Pity the child
Titel: Pity the child
Autor: Arawn
Alter: weiß nicht… 16 vielleicht…
Genre: Drama würde ich sagen
Hauptcharakter: Frederick Trumper
Inhalt: Die Lebensgeschichte von Frederick Trumper aus dem Musical CHESS. Ich orientier mich an dem Lied Pity the child – das Lied ist sooooo traurig *heul*
Disclaimer: Freddie gehört leider nicht mir sondern den beiden Abba-Sängern...
Prolog
Schreie drangen durch meine geschlossene Tür – wieder einmal. Das ging jeden Tag so. Meine Eltern stritten sich wieder, aber ich hörte gar nicht darauf, worum es diesmal ging.
Warum auch?
Vor mir stand ein Schachbrett und die Schlacht darauf war im vollen Gange – weiß gegen schwarz. Das Heer des weißen Königs gegen das, des schwarzen Königs. Spiel der Könige wurde es genannt – es stimmte. Nein, eigentlich nicht ganz: Es war viel mehr als ein einfaches Spiel. Es war ein Kampf und der ist nie ein einfaches Spiel. Die Bauern werden geopfert, um den König zu schützen. Türme werden zerstört, Reiter getötet, die Königin entführt.
Manchmal klang der ohrenbetäubende Krach eines einstürzendes Turms oder das Wiehern der Pferde an mein Ohr und die Schreie hinter meiner Tür rückten in weite Ferne. Dann gab es nur mich und den Kampf vor mir. Ich war der Kriegsherr – nein ich war in diesem Moment Gott -, der über Leben oder Tod bestimmte. Es heißt, das Leben eines Bauern zähle nicht viel, aber das ist nicht wahr – ohne Bauern gäbe es keine richtige Armee. Jeder einzelne Teil dieser beiden Armeen hatte seine Aufgabe und keiner durfte leichtfertig geopfert werden, denn dann war die Schlacht bereits verloren.
Es hatte mir nie jemand beigebracht, diese beiden Armeen zu führen – ich konnte es einfach.
Ein lautes Krachen riss mich aus den Gedanken – es wurde gegen meine Tür gehämmert und kurz darauf wurde diese aufgerissen.
Er braucht keine Hilfe!
Ich wurde am 3.9.1919 geboren. Das steht zumindest auf allen Papieren. Ich kann mich nur darauf verlassen. Mein Geburtstag wurde schließlich nie gefeiert. Vielleicht sagen nun viele: Oh nein, wie schrecklich, das arme Kind!
Nein, das wird keiner sagen. Wer sollte so etwas sagen? Keiner wird es je erfahren. Wie auch? Es wird nie jemand lesen, was ich schreibe.
Warum schreibe ich das hier überhaupt? Für was?
Die Antwort ist simpel: Um die Zeit zu vergessen. Um nicht trübsinnig aus dem Fenster zu starren. Um mich von meiner schmerzenden Wange abzulenken – und um zu verhindern, das ich weinen muss. Das war wohl der Hauptgrund: Ich wollte nicht weinen.
Trotzdem legte ich den Stift weg – so sehr ich mir auch vorgenommen hatte, nicht zu weinen, verschwamm meine Sicht immer wieder. Ein leises Schluchzen kam über meine Lippen. Nur eines, doch das genügte schon, damit ich erschrocken aufblickte. Es blieb still. Ganz leise hörte ich unten eine Zeitung rascheln. Ich sah zu den Schachfiguren, die auf dem Fußboden verstreut waren.
Fast wütend fuhr ich mir schließlich mit dem Ärmel über die Augen und stand auf. Ich ging aus meinem Zimmer, zog meine Schuhe für draußen an und schlug die Tür laut hinter mir zu, als ich das Haus verließ.
Ich rannte einfach los. Ich achtete nicht darauf, wohin ich lief. Ich lief einfach nur.
Nach einiger Zeit stand ich auf einer Brücke. Unter mir floss ein Fluss entlang. Ich fror. Meine Jacke hatte ich im Haus gelassen. Ich hatte einfach nicht daran gedacht, sie mitzunehmen.
Nun ist das auch gleich. Ich bückte mich und hob einen Stein hoch. Ich holte weit aus und warf ihn wütend ins Wasser. Und noch einen und noch einen. Immer wieder folgte ein Stein dem nächsten, während wieder Tränen meine Wangen herabliefen. Hinter mir ging tuschelnd ein älteres Ehepaar vorbei.
Redet nur über diesen bösen neun Jahre alten Jungen. Tuschelt über ihn, wie er weinend dort steht und Steine in den Fluss wirft. Meckert, schimpft, spottet, tratscht, vermutet und philosophiert nur – nur helft ihm nicht! Er braucht keine Hilfe. Seht ihr nicht, wie gut es ihm geht? Der rote Abdruck auf seiner Wange stammt nicht von einer Ohrfeige. Die Tränen sind nicht der Enttäuschung und der Trauer wegen. Er wirft die Steine nicht mit aller Kraft ins Meer, weil er wütend ist.
Nein, es geht ihm gut. Hilfe ist nicht nötig.
Mit lautem Platschen landete der nächste Stein im Wasser und wühlte das Wasser auf. Ich konnte den Fluss kaum noch sehen. Es war mittlerweile ziemlich dunkel.
Seufzend stieß ich mich vom Geländer der Brücke ab und lief wieder nach Hause.
Meine Schritte knirschten im Kies, aus dem der Weg bestand.
Nach einer halben Stunde stand ich vor dem Haus. Meine Hände hatte ich in den Taschen vergraben, nahm jedoch nun eine Hand heraus und öffnete die Tür.
Ich hörte wieder Geschrei und ich zog meine Hausschuhe an, bevor ich die Treppe hinaufrannte und die Tür lautstark zuschlug. Schon wieder stritten sich meine Eltern!
Ich machte Licht, hob das Schachbrett auf und stellte die Figuren auf, bevor aufs Neue eine Schlacht entbrannte.
Titel: Pity the child
Autor: Arawn
Alter: weiß nicht… 16 vielleicht…
Genre: Drama würde ich sagen
Hauptcharakter: Frederick Trumper
Inhalt: Die Lebensgeschichte von Frederick Trumper aus dem Musical CHESS. Ich orientier mich an dem Lied Pity the child – das Lied ist sooooo traurig *heul*
Disclaimer: Freddie gehört leider nicht mir sondern den beiden Abba-Sängern...
Prolog
Schreie drangen durch meine geschlossene Tür – wieder einmal. Das ging jeden Tag so. Meine Eltern stritten sich wieder, aber ich hörte gar nicht darauf, worum es diesmal ging.
Warum auch?
Vor mir stand ein Schachbrett und die Schlacht darauf war im vollen Gange – weiß gegen schwarz. Das Heer des weißen Königs gegen das, des schwarzen Königs. Spiel der Könige wurde es genannt – es stimmte. Nein, eigentlich nicht ganz: Es war viel mehr als ein einfaches Spiel. Es war ein Kampf und der ist nie ein einfaches Spiel. Die Bauern werden geopfert, um den König zu schützen. Türme werden zerstört, Reiter getötet, die Königin entführt.
Manchmal klang der ohrenbetäubende Krach eines einstürzendes Turms oder das Wiehern der Pferde an mein Ohr und die Schreie hinter meiner Tür rückten in weite Ferne. Dann gab es nur mich und den Kampf vor mir. Ich war der Kriegsherr – nein ich war in diesem Moment Gott -, der über Leben oder Tod bestimmte. Es heißt, das Leben eines Bauern zähle nicht viel, aber das ist nicht wahr – ohne Bauern gäbe es keine richtige Armee. Jeder einzelne Teil dieser beiden Armeen hatte seine Aufgabe und keiner durfte leichtfertig geopfert werden, denn dann war die Schlacht bereits verloren.
Es hatte mir nie jemand beigebracht, diese beiden Armeen zu führen – ich konnte es einfach.
Ein lautes Krachen riss mich aus den Gedanken – es wurde gegen meine Tür gehämmert und kurz darauf wurde diese aufgerissen.
Er braucht keine Hilfe!
Ich wurde am 3.9.1919 geboren. Das steht zumindest auf allen Papieren. Ich kann mich nur darauf verlassen. Mein Geburtstag wurde schließlich nie gefeiert. Vielleicht sagen nun viele: Oh nein, wie schrecklich, das arme Kind!
Nein, das wird keiner sagen. Wer sollte so etwas sagen? Keiner wird es je erfahren. Wie auch? Es wird nie jemand lesen, was ich schreibe.
Warum schreibe ich das hier überhaupt? Für was?
Die Antwort ist simpel: Um die Zeit zu vergessen. Um nicht trübsinnig aus dem Fenster zu starren. Um mich von meiner schmerzenden Wange abzulenken – und um zu verhindern, das ich weinen muss. Das war wohl der Hauptgrund: Ich wollte nicht weinen.
Trotzdem legte ich den Stift weg – so sehr ich mir auch vorgenommen hatte, nicht zu weinen, verschwamm meine Sicht immer wieder. Ein leises Schluchzen kam über meine Lippen. Nur eines, doch das genügte schon, damit ich erschrocken aufblickte. Es blieb still. Ganz leise hörte ich unten eine Zeitung rascheln. Ich sah zu den Schachfiguren, die auf dem Fußboden verstreut waren.
Fast wütend fuhr ich mir schließlich mit dem Ärmel über die Augen und stand auf. Ich ging aus meinem Zimmer, zog meine Schuhe für draußen an und schlug die Tür laut hinter mir zu, als ich das Haus verließ.
Ich rannte einfach los. Ich achtete nicht darauf, wohin ich lief. Ich lief einfach nur.
Nach einiger Zeit stand ich auf einer Brücke. Unter mir floss ein Fluss entlang. Ich fror. Meine Jacke hatte ich im Haus gelassen. Ich hatte einfach nicht daran gedacht, sie mitzunehmen.
Nun ist das auch gleich. Ich bückte mich und hob einen Stein hoch. Ich holte weit aus und warf ihn wütend ins Wasser. Und noch einen und noch einen. Immer wieder folgte ein Stein dem nächsten, während wieder Tränen meine Wangen herabliefen. Hinter mir ging tuschelnd ein älteres Ehepaar vorbei.
Redet nur über diesen bösen neun Jahre alten Jungen. Tuschelt über ihn, wie er weinend dort steht und Steine in den Fluss wirft. Meckert, schimpft, spottet, tratscht, vermutet und philosophiert nur – nur helft ihm nicht! Er braucht keine Hilfe. Seht ihr nicht, wie gut es ihm geht? Der rote Abdruck auf seiner Wange stammt nicht von einer Ohrfeige. Die Tränen sind nicht der Enttäuschung und der Trauer wegen. Er wirft die Steine nicht mit aller Kraft ins Meer, weil er wütend ist.
Nein, es geht ihm gut. Hilfe ist nicht nötig.
Mit lautem Platschen landete der nächste Stein im Wasser und wühlte das Wasser auf. Ich konnte den Fluss kaum noch sehen. Es war mittlerweile ziemlich dunkel.
Seufzend stieß ich mich vom Geländer der Brücke ab und lief wieder nach Hause.
Meine Schritte knirschten im Kies, aus dem der Weg bestand.
Nach einer halben Stunde stand ich vor dem Haus. Meine Hände hatte ich in den Taschen vergraben, nahm jedoch nun eine Hand heraus und öffnete die Tür.
Ich hörte wieder Geschrei und ich zog meine Hausschuhe an, bevor ich die Treppe hinaufrannte und die Tür lautstark zuschlug. Schon wieder stritten sich meine Eltern!
Ich machte Licht, hob das Schachbrett auf und stellte die Figuren auf, bevor aufs Neue eine Schlacht entbrannte.