US-Buchmarkt Verlage wachsen, Buchhandlungen verlieren
Für die amerikanischen Verlage geht es weiter aufwärts. Im Mai konnten sie laut Association of American Publishers (AAP) ihren Umsatz erneut steigern: um 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. E-Books machten laut AAP 8,5 Prozent des US-Buchmarkts aus. Im stationären Sortiment herrschte indessen Flaute.
Kumuliert lag das Plus der US-Verlage Ende Mai bei 11,6 Prozent (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; Gesamtjahr 2009: plus 4,1 Prozent). Unterm Strich haben sie nach AAP-Angaben im Wonnemonat 715.3 Millionen US-Dollar umgesetzt (ca. 558 Millionen Euro). Im Detail:
* Umsätze mit Hardcovern für Erwachsene legten um 43,2 Prozent (138,5 Millionen US-Dollar; kumuliert: plus 21,7 Prozent). Die Einnahmen mit Taschenbüchern (für Erwachsene) waren im Vergleich zu Mai 2009 zwar rückläufig (minus 2,2 Prozent; 110,7 Millionen US-Dollar) – doch kumuliert bleibt die Jahresbilanz auch hier deutlich positiv (kumuliert: plus 15,7 Prozent).
* Das Geschäft mit Büchern für Kinder- und Jugendliche ist in diesem Jahr schwieriger geworden – die Umsätze sind auf Talfahrt. Mit Hardcover-Ausgaben wurde 1,3 Prozent weniger umgesetzt (58,1 Millionen US-Dollar), und mit Taschenbüchern 8,1 Prozent weniger. Der Jahressaldo: Hardcover liegen mit 23,3 Prozent im Minus, Taschenbücher mit 6,6 Prozent.
* Noch ein Blick auf die Editionsform Hörbuch – die im Mai 2010 offenbar rundum beliebt war. In der Kategorie `Audiobooks auf Datenträgern´ stiegen die Einnahmen um 5,1 Prozent auf 12,9 Millionen US-Dollar (im Vergleich zum Vorjahresmonat; kumuliert, 2010: 13,1 Prozent). Der Umsatz mit Hörbuch-Downloads wuchs sogar um 72,9 Prozent – auf 5,9 Millionen US-Dollar (kumuliert: plus 33,3 Prozent). Fazit: Downloads machen mittlerweile fast die Hälfte des Marktes aus.
E-Book-Marktanteil erreicht neuen Rekord
Die Auswertungen der AAP beruhen auf Angaben der Mitgliedsunternehmen – insgesamt sind das mehr als 300. Für die Analyse der E-Book-Verkäufe ist das Panel deutlich kleiner: Hier werden die Daten von 13 Verlagen erfasst. Und die sehen so aus: Im Mai verkauften sie digitale Bücher im Wert von 29,3 Millionen US-Dollar – im Vergleich zum Vergleichszeitraum des Vorjahres ein Plus von 162,8 Prozent (kumuliert: plus 207,4 Prozent). Der Marktanteil der E-Books erreiche damit einen neuen Höchststand, heißt es bei der AAP: 8,5 Prozent (Vorjahr: 2,9 Prozent).
Buchhandel leicht im Minus
Anders als Verlage mussten sich die Buchhandlungen mit weniger zufrieden geben. Dem U.S. Census Bureau zufolge setzten sie im Mai 2010 1,1 Milliarden US-Dollar um (ca. 851 Millionen Euro) – und damit 2,6 Prozent weniger als im Vorjahr.
Übers gesamte Jahr gerechnet bleibt die Lage jedoch stabil: Kumuliert liegen die Einnahmen lediglich 0,4 Prozent unter Vorjahr (Umsatz Januar bis Mai 2010: 6,33 Milliarden US-Dollar / ca. 4,95 Milliarden Euro). Der Wehrmutstropfen: Im Buchhandel laufen die Geschäfte schlechter als im Einzelhandel insgesamt (Mai 2009 zu Mai 2010: plus 8,5 Prozent).
Quelle: boersenblatt.net