Dann weihe ich diesen neuen Bereich also gleich ein mit einem kleinen Essay. Würde mich interessieren, was ihr davon haltet.
Menschenrecht minus Mensch ist gleich Recht?
Wir schlafen. Wir schlafen gut und schon viel zu lange. Wir schlafen, während die Welt um uns herum in Unmenschlichkeit versinkt, während der „Mensch“ im „Menschenrecht“ immer mehr an Bedeutung verliert und nur noch das „Recht“ in den Mittelpunkt rückt. Mensch oder Unmensch, menschlich oder unmenschlich – das spielt keine Rolle mehr. Wir schlafen ja...
Aber noch während wir selig schlummern, rücken in allen Teilen der Welt Panzer und Kriegsmaschinen auf, die uns – wenn wir nicht von selbst aufwachen – äußerst unsanft aus unseren Träumen holen werden. Und während wir uns dann noch ungläubig den Schlaf aus den Augen reiben, werden wir spätestens dann erkennen, dass der „Mensch“ im „Menschenrecht“ längst verschwunden ist, eliminiert und liquidiert von jener Allmacht, die sich „Recht“ oder „Gesetz“ nennt.
Welches „Recht“ ist nun aber berechtigt, diesen Menschen zu töten? Was ist das noch für ein „Recht“, wenn es sich nicht mehr nach dem Menschen sondern gegen ihn richtet? Wenn es nur noch denen zu Ruhm und Ehre gereicht, aus deren Papier und Tinte es einst entstanden ist?
In genau dem Augenblick ist es an der Zeit, aufzustehen. Wir dürfen nicht länger zusehen, wie Papier und Tinte uns knechten, wie sinnlose Wortakrobatik uns zur Sklaverei verdammt, wie Paragraphen uns zu gefühllosen Schreibtischtätern machen.
Wenn Recht und Gesetz die Ansprüche der Menschlichkeit nicht mehr erfüllen, wenn ein Blatt Papier über dem Bedürfnis eines Menschen nach Sicherheit steht, und wenn wir alle dann passiv daneben stehen und nichts tun, dann ist unsere Gesellschaft auf dem besten Wege, die schrecklichen Fehler des letzten Jahrhunderts zu wiederholen.
Es ist ein trauriges Zeugnis unserer Epoche: Paragraphen degradieren Schutzsuchende zu „Sozialschmarotzern“ und Kinder zu Verbrechern. Absätze erlauben es, Familien auseinanderzureißen oder sie schnurstraсks über das Meer zu schicken, wo Ghadaffis Haftanstalten mit Misshandlungen und dergleichen mehr auf sie warten.
Und als verachtenswerten Höhepunkt ist es dem Staat sogar möglich, die Kinderrechtskonvention zu ratifizieren und sie dennoch nicht in die Verfassung aufzunehmen. Es ist möglich, vor dem Angesicht der Weltpolitik das fortschrittliche, brav westlich orientierte Land zu spielen und gleichzeitig Kinder und Jugendliche einzusperren, nur weil sie aus einem anderen Land kommen und endlich den Mut gefunden haben, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Vor Gesetzestexten und sogenanntem „Recht“ ist dies alles möglich, ja sogar richtig! Doch wie steht es um unser Gewissen?
Die selige, westliche Welt, von der wir träumen, gibt es nicht; es gab sie nie. Immer schon waren wir nur auf unseren eigenen Vorteil bedacht, haben ihn auch erreicht und zwar auf simpelstem Wege: einfach die Augen fest zusammenkneifen...
Auf diese Art und Weise dösen wir vor uns hin, nicken hin und wieder auch ein, können leben, überleben und glücklich sein. So einfach ist das.
Ab und zu gibt es dann aber doch Menschen, die aufwachen. Sie wachen auf und erkennen die Welt nicht wieder. „Was ist aus dem Menschenrecht geworden?“, fragen sie sich. „Wie kann es sein, dass Repressionen und Einschüchterung, Diskriminierung und Verstöße gegen internationale Konventionen unserer Vorstellung von Recht entsprechen?“
Sie stellen diese Fragen und handeln.
Manche dieser Menschen sterben jung, zerbrochen von Passivität und Resignation oder zum Schweigen gebracht von dem, was die allgemeine Rechtslage zulässt: von Repression, Einschüchterung oder Schlimmerem.
Andere resignieren irgendwann von selbst. Es ist nicht einfach, unbequem zu sein.
Manche dieser Menschen aber kämpfen weiter: für Menschlichkeit, für eine Zukunft und dafür, dass „Mensch“ und „Recht“ wieder zum „Menschenrecht“ zusammenfinden.
Menschenrecht minus Mensch ist gleich Recht?
Wir schlafen. Wir schlafen gut und schon viel zu lange. Wir schlafen, während die Welt um uns herum in Unmenschlichkeit versinkt, während der „Mensch“ im „Menschenrecht“ immer mehr an Bedeutung verliert und nur noch das „Recht“ in den Mittelpunkt rückt. Mensch oder Unmensch, menschlich oder unmenschlich – das spielt keine Rolle mehr. Wir schlafen ja...
Aber noch während wir selig schlummern, rücken in allen Teilen der Welt Panzer und Kriegsmaschinen auf, die uns – wenn wir nicht von selbst aufwachen – äußerst unsanft aus unseren Träumen holen werden. Und während wir uns dann noch ungläubig den Schlaf aus den Augen reiben, werden wir spätestens dann erkennen, dass der „Mensch“ im „Menschenrecht“ längst verschwunden ist, eliminiert und liquidiert von jener Allmacht, die sich „Recht“ oder „Gesetz“ nennt.
Welches „Recht“ ist nun aber berechtigt, diesen Menschen zu töten? Was ist das noch für ein „Recht“, wenn es sich nicht mehr nach dem Menschen sondern gegen ihn richtet? Wenn es nur noch denen zu Ruhm und Ehre gereicht, aus deren Papier und Tinte es einst entstanden ist?
In genau dem Augenblick ist es an der Zeit, aufzustehen. Wir dürfen nicht länger zusehen, wie Papier und Tinte uns knechten, wie sinnlose Wortakrobatik uns zur Sklaverei verdammt, wie Paragraphen uns zu gefühllosen Schreibtischtätern machen.
Wenn Recht und Gesetz die Ansprüche der Menschlichkeit nicht mehr erfüllen, wenn ein Blatt Papier über dem Bedürfnis eines Menschen nach Sicherheit steht, und wenn wir alle dann passiv daneben stehen und nichts tun, dann ist unsere Gesellschaft auf dem besten Wege, die schrecklichen Fehler des letzten Jahrhunderts zu wiederholen.
Es ist ein trauriges Zeugnis unserer Epoche: Paragraphen degradieren Schutzsuchende zu „Sozialschmarotzern“ und Kinder zu Verbrechern. Absätze erlauben es, Familien auseinanderzureißen oder sie schnurstraсks über das Meer zu schicken, wo Ghadaffis Haftanstalten mit Misshandlungen und dergleichen mehr auf sie warten.
Und als verachtenswerten Höhepunkt ist es dem Staat sogar möglich, die Kinderrechtskonvention zu ratifizieren und sie dennoch nicht in die Verfassung aufzunehmen. Es ist möglich, vor dem Angesicht der Weltpolitik das fortschrittliche, brav westlich orientierte Land zu spielen und gleichzeitig Kinder und Jugendliche einzusperren, nur weil sie aus einem anderen Land kommen und endlich den Mut gefunden haben, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Vor Gesetzestexten und sogenanntem „Recht“ ist dies alles möglich, ja sogar richtig! Doch wie steht es um unser Gewissen?
Die selige, westliche Welt, von der wir träumen, gibt es nicht; es gab sie nie. Immer schon waren wir nur auf unseren eigenen Vorteil bedacht, haben ihn auch erreicht und zwar auf simpelstem Wege: einfach die Augen fest zusammenkneifen...
Auf diese Art und Weise dösen wir vor uns hin, nicken hin und wieder auch ein, können leben, überleben und glücklich sein. So einfach ist das.
Ab und zu gibt es dann aber doch Menschen, die aufwachen. Sie wachen auf und erkennen die Welt nicht wieder. „Was ist aus dem Menschenrecht geworden?“, fragen sie sich. „Wie kann es sein, dass Repressionen und Einschüchterung, Diskriminierung und Verstöße gegen internationale Konventionen unserer Vorstellung von Recht entsprechen?“
Sie stellen diese Fragen und handeln.
Manche dieser Menschen sterben jung, zerbrochen von Passivität und Resignation oder zum Schweigen gebracht von dem, was die allgemeine Rechtslage zulässt: von Repression, Einschüchterung oder Schlimmerem.
Andere resignieren irgendwann von selbst. Es ist nicht einfach, unbequem zu sein.
Manche dieser Menschen aber kämpfen weiter: für Menschlichkeit, für eine Zukunft und dafür, dass „Mensch“ und „Recht“ wieder zum „Menschenrecht“ zusammenfinden.