheit sagen konnte.
„Das ist mir bewusst, aber ich dachte … Sie sahen so traurig aus.“
Ein unterdrücktes Lachen kam über meine Lippen, eines, das nicht von Freude zeugte.
„Sie sollten sich keine Mühe mit mir geben, wenn das Ihre ehrliche Absicht sein sollte“, sagte ich hart. „Ich bin wahrscheinlich der einzige Mensch von allen, der es verdient hat, so zu leben, denn ich bin freiwillig hier.“
„Freiwillig?“, wiederholte der Mann und folgte mir langsam, als ich immer weiter aus der Gasse hinaus trat. Der Asphalt war noch immer heiß und brannte unter meinen nackten Fußsohlen. Als der Fremde ins warme Licht der Straßenlaterne trat, erkannte ich freundliche Züge und ehrliche Besorgnis, wie ich sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte. Ein teurer Mantel hüllte seinen Körper ein und sein Blick lag so auffällig musternd auf mir, dass ich das Bedürfnis hatte, wieder in den Schatten zu verschwinden.
„Ist eine lange Geschichte“, seufzte ich und runzelte die Stirn, fragte mich, ob er wirklich hier war, weil er mir helfen wollte. „Obwohl ich natürlich nicht wusste, dass sie hier enden würde.“
„Sie sind geflohen“, stellte der Mann fest und schob seine Hände in die Taschen seines Mantels.
„Aus meinem alten Leben“, bestätigte ich, aber er schüttelte den Kopf, als seine Augen einen eigenartig wissenden Ausdruck annahmen.
„Nein, vor viel mehr.“
Ich legte den Kopf schief, gab mir aber nicht die Blöße, noch weiter zurückzuweichen.
„Woher wollen Sie das wissen?“
Er lachte leise und lächelte so unschuldig, dass es mir unheimlich war.
„Was halten Sie davon, von hier zu verschwinden? Ich meine, mit mir zusammen. Ich habe in den letzten Tagen viel recherchiert und einiges herausgefunden, ich bin mir sicher war, dass Sie es sind, die ich suche. Ich denke, Sie würden es sicherlich begrüßen, wenn ich Sie von hier weghole. Sie müssten nur eine Winzigkeit für mich erledigen.“
Mein Blick verfinsterte sich und meine Hände krallten sich in den Stoff meines Rucksacks.
„Nie im Leben“, flüsterte ich und wünschte mir, meine Stimme wäre nicht so brüchig.
„Konnte ich mir denken“, seufzte der Fremde. „Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Denken Sie die Nacht darüber nach. Morgen Abend komme ich noch einmal, dann teilen Sie mir ihre Entscheidung mit.“ Mit diesen Worten hatte er sich schon wieder umgewandt und war so schnell in der nächsten Gasse verschwunden, dass ich nicht einmal mehr Zeit hatte, ihm etwas hinterherzurufen.
Die Sonne war noch immer verschwunden, der Wind zupfte noch immer vorsichtig an meinem Haar. Aber es war, als hätte er etwas Schweres herangetragen, als hätten die Wellen etwas Verlorenes angespült, von dem man eigentlich froh gewesen war, es los zu sein. Leben und Erinnerungen, die ich nicht haben wollte.
Zumindest hatte ich es mir so vorgestellt, als ich ganz oben stand und vom Abgrund aus in die schwarze Leere starrte, in der ich mir so viele Wunder erträumte, so viel Unentdecktes, Schönes. Aber ich hatte mir nicht vorstellen können, dass auch die Leere einen Grund hatte, einen Boden, auf dem man hart aufschlug, wenn man lange genug gesunken war.
Nun war ich hier, am Ende des Tages und am Ende der Leere, in dem nur noch ein klaffendes Nichts zurück geblieben war, in dem ich sitzen konnte.
Die Sonne versank im Meer, wurde von den Fluten verschlungen und gelöscht. Ich beneidete sie, denn sie hatte die Gewissheit, sich jeden Tag wieder erheben zu können, jeden Tag aufs Neue wieder am Himmel stehen zu können, so hell und warm wie immer. Dieses Glück war wenigen vergönnt und ich war sicherlich nicht unter ihnen, denn ich war freiwillig gegangen, hatte mich freiwillig diesem Leben genähert, das ich jetzt führte, weil mich der glorreiche Schmerz des Aufpralls so interessiert hatte. Es gab kein Zurück für mich, das nicht ein Selbstverrat gewesen wäre.
Der Wind war so salzig und fischig wie jeden Tag, trug die Schreie der Möven an mein Ohr und es kam mir manchmal noch immer ein wenig so vor, als wäre ich im Urlaub und mein Zustand nur ein schlechter Traum.
Als die Nacht über die Welt hereinbrach, zog ich mir die dünne Decke enger um meinen Körper. Es war nicht kalt, aber der Boden hart und die Hausecke, in die ich mich gekauert hatte, ungeschützt. Ich fühlte mich unsicher, drückte meinen weichen Rucksack enger an meine Brust, aus Angst, jemand könnte ihn mir im Schlaf aus den Fingern ziehen. Materiell wäre das nicht einmal ein Verlust gewesen, denn es war nur ein viel zu dicker Pullover darin und ein Foto. Aber beides war zu wichtig für meine Seele, als dass ich es hergeben konnte.
Ich schloss die Augen und versuchte, einen Gedanken zu finden, der sanft genug war, um mich in den Schlaf zu begleiten.
„Entschuldigung?“
Ich erschrak vor der dunklen Stimme, die plötzlich so unerwartet nah war, zuckte zusammen und richtete mich dann ruckartig auf, um von der Silhouette zurückzutreten, die sich mir so unbemerkt genähert hatte.
„Guten Abend“, stammelte ich hektisch und versuchte vergeblich, meine Gemütslage zu verbergen. Meine Stimme war durchsichtig und so rau, dass ich mich selbst nicht verstanden hätte, so lange hatte ich sie schon nicht mehr gebraucht. Wann hatte das letzte Mal jemand mit mir geredet?
Der fremde Mann hatte die Hände zu einer Geste gehoben, die mir wohl verdeutlichen sollte, dass er nichts im Schilde führte, aber ich traute ihm nicht, mein Körper traute ihm nicht, denn mein Herz schlug aufgeregt schneller.
„Bitte verzeihen Sie, ich wollte Sie nicht erschrecken.“
Sie. Wie er mich ansprach, war mir ein Rätsel, schon so lange hatte mich niemand mehr so höflich betitelt und wenn ich mir vorstellte, wie ich aussehen musste, hatte ich es auch nicht verdient. Meine Haare hatte ich seit Wochen nicht mehr gekämmt, meine Haut war in der sengenden Sonne fast ledrig und braun geworden, trotzdem sah ich immer wieder den Dreck, der einfach nicht aus den Poren weichen wollte. Mein Kleid war fürchterlich zerrissen und schmutzig, das musste auch in der Dunkelheit zu sehen sein.
„Was wollen Sie?“, fragte ich und klang vermutlich unfreundlicher als ich wollte.
Der Mann räusperte sich und trat kurz von einem Fuß auf den anderen. Ich konnte sein Gesicht nicht genau erkennen, aber er musste um einiges älter sein als ich.
„Nun ich habe ein kleines Anliegen. Ich habe Sie … zugegebenermaßen schon seit einigen Tagen beobachtet.“
„Was?“ Mein Ausruf war fast schrill. „Warum?“
„Bitte, bitte, verstehen Sie mich nicht falsch“, sagte er rasch und trat einen Schritt auf mich zu, aber als ich zurückwich, blieb er wieder stehen. „Ich wollte eigentlich nur fragen, ob ich Ihnen eventuell meine Hilfe anbieten kann. Es ist mir nicht entgangen, dass Sie offensichtlich … Nun ja …“
„Dass ich keine Wohnung und kein Geld habe“, setzte ich trocken fort und sah ihn nicken. Mein Blick glitt zu dem Rucksack in meiner Hand. Dem einzigen Ding, das mir noch geblieben war. Niemand wollte einer Obdachlosen einfach so helfen, vermutlich wollte er mich einfach nur bestehlen.
„Aber ich bin nicht die Einzige“, sagte ich und ging noch weiter zurück, weil ich keine Ahnung hatte, was er wollte und wusste, dass er nicht die Wahrheit sagen konnte.
„Das ist mir bewusst, aber ich dachte … Sie sahen so traurig aus.“
Ein unterdrücktes Lachen kam über meine Lippen, eines, das nicht von Freude zeugte.
„Sie sollten sich keine Mühe mit mir geben, wenn das Ihre ehrliche Absicht sein sollte“, sagte ich hart. „Ich bin wahrscheinlich der einzige Mensch von allen, der es verdient hat, so zu leben, denn ich bin freiwillig hier.“
„Freiwillig?“, wiederholte der Mann und folgte mir langsam, als ich immer weiter aus der Gasse hinaus trat. Der Asphalt war noch immer heiß und brannte unter meinen nackten Fußsohlen. Als der Fremde ins warme Licht der Straßenlaterne trat, erkannte ich freundliche Züge und ehrliche Besorgnis, wie ich sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte. Ein teurer Mantel hüllte seinen Körper ein und sein Blick lag so auffällig musternd auf mir, dass ich das Bedürfnis hatte, wieder in den Schatten zu verschwinden.
„Ist eine lange Geschichte“, seufzte ich und runzelte die Stirn, fragte mich, ob er wirklich hier war, weil er mir helfen wollte. „Obwohl ich natürlich nicht wusste, dass sie hier enden würde.“
„Sie sind geflohen“, stellte der Mann fest und schob seine Hände in die Taschen seines Mantels.
„Aus meinem alten Leben“, bestätigte ich, aber er schüttelte den Kopf, als seine Augen einen eigenartig wissenden Ausdruck annahmen.
„Nein, vor viel mehr.“
Ich legte den Kopf schief, gab mir aber nicht die Blöße, noch weiter zurückzuweichen.
„Woher wollen Sie das wissen?“
Er lachte leise und lächelte so unschuldig, dass es mir unheimlich war.
„Was halten Sie davon, von hier zu verschwinden? Ich meine, mit mir zusammen. Ich habe in den letzten Tagen viel recherchiert und einiges herausgefunden, ich bin mir sicher war, dass Sie es sind, die ich suche. Ich denke, Sie würden es sicherlich begrüßen, wenn ich Sie von hier weghole. Sie müssten nur eine Winzigkeit für mich erledigen.“
Mein Blick verfinsterte sich und meine Hände krallten sich in den Stoff meines Rucksacks.
„Nie im Leben“, flüsterte ich und wünschte mir, meine Stimme wäre nicht so brüchig.
„Konnte ich mir denken“, seufzte der Fremde. „Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Denken Sie die Nacht darüber nach. Morgen Abend komme ich noch einmal, dann teilen Sie mir ihre Entscheidung mit.“ Mit diesen Worten hatte er sich schon wieder umgewandt und war so schnell in der nächsten Gasse verschwunden, dass ich nicht einmal mehr Zeit hatte, ihm etwas hinterherzurufen.
Die Sonne war noch immer verschwunden, der Wind zupfte noch immer vorsichtig an meinem Haar. Aber es war, als hätte er etwas Schweres herangetragen, als hätten die Wellen etwas Verlorenes angespült, von dem man eigentlich froh gewesen war, es los zu sein. Leben und Erinnerungen, die ich nicht haben wollte.
Du kennst das Prozedere ja, deswegen erkläre ich es dir nicht noch mal
Ganz liebe Grüße,
Juny