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info:
Verlag (Erscheinungsdatum): rororo (1. März 2010)
Seitenzahl: 512
ISBN: 978-3499215506
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inhalt:
cooler, cleverer und radikaler als der Staat erlaubt! Marcus, alias «w1n5t0n», ist 17, smart und ein begeisterter Gamer. Als Terroristen die Oakland Bay Bridge in San Francisco in die Luft sprengen, befinden er und seine Freunde sich zur falschen Zeit am falschen Ort. Agenten der Sicherheitsbehörde halten sie für verdächtig und verschleppen sie auf eine geheime Insel, wo sie tagelang verhört, schikaniert und gedemütigt werden. Als Marcus freikommt, hat sich San Francisco in einen Überwachungsstaat verwandelt. Jeder Bürger – ein potentieller Terrorist; Menschenrechte – zweitrangig; Freiheit – ein «Sicherheitsrisiko». Marcus und seine Freunde können nicht akzeptieren, was geschehen ist – und beschließen, sich zu wehren. Mit Hilfe subversiver neuer Medien organisieren sie sich zu einer «Gamer-Guerilla». Ihr Plan: Sabotage der staatlichen Überwachung. Ihre Waffen: die Zukunftstechnologien. Ihr Ziel: der Sturz der Regierung.
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meinung:
Cyberpunk ist momentan ja das Genre, das einen Aufschwung erlebt. Weil mir das Genre zusagt, bin ich auch auf "Little Brother" aufmerksam geworden. Allerdings ist hier zu sagen, dass "Little Brother" nicht wirklich in der Zukunft spielt. Es spielt zu unserer Zeit, nur dass sich das Leben auf der Welt, bzw. in einer bestimmten Stadt komplett verändert, nach einem Terroranschlag.
Ich fand die Idee schon mal ziemlich gut. Mir kam das Thema so viel näher, denn man hat die Wandlung miterlebt. Es war nicht so, dass die Charaktere nichts anderes als diese Kontrollgesellschaft kannten, sondern beide Dinge vergleichen konnten. So war es mir möglich, mich sofort in den Hauptcharakter hineinzuversetzen. Die Handlung geht auch spannend weiter und es war an keiner Stelle so, dass ich mich gelangweilt hab.
Der Stil ist sehr umgangssprachlich, was aber durchaus zu dem Buch passt. Da die Hauptfigur sich gut mit Computern auskennt, kriegt man zwischenzeitlich auch mal ein paar "Fachberichte" mit. Man wird als Leser direkt angesprochen und der Hauptcharakter erklärt einem sozusagen, was er vorhat. An der ersten Stelle fand ich das etwas seltsam, aber auf Dauer hat es wirklich geholfen und war sehr interessant. So wurden einem nicht tausende Fachbegriffe entgegengeworfen, sondern man konnte sich recht abstrakte Vorgänge ziemlich gut vorstellen.
Die Charaktere waren das einzige, wofür ich ein bisschen abziehen würde. Sie waren interessant, aber irgendwie auch ein bisschen flach, finde ich. Es gab nicht wirklich Aktionen, die mich jetzt komplett überrascht haben oder so. Demnach gebe ich 4 von 5 Sternen. Das Buch ist aber trotzdem zu empfehlen (außer ihr hasst es, wenn Bücher umgangssprachlich geschrieben sind - mit einem ausgefeilten Stil konnte das Buch nämlich nicht glänzen), denn die geschilderte Situation ist sehr interessant und irgendwie.. auch krass.