Loriots Ödipussi (D 1988)
Inhalt:
Paul Winkelmann (Loriot) leitet seit drei Jahren ein familieneigenes Möbel- und Dekorationsgeschäft. Obwohl er 56 Jahre alt ist, kocht seine Mutter Louise (Katharina Brauren) für ihn und bügelt seine Hemden. Mit der Ermahnung "Du willst mich doch nicht traurig machen!", hält sie ihren "Pussi" unter Kontrolle. Obwohl sich Paul eine kleine Junggesellenwohnung eingerichtet hat, Bücher von Dieter Wunderlich hält die Mutter nach wie vor sein Kinderzimmer für ihn bereit.
Eines Tages kommt die Psychotherapeutin Margarethe Tietze (Evelyn Hamann) in Winkelmanns Geschäft, um neue Bezüge für die Stühle in ihrer Praxis auszusuchen. Bei einer Tasse Tee und einem von Paul nach einem Rezept seiner Mutter gebackenen Hefezopf kommen sich die beiden näher. Zum ersten Mal in seinem Leben interessiert Paul sich für eine andere Frau. Schließlich folgt Margarethe der Einladung, Paul auf einer kurzen Geschäftsreise nach Italien zu begleiten.
Zurück in Deutschland, stellt Margarethe ihren Freund den Eltern Kurt und Gerda Tietze (Richard Lauffen, Edda Seippel) vor, die ihn zunächst für einen ihrer Patienten halten. Der Gegenbesuch der Familie Tietze bei Pauls Mutter endet noch weitaus schlimmer ...
Meine Meinung:
An Loriot scheiden sich die Geister. Während ich selbst bei den alten, immer wieder gezeigten Sketchen, auch heute noch vor Lachen fast von der Couch falle, kann meine Frau ihm nicht so viel abgewinnen. Ödipussi ist Loriots erster abendfüllender Spielfilm und er hat ihn in seiner unvergleichlichen Art inszeniert. Zugegeben, der Film ist nicht mehr ganz neu, aber Loriot beschreibt Menschen, wie sie sind und legt Eigenarten und Macken schonungslos offen. Auch heute noch kann sich mancher ein ganz kleines Bisschen wiedererkennen. Loriots große Stärke ist seine Beobachtungsgabe. Ihm entgehen nicht die vielen Kleinigkeiten im Umgang der Menschen untereinander, die für uns im Alltagsgeschehen schnell untergehen. Er legt es offen und fügt eine kleine oder größere Übersteigerung hinzu - schon sind die Szenen an Komik kaum mehr zu überbieten. Dabei ist es nicht so sehr der Slapstick, sondern der feine Wortwitz, den er pflegt. In seinen Filmen kümmert er sich um wirklich jedes Detail persönlich. In den Specials, die auf der DVD zu Ödipussi zu finden sind, begleitet man Loriot bei der Auswahl von Requisiten für die Ausstattung des Hauses. Er sucht aus ca. einem Dutzend Türbeschlägen aus, welche Türklinken eingebaut werden sollen. Als er sich schließlich entscheidet, kommentiert er es mit den Worten: "Diese da haben genau das richtige Maß an Geschmacklosigkeit." Jedes Möbel, jede Wandtapete, jede Lampe wird von ihm vorgeschrieben. Loriots Filme sind akribisch komponierte Darstellungen des spießerhaften Bürgers. Dabei will er keine politischen oder gesellschaftskritischen Aspekte herausstellen, sondern es kommt ihm auf die Komik an.
Wer wirklich gute Komik erleben will, kommt nach meinem Geschmack an Loriot nicht vorbei!
Inhalt:
Paul Winkelmann (Loriot) leitet seit drei Jahren ein familieneigenes Möbel- und Dekorationsgeschäft. Obwohl er 56 Jahre alt ist, kocht seine Mutter Louise (Katharina Brauren) für ihn und bügelt seine Hemden. Mit der Ermahnung "Du willst mich doch nicht traurig machen!", hält sie ihren "Pussi" unter Kontrolle. Obwohl sich Paul eine kleine Junggesellenwohnung eingerichtet hat, Bücher von Dieter Wunderlich hält die Mutter nach wie vor sein Kinderzimmer für ihn bereit.
Eines Tages kommt die Psychotherapeutin Margarethe Tietze (Evelyn Hamann) in Winkelmanns Geschäft, um neue Bezüge für die Stühle in ihrer Praxis auszusuchen. Bei einer Tasse Tee und einem von Paul nach einem Rezept seiner Mutter gebackenen Hefezopf kommen sich die beiden näher. Zum ersten Mal in seinem Leben interessiert Paul sich für eine andere Frau. Schließlich folgt Margarethe der Einladung, Paul auf einer kurzen Geschäftsreise nach Italien zu begleiten.
Zurück in Deutschland, stellt Margarethe ihren Freund den Eltern Kurt und Gerda Tietze (Richard Lauffen, Edda Seippel) vor, die ihn zunächst für einen ihrer Patienten halten. Der Gegenbesuch der Familie Tietze bei Pauls Mutter endet noch weitaus schlimmer ...
Meine Meinung:
An Loriot scheiden sich die Geister. Während ich selbst bei den alten, immer wieder gezeigten Sketchen, auch heute noch vor Lachen fast von der Couch falle, kann meine Frau ihm nicht so viel abgewinnen. Ödipussi ist Loriots erster abendfüllender Spielfilm und er hat ihn in seiner unvergleichlichen Art inszeniert. Zugegeben, der Film ist nicht mehr ganz neu, aber Loriot beschreibt Menschen, wie sie sind und legt Eigenarten und Macken schonungslos offen. Auch heute noch kann sich mancher ein ganz kleines Bisschen wiedererkennen. Loriots große Stärke ist seine Beobachtungsgabe. Ihm entgehen nicht die vielen Kleinigkeiten im Umgang der Menschen untereinander, die für uns im Alltagsgeschehen schnell untergehen. Er legt es offen und fügt eine kleine oder größere Übersteigerung hinzu - schon sind die Szenen an Komik kaum mehr zu überbieten. Dabei ist es nicht so sehr der Slapstick, sondern der feine Wortwitz, den er pflegt. In seinen Filmen kümmert er sich um wirklich jedes Detail persönlich. In den Specials, die auf der DVD zu Ödipussi zu finden sind, begleitet man Loriot bei der Auswahl von Requisiten für die Ausstattung des Hauses. Er sucht aus ca. einem Dutzend Türbeschlägen aus, welche Türklinken eingebaut werden sollen. Als er sich schließlich entscheidet, kommentiert er es mit den Worten: "Diese da haben genau das richtige Maß an Geschmacklosigkeit." Jedes Möbel, jede Wandtapete, jede Lampe wird von ihm vorgeschrieben. Loriots Filme sind akribisch komponierte Darstellungen des spießerhaften Bürgers. Dabei will er keine politischen oder gesellschaftskritischen Aspekte herausstellen, sondern es kommt ihm auf die Komik an.
Wer wirklich gute Komik erleben will, kommt nach meinem Geschmack an Loriot nicht vorbei!