Cormac McCarthy
Die Straße
Die Straße
Über den Autor
Cormac McCarthy wurde 1933 in Rhodes Island geboren und wuchs in Knoxville/Tennessee, auf. Für seine Bücher wurde er u. a. mit dem William Faulkner Award, dem American Academy Award, dem National Book Award und dem National Book Crities Circle Award ausgezeichnet. 2007 erhielt er für seinen epochalen Roman Die Straße den Pulitzerpreis. McCarthy lebt heute in El Paso, Texas. „Kein Land für alte Männer“ (No country for old men) wurde von den Coen-Brüdern fürs Kino verfilmt.
Über den Inhalt
Die Welt nach dem Ende der Welt
Ein Mann und ein Kind schleppen sich durch ein verbranntes Amerika. Nichts bewegt sich in der zerstörten Landschaft, nur die Asche im Wind. Es ist eiskalt, der Schnee grau. Sie haben nur noch ihre Kleider am Leib, einen Einkaufswagen mit der nötigsten Habe – und einen Revolver mit zwei Schuss Munition. Ihr Ziel ist die Küste, obwohl sie nicht wissen, was sie dort erwartet. Ihre Geschichte ist eine düstere Parabel auf das Leben, und sie erzählt von der herzzerreißenden Liebe eines Vaters zu seinem Sohn.
Für diesen Roman wurde Cormac McCarthy 2007 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
Mittlerweile gibt es auch eine Verfilmung mit Viggo Mortensen, die wohl im Herbst 2010 in den Kinos anlaufen wird. Ein Freund von mir hat den Film schon im Original gesehen und er war wohl gar nicht so schlecht wie erwartet. Natürlich ist das Ganze aber schon etwas aufbereitet worden, um massentauglich zu sein.
Meine Meinung
Dieses Buch ist einfach unglaublich faszinierend. Es verbreitet eine düstere, deprimierende Atmosphäre und zeichnet ein bedrückendes Zukunftsszenario. Doch eigentlich weiß man gar nicht, was dort passiert ist. Ein atomarer Unfall? Oder sind es die Folgen eines Atomkriegs? Eine Naturkatastrophe? Das Buch hält keine Antwort bereit und eigentlich sind die Ursachen für die Situation auch irrelevant. Es gibt schließlich genug Möglichkeiten, die in Frage kommen. Und nun ist nichts mehr von der Welt übrig, wie wir sie kennen.
Alles zerstört, alles hoffnungslos. Und doch kämpft ein Vater mit seinem Sohn ums Überleben. Nicht nur einmal stellt man sich die Frage, warum sie sich noch voranschleppen, was sie erwarten zu finden. Ob sie wirklich noch Hoffnung auf eine bessere Welt haben.
Die Motive des Vaters werden einem schnell klar: Er kämpft nur noch für die Zukunft seines Sohns.
Cormac McCarthy unterstützt die Stimmung des Romans mit einer klaren, nüchternen Sprache. Oft verwischen die Grenzen zwischen den Guten und den Bösen. In dieser Welt gibt es kein Richtig und kein Falsch. Es gibt keine Namen und es gibt keine Kapitel. Vieles steht zwischen den Zeilen. Und gerade dadurch entfaltet es seine Intensität.
Das Buch ist definitiv keine klassische Bettlektüre. Aber wer davor nicht zurückschreckt, sollte einmal hineingucken. Ich bin froh, dass ich es endlich geschafft habe, es selber zu kaufen, nachdem ich es schon einmal verschenkt habe. Es hat sich definitiv gelohnt und ich denke, ich werde es mir in einem Jahr wohl noch einmal vornehmen.
Quellenangaben zur Inhaltsangabe und Bio: rowohlt.de