Titel: Wie du ihm, so ich dir
Autor: Beatrix Gurian
Erscheinungsjahr: 2009
Seiten: 106
Verlag: Arena
ISBN: 978-3-401-06389-8
Preis: 2,99€
Inhalt:
Lina wird Marie-Amelie nie verzeihen, was sie ihrem geliebten Bruder angetan hat. Wegen ihr ist Luis mit dem Auto gegen einen Baum gefahren und liegt im Koma – dafür wird Lina sich an Marie-Amelie rächen.
Doch Rache ist gefährlich, zumal die Wahrheit nicht immer das ist, was sie zu sein scheint.
Meine Meinung:
Luis liegt seit drei Tagen im Koma. Er war mit dem Auto seines Vaters gegen ein Baum gefahren. Alle denken, es wäre ein Unfall gewesen, doch seine ältere Schwester Lina zweifelt – Luis hatte solche Angst vorm Autofahren, warum hat er es jetzt getan? Bei ihren Recherchen stößt sie auf Mails, die an Marie-Amelie gehen. Liebesmails. Und sie? Ließ ihn zappeln und demütigte ihn. Für Lina ist das Sache klar: Marie-Amelie hat schuld! Doch wie richtig liegt sie damit?
Mir war von Anfang an klar, dass dieses Buch mehr ein Snack ist als alles andere. Es sorgt dafür, dass man nicht verhungert oder durchdreht, wenn man mal Appetit hat, aber es sättigt nicht. Mit diesem Wissen bin ich rangegangen an dieses Buch, doch viel gebracht hat es leider nicht.
Erst einmal kann ich dem “Thriller” auf dem Cover nicht ganz zustimmen. Mir erschien es fast wie eine Kurzgeschichte und die erfüllt nicht wirklich die Anforderungen, die ein Thriller in der Regel stellt. Aber das kann ja jeder sehen, wie er will.
Dennoch interessierte mich der Inhalt, weswegen ich das Buch ja auch mitnahm. Nur weil eine Geschichte kurz ist, muss sie ja nicht gleich schlecht sein.
Doch eben das wird der Geschichte zum Verhängnis. Mit dem knapp 106 Seiten bietet das Buch nicht viel Platz, zumal der Druck relativ groß ist.
Dass mich keine großartige Tiefe erwartet, war mir klar. Doch dieses Buch glänzt eher durch absolute Flachheit, eine schnell erahnbare Handlung und klischeehafte Wendungen, wie man sie seit jeher kennt. Dadurch kommt auch kaum Spannung auf; vielleicht anfangs, doch schnell wird vieles preis gegeben – zu viel. Auch die wechselnde Sicht ist eher hinderlich. Hätte man es auf eine Sicht beschränkt, so hätte das Buch sicherlich noch an Würze gewinnen können, doch diese Chance ließ man ungenutzt.
Auch sprachlich überzeugt das Buch nicht. Zwar lässt es sich leicht (und vor allem schnell) lesen, doch irritiert dieser auch den Leser. Die Sprache lässt vermuten, dass es sich bei den Protagonisten um Unterstufler, höchstens aber frühe Mittelstufler handelt; tatsächlich sind alle circa 16 bis 18 Jahre alt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Selbst für sein Genre ist dieses Buch außerordentlich eintönig und wenig überraschend. Hinzu kommt die mangelhafte Sprache, weswegen ich nicht gewillt bin, auch nur mehr als einen von fünf Sternen zu geben.
Schade!