Reicht es, ein junges Talent zu sein?
„Alera- Geliebter Feind“ ist eine Mischung aus klassischer und romantischer Fantasy, die sich allerdings nicht so recht zwischen Soap-Opera-ähnlichem Hofgeplänkel und spannenderer Handlung nicht so richtig entscheiden kann.
Alera, die Thronerbin Hythanicas, ist gezwungen, einen Ehemann zu wählen, was ihr umso schwerer fällt, als der geheimnisvolle Narian am Hof auftaucht…
Nachdem ich von „Alera- Geliebter Feind“ erneut enttäuscht wurde, werde ich wohl in Zukunft einen großen Bogen um Fantasybücher machen, die mit „Der Bestseller eines neuen jungen Talentes“ beworben werden.
Die Leseprobe von Alera hat bereits nach 0-8-15 Klischee-Fantasy gerochen, allerdings hatte ich Hoffnung, dass das anders wird. Wird es nicht.
Was finden wir da an Charakteren vor: Steldor- der typische Unsympathling, arrogant bis zum Geht-Nicht-Mehr, aber natürlich so gut aussehend, dass es außer der scharfsinnigen Protagonistin keiner merkt. Dann Narian: Der geheimnisvolle Fremde, auch sehr gut aussehend- schlägt Alera natürlich sofort in seinen Bann, kann ja gar nicht anders sein.
Alera selbst- die Querdenkerin, die sich nicht auf ihre Rolle als Thronerbin und brave Ehefrau in einer arrangierten Ehe fügen will. Eigentlich eine dankbare Rolle, allerdings hier so unglaubwürdig gestaltet, dass sie nicht überzeugen kann. Die Protagonistin handelt kaum selbst, sondern wird wie eine Marionette von anderen in die Ereignisse manövriert.
Die Handlung ist genauso wenig innovativ. Spannung kommt wirklich erst spät etwas auf, die Handlung zieht sich ewig, ohne dass viel passiert und das, was passiert, sieht man schon ewig voraus. Auf Überraschungen wartet man vergeblich.
Auch der Stil der Autorin ist nicht gerade spannungsfördernd. Langatmig wird auch Aussehen und Kleidung der unwichtigsten Nebenfigur beschrieben, sogar, wer neben wem durch die Tür geht. Ein bisschen Phantasie sollte man seinen Lesern- gerade in diesem Genre- doch zugestehen, finde ich.
Persönlich störe ich mich auch an weiteren Details, wie dem Weihnachtsfest. Wieso sollten sie in einer reinen Fantasywelt Weihnachten feiern? Ein christliches Fest in einer Welt, die wahrscheinlich ganz andere Gottheiten hat? Irgendwie wirkt das nicht richtig durchdacht… genauso, wie ein Kleid keine Empire-Taille haben kann, wenn es keinen Napoleon mit seinem Empire in dieser Welt gibt.
Vielleicht bin ich aber auch zu kritisch und andere Leser stört so etwas nicht.
Der Titel ist ebenfalls irreführend- wäre Narian wirklich ein Feind Aleras, gäbe es weitaus mehr Spannungspotential. Allerdings ist von vornherein klar, dass er nur ein missverstandener, verloren gegangener Sohn Hythanicas ist, der der Prinzessin niemals etwas antun würde.
Alles in allem ist mein Fazit für dieses Buch einfach nur: schwach.
Für jemanden, der viel Fantasy liest in keinem Fall zu empfehlen, für junge Mädchen, die noch nie was in dem Gerne gelesen haben, vielleicht eher.
Schade ist auch, dass der erste Teil dieser Trilogie in sich nicht rund wirkt- ich erwarte kein geschlossenes Ende, aber wenigstens einen schönen Abschluss eines Buches. Auch bei einer Trilogie.
Bei Alera bleibt so ziemlich alles offen.
Mir sind nur zwei Sachen positiv aufgefallen: Der Charakter des Leibwächter London, der in gewisser Weise doch interessant ist und die Dialoge, die teilweise sehr gut geschrieben sind.
Ich habe übrigens lange mit mir gerungen, ob ich wirklich eine so schlechte Rezension abgeben sollte. Schließlich ist die Autorin noch sehr jung und ich habe überlegt, ob man da nicht etwas nachsichtig sein sollte.
Ich habe mich dann für eine ehrliche Meinung entschieden, da sich die Autorin genau wie jeder 50jährige dem Buchmarkt stellen muss, wenn sie schon in einem so großen Verlag veröffentlicht.
Ich habe in diversen Schreibforen schon weitaus kreativere Geschichten gelesen, die von den Verlagen abgelehnt wurden- die Autoren waren eben nicht mehr 17.
Für mich reicht es aber nicht, jung und etwas talentiert zu sein. Ein Autor sollte trotzdem auch mit seiner Geschichte überzeugen können. Der Stil eines Teenagers muss noch nicht fertig ausgefeilt sein- aber das rechtfertigt keine Klischeehandlung.
Irgendwie traurig, dass man dieses Fazit ziehen muss.
„Alera- Geliebter Feind“ ist eine Mischung aus klassischer und romantischer Fantasy, die sich allerdings nicht so recht zwischen Soap-Opera-ähnlichem Hofgeplänkel und spannenderer Handlung nicht so richtig entscheiden kann.
Alera, die Thronerbin Hythanicas, ist gezwungen, einen Ehemann zu wählen, was ihr umso schwerer fällt, als der geheimnisvolle Narian am Hof auftaucht…
Nachdem ich von „Alera- Geliebter Feind“ erneut enttäuscht wurde, werde ich wohl in Zukunft einen großen Bogen um Fantasybücher machen, die mit „Der Bestseller eines neuen jungen Talentes“ beworben werden.
Die Leseprobe von Alera hat bereits nach 0-8-15 Klischee-Fantasy gerochen, allerdings hatte ich Hoffnung, dass das anders wird. Wird es nicht.
Was finden wir da an Charakteren vor: Steldor- der typische Unsympathling, arrogant bis zum Geht-Nicht-Mehr, aber natürlich so gut aussehend, dass es außer der scharfsinnigen Protagonistin keiner merkt. Dann Narian: Der geheimnisvolle Fremde, auch sehr gut aussehend- schlägt Alera natürlich sofort in seinen Bann, kann ja gar nicht anders sein.
Alera selbst- die Querdenkerin, die sich nicht auf ihre Rolle als Thronerbin und brave Ehefrau in einer arrangierten Ehe fügen will. Eigentlich eine dankbare Rolle, allerdings hier so unglaubwürdig gestaltet, dass sie nicht überzeugen kann. Die Protagonistin handelt kaum selbst, sondern wird wie eine Marionette von anderen in die Ereignisse manövriert.
Die Handlung ist genauso wenig innovativ. Spannung kommt wirklich erst spät etwas auf, die Handlung zieht sich ewig, ohne dass viel passiert und das, was passiert, sieht man schon ewig voraus. Auf Überraschungen wartet man vergeblich.
Auch der Stil der Autorin ist nicht gerade spannungsfördernd. Langatmig wird auch Aussehen und Kleidung der unwichtigsten Nebenfigur beschrieben, sogar, wer neben wem durch die Tür geht. Ein bisschen Phantasie sollte man seinen Lesern- gerade in diesem Genre- doch zugestehen, finde ich.
Persönlich störe ich mich auch an weiteren Details, wie dem Weihnachtsfest. Wieso sollten sie in einer reinen Fantasywelt Weihnachten feiern? Ein christliches Fest in einer Welt, die wahrscheinlich ganz andere Gottheiten hat? Irgendwie wirkt das nicht richtig durchdacht… genauso, wie ein Kleid keine Empire-Taille haben kann, wenn es keinen Napoleon mit seinem Empire in dieser Welt gibt.
Vielleicht bin ich aber auch zu kritisch und andere Leser stört so etwas nicht.
Der Titel ist ebenfalls irreführend- wäre Narian wirklich ein Feind Aleras, gäbe es weitaus mehr Spannungspotential. Allerdings ist von vornherein klar, dass er nur ein missverstandener, verloren gegangener Sohn Hythanicas ist, der der Prinzessin niemals etwas antun würde.
Alles in allem ist mein Fazit für dieses Buch einfach nur: schwach.
Für jemanden, der viel Fantasy liest in keinem Fall zu empfehlen, für junge Mädchen, die noch nie was in dem Gerne gelesen haben, vielleicht eher.
Schade ist auch, dass der erste Teil dieser Trilogie in sich nicht rund wirkt- ich erwarte kein geschlossenes Ende, aber wenigstens einen schönen Abschluss eines Buches. Auch bei einer Trilogie.
Bei Alera bleibt so ziemlich alles offen.
Mir sind nur zwei Sachen positiv aufgefallen: Der Charakter des Leibwächter London, der in gewisser Weise doch interessant ist und die Dialoge, die teilweise sehr gut geschrieben sind.
Ich habe übrigens lange mit mir gerungen, ob ich wirklich eine so schlechte Rezension abgeben sollte. Schließlich ist die Autorin noch sehr jung und ich habe überlegt, ob man da nicht etwas nachsichtig sein sollte.
Ich habe mich dann für eine ehrliche Meinung entschieden, da sich die Autorin genau wie jeder 50jährige dem Buchmarkt stellen muss, wenn sie schon in einem so großen Verlag veröffentlicht.
Ich habe in diversen Schreibforen schon weitaus kreativere Geschichten gelesen, die von den Verlagen abgelehnt wurden- die Autoren waren eben nicht mehr 17.
Für mich reicht es aber nicht, jung und etwas talentiert zu sein. Ein Autor sollte trotzdem auch mit seiner Geschichte überzeugen können. Der Stil eines Teenagers muss noch nicht fertig ausgefeilt sein- aber das rechtfertigt keine Klischeehandlung.
Irgendwie traurig, dass man dieses Fazit ziehen muss.