Leaves of Grass
FSK: ab 16 Jahre
FSK: ab 16 Jahre
Die Handlung:
Die eineiigen Zwilling Bill und Brady Kincaid (Edward Norton) könnten verschiedener nicht sein. Bill ist ein angesehener Philosophie-Professor an der Brown-Universität; Brady baut Marihuana an.
Als Bill erfährt, dass sein Bruder ermordet wurde - mit einer Armbrust erschossen -, macht er sich auf den Weg zurück nach Hause in das verschlafene Nest Little Dixie, Oklahoma. Allerdings ist Brady nicht tot und eröffnet seinem Bruder Bill bald, was er wirklich von ihm wollte. Brady muss sich mit dem Drogenbaron Tug Rothbaum (Richard Dreyfuss) treffen. Bill soll für ihn als Doppelgänger ihre Mutter Daisy (Susan Sarandon) im Heim besuchen, um seinem Bruder so ein Alibi zu verschaffen. Allerdings läuft nichts wie geplant.
Trailer:
leider nur auf Englisch, da es leider keinen deutschen gibt ... Der Film ist aber mittlerweile auch hier bei uns auf DVD erhältlich - natürlich auch synchronisiert.
Meine Meinung:
Edward Norton in einer Doppelrolle. Den Film musste ich mir unbedingt ansehen und ich fand selbst schon den Trailer irgendwie klasse.
Gestern habe ich ihn dann endlich gucken können und ich muss sagen, der Trailer hält, was er verspricht.
Er ist kein normaler Thriller, wie man sich vielleicht vorstellt. Auch mit den actionreichen Szenen wurde sehr gespart. Der Film zielt auf etwas ganz anderes ab. Nämlich auf die Philosophie, die einmal in Bills Welt und einmal in der Bradys herrscht und wie man sich verändern kann, wenn es um die Familie geht. Der Film beschäftigt sich ebenso mit der Frage: "Was heißt es eigentlich glücklich zu sein?"
Ich muss persönlich sogar sagen, dass ich ihn jetzt am liebsten noch einmal sehen möchte, um wirklich hinter alles zu kommen, was Tim Blake Nelson sich dabei alles gedacht hat.
Was ich beeindruckend finde, ist, dass der Regisseur auch als Schauspieler mit dabei ist. Er spielt den besten Kumpel von Brady, Bolger. Das muss wirklich kompliziert gewesen sein, aber sicher auch eine tolle Erfahrung.
Der Film ist aber nicht nur philosophisch und fordert auch auf keinen Fall die ganze Zeit die Konzentration des Zuschauers. Immer wieder wird das Geschehen durch Späße und sehr lustige Szenen aufgelockert und bekommt dadurch auch einen kleinen Hauch einer Komödie.
Edward Norton, der die Brüder spielt, ist wirklich super. Sowohl den ständig zugedröhnten Brady, als auch den gegensätzlichen Bill meistert er und bringt beide Charaktere wunderbar rüber. Allerdings sind die Szenen, in denen man die Zwillinge zu zweit im Bild sieht, eher wenig vertreten. Das ist aber sicherlich auch ein ziemlicher Aufwand. Trotzdem schadet das dem Film nicht unbedingt.
Ebenfalls sind in dem Film Richard Dreyfuss und Keri Russell wunderbar. Der Drogenbaron, der sich nicht erweichen lässt, und die schöne, intelligente Janet, die sich für ein ruhiges Leben entschieden hat.
Ich finde, das ist wirklich eine hervorragende Schauspielerwahl.
Ich möchte auch noch kurz etwas zur Altersbeschränkung loswerden. Ich weiß nicht, wieso sie so hoch gesetzt ist ... Okay, wenn mal eine Szene gezeigt wird, die mit Blut zu tun hatte, wurde auch nicht unbedingt gespart, was das angeht und man konnte es schon alles sehen. Aber es ist lange nicht so extrem wie in anderen Filmen, die ab 16 sind. Im Gegensatz dazu ist dieser hier schon beinahe sehr sehr ruhig. Ich weiß nicht, vielleicht spielt da auch zusätzlich noch irgendwie dieser Philosophische Aspekt mit hinein, was ich mir aber nicht recht vorstellen kann. Ich hätte die Altersbeschränkung wahrscheinlich nicht so hoch gesetzt. Ich hatte da noch irgendwie mehr erwartet, man nehme zum Vergleich einfach mal "Das Gesetz der Ehre". Ich dachte, es geht eher auch in die Richtung, was die brutaleren Szenen angeht.
Ich kann den Film wieder Mal wirklich jedem empfehlen, der sich auch einmal gerne Filme ansieht, die sowohl etwas Action, als auch philosophische und nachdenkliche Elemente haben.
Allerdings sollte man auch Edward Norton als Schauspieler mögen, da er durch seine Doppelrolle doch sehr sehr oft zu sehen ist. Falls man ihn nicht sonderlich mag, sollte man wohl besser die Finger von dem Film lassen, obwohl er trotzdem durch die anderen Schauspieler schon auf jeden Fall sehenswert ist.