ALANIA!
Herzlichen Glückwunsch ^^
Das war mal wieder ganz schön knapp :)
Du darfst jetzt wieder jemanden herausfordern und natürlich deinen selbstausgedachten Titel behalten
Hier noch einmal deine Gewinnergeschichte ^^
Da waren wir also wieder. Schmolzen bei 38° Celsius fröhlich im Schatten vor uns hin.
Einfach fantastisch. Von der Hautfarbe meiner Mutter zu unterteilen, die auf dem Liegestuhl neben mir saß, musste sie bald gar sein. Zumindest konnte ich mir nicht vorstellen, dass ein gekochter Hummer, den man in einen grünen Bikini gesteckt hatte, anders aussah.
Mit verträumten Blick, den großen Sonnenhut leicht zurückgeschoben, schaute sie auf das Meer. Ich folgte ihrem Blick und konnte einfach nicht nachvollziehen, was sie an dieser Brühe so toll fand. Lauwarm, voller Algen und anderem ekligen Viehzeugs …
Seit drei Jahren machten wir an diesem wundervollen Strand in Zypern Urlaub und ich konnte mir aus tiefstem Herzen keinen schlimmeren Ort vorstellen.
Wahrscheinlich lag es einfach daran, dass ich die Hitze so verabscheute und ich vorletztes Jahr Begegnung mit einer riesigen Qualle gemacht hatte. Versteht mich nicht falsch. Sie war sehr freundlich und hat darauf bestanden mit ihren ekligen langen Glibberdingern meine Hand zu schütteln.
Nein … Nein … Meer ... Strand … Das war eindeutig nichts für mich.
Seufzend lehnte ich mich zurück und wickelte mich in mein Handtuch ein, eine Geste des Protests. Fest presste ich meine Lider zu, um mich vor den hellen, nervenden Strahlen abzuschirmen.
Das Sandmännchen (ha ha ... Sandmännchen) schien wohl Erbarmen mit mir gehabt zu haben, denn als ich das nächste Mal die Augen aufschlug, schien einige Zeit vergangen sein. Die Sonne leuchtete nicht mehr ganz so grell und man konnte das Klima beinahe als angenehm bezeichnen.
Träge blinzelte ich zwischen den vielen Schirmen hindurch und entdeckte meinen kleinen Bruder, Leon, der sich mit einem schlaksigen Jungen unterhielt, der mindestens drei Köpfe größer war als er selbst. Beide lachten und der Ältere deutete ab und zu aufs Meer, worauf Leon, die kleine Nervensäge, eifrig nickte.
Ich runzelte die Stirn. Dieser Junge kam mir eigenartig bekannt vor.
Mensch … war das nicht dieser Kerl von letztem Jahr, der mit seiner Familie in dem Hotel neben uns gewohnt hatte?
Er hieß Klaus oder so … Wann hatte er es geschafft so gut aussehend zu werden? Und wo war seine Akne hin?
Angestrengt schaute ich zu ihm, konnte ja gut sein, dass ich mich täuschte. In dem Moment drehte er seinen Kopf zu mir und ich blickte ertappt zu Boden.
Ja … Ja … Was eine interessante Muschel da liegt. Eine Schande, dass ich keine Muscheln sammle, wirklich eine Schande … Vielleicht sollte ich jetzt sofort damit anfangen …
Ich blinzelte hoch und stellte zu meinem größten Entsetzen fest, dass er auf mich zukam.
Oh nein … Oh nein. Mit Jungen konnte ich überhaupt nicht umgehen. Und schon gar nicht mit solchen, die ich letztes Jahr, wegen ihrer Hautproblemen innerlich ausgelacht hatte und die nun plötzlich attraktiv geworden waren.
Ich schluckte und zwang mir ein Lächeln auf die Lippen.
Als Klaus feixend, die braunen Haare verwegen sin Gesicht hängend, vor mir stehen blieb, beschleunigte sich mein Herzschlag und meine Wangen röteten sich (Wenn er fragt, die Sonne ist schuld). Ah, wie ich das hasste. Diese Symptome stellten sich bei mir immer ein, sobald ein halb attraktives männliches Wesen sich mir näherte und obwohl ich mich doch für selbstbewusst hielt, konnte ich nichts dagegen tun.
„Hallo“, begrüßte ich ihn leicht gequält.
„Na, auch wieder da?“, fragte er mich und reichte mir seine Hand.
Nein, wie kommst du denn darauf, dachte ich, antwortete jedoch: „Ja, wie auch die Jahre zuvor …“ Und streckte ihm meinerseits die Hand entgegen.
„Wir sind wieder im Hotel Atrium“, informierte er mich.
Das Hotel direkt gegenüber. Na, wenn das kein Spaß wird …
„Ach wirklich?“
(Was sinnlose Kommentare angeht, verdiene ich bestimmt eine Goldmedaille.)
„Du erinnerst dich doch noch an mich? Oder? Kevin.“
Ja, ja … Klaus, sage ich doch.
„Natürlich“, erwiderte ich gedehnt. „Vielleicht sieht man sich ja ab und zu“, fügte ich dann noch hinzu und er lächelte.
„Ja, das wäre echt schön. Sandra, nicht wahr?“ Ich nickte.
Nicht rot werden, nicht rot werden.
Zu spät.
„Ich werde dann mal wieder ins Wasser“, sagte er und sah mich auffordernd an.
„Willst du mitkommen?“
Meine Augen wurden größer und ich schüttelte den Kopf.
„Nein, danke. Vielleicht später.“
Soweit kommt’s noch …
Kevin zuckte die Schultern, drehte sich um und stakste durch den Sand zurück zu Leon, der schon aufgeregt auf ihn wartete.
Mit einem gewaltigen Sprung landete er im Wasser, wobei er meinen Bruder und einen Haufen weiterer Leute im Umkreis vollspritzte. Ich schüttelte den Kopf.
Bildete ich mir das nur ein oder erschien mir das Meer doch nicht mehr so schrecklich grausig wie zuvor? War mir dieser schöne Blauton vorher entgangen? Und wie es in der Sonne glitzerte?
Ich lächelte verschämt und verbarg mein errötendes Gesicht hinter einer Zeitschrift, die ich hastig aus der Tasche meiner Mutter geklaubt hatte.
Du bist echt unmöglich …
Mein Grinsen wurde breiter.