Grit Poppe - Weggesperrt
Seitenanzahl: 330 Seiten
Verlag: Dressler (August 2009)
Preis: 9.95 €
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Inhalt:
Anja sah eine hohe Mauer auf der rechten Seite, links das Gebäude mit den vergitterten Fenstern. Vor ihr ein zweites Tor. Wie in Zeitlupe schob sich die graue Metallwand hinter ihr zu. Das war’s also, ja? Sie wurde weggesperrt. In den Knast. Das Wort „Hochsicherheitstrakt“ kam ihr in den Sinn. Es konnte doch nicht sein, dass sie sie in ein Gefängnis steckten!? Ohne ein Urteil? Ohne eine Verhandlung? Ohne einen Richter? Einfach so?
Als Anjas Mutter einen Ausreiseantrag aus der DDR stellt und von der Stasi verhaftet wird, wird die 14-Jährige in einen Jugendwerkhof, eine Einrichtung der Jugendhilfe, gebracht. Anja ist geschockt von der Willkür der Erzieher, der Gewalt und dem Drill: Sport und Arbeit bis zum Umfallen. Anja fragt sich immer wieder, was sie denn verbrochen hat. Es gibt nur einen Ausweg: Flucht.
Quelle: Buchrücken
Meine Meinung:
Anfangs war ich mir nicht sicher, ob das Buch wirklich meinen Geschmack treffen würde. Es ist ein Jugendbuch und irgendwie habe ich etwas … Kindisches erwartet, auch wenn das Thema sehr ernst ist.
Aber meine Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Das Buch kann ich wirklich nur empfehlen. Ich mochte den Schreibstil und das was beschrieben wurde, war nicht ohne, wirklich nicht.
Ich fand es teilweise sehr erschreckend, wie die Situation, in der sich Anja befindet, geschildert wurde. Es war jetzt nicht ausladend schrecklich, aber trotzdem hat man durch die Gefühle und Gedanken Anjas noch ein anderes Gefühl bekommen. Ich habe mir alles teilweise noch eher vorgestellt, als es gelesen zu haben.
Besonders gerne mochte ich hier aber auch den sehr bildlichen Schreibstil. Der obere Teil im Inhalt ist ein Zitat aus dem Buch, allerdings – wie ich finde – zeigt er nur einen kleinen Teil dessen, was dieses Buch wirklich hergibt. Ich mochte es sehr, wie schön bildlich und auch metaphorisch geschrieben wurde.
Ich weiß nicht, was ich noch groß schreiben soll, als dass ich dem Buch wohl sechs von fünf Sternen geben würde, wenn es möglich wäre.
Es hat mir sehr gut gefallen und ich kann es jedem nur sehr nahe legen. Besonders eben, wenn man sich für solche Geschichten, die in der DDR spielen, interessiert. Wie ich finde, ein sehr gelungenes Buch, das die Situation einmal in einer anderen Umgebung – nämlich dem Jugendwerkhof – aufzeigt. Ich habe vorher noch kein Buch gelesen, das in solchen Einrichtungen angesetzt ist.