16.12.1008 - Asterix wird 40 (in Deutschland )
Überlingen (dpa) -
Am 16. Dezember feiert ganz Deutschland den Geburtstag von Asterix. Ganz Deutschland? Nein. Nur ein kleiner Kreis unbeugsamer Anhänger weiß, dass genau vor 40 Jahren ein kleiner Gallier Deutsch gelernt hat, der seither aus keinem Bücherregal mehr wegzudenken ist. Einer der Menschen, der ihm in den vergangenen Jahrzehnten im Land der Teutonen zur Seite gestanden haben, heißt Michael Walz und lebt in Überlingen am Bodensee. Als Außenposten des Berliner Egmont Ehapa Verlags berät er die Macher des kleinen Galliers, aber auch des einsamen Cowboy Lucky Luke oder des schnoddrigen Werner aus Friesland.
Dass die Kleinstadt am Bodensee in der großen Comic-Welt mitmischt, steht seit 2007 schwarz auf weiß in jedem Heft: «Beratung in Lizenz- und Autorenfragen: walz2consult GbR, Überlingen». Als am 16. Dezember 1968 der erste Asterix auf Deutsch erschien, war Michael Walz fast 14 Jahre alt und sofort elektrisiert: «Wir waren damals ja sowieso frankophil, und dann sprach da dieser 68er-Zeitgeist aus diesem Comic.» 16 Jahre später stieg Walz als Assistent der Geschäftsführung bei Ehapa ein und arbeitete sich in den folgenden Jahren zum Verlagsleiter hoch.
Als er die Comic-Verleger 2003 verließ, zog es ihn in die Heimat seiner Frau, die aus Salem am Bodensee stammt. In Überlingen gründete der studierte Kunsthistoriker eine Galerie mit Antiquariat und machte so seine zweite Leidenschaft zum wirtschaftlichen Standbein. Heute gilt die Kunsthandlung als gute Adresse für Werke von Goya, der Klassischen Moderne und zeitgenössischer Kunst. Daneben engagiert sich das Ehepaar in der Überlinger Kulturszene. So kommt es, dass bei einer Ausstellungseröffnung oder Laudatio in Überlingen auch mal wohlfeile Zitate von Asterix zu hören sind.
Mehr als 100 Millionen Bände wurden laut Walz von den Abenteuern des Kult-Galliers in Deutschland verkauft. In seinem Büro begleiten ihn auch die anderen Helden der Comic-Weltliteratur auf Schritt und Tritt. Aus dem Fax läuft gerade die Titelseite eines neuen Lucky Luke-Bandes, der 2009 erscheinen soll. «Er heißt «Der Mann aus Washington» und hat mit dem US-Präsidentschaftswahlkampf zu tun, soviel kann ich verraten», sagt Walz. Von einer Sonder-Edition grüßt Obelix als eine der «Kunst-Comic-Empfehlungen zu Weihnachten», nicht weit von ihm sitzt Kuscheltier-Hündchen Idefix.
Für Asterix und Co. ist Walz, wie er selbst sagt, inzwischen eine Art Elder Statesman. Natürlich kann er viele Geschichten aus der Deutschland-Karriere der streitbaren Gallier erzählen, während er den einen oder anderen Band liebevoll in der Hand wiegt. So berichtet er verschmitzt, wie es zu den Mundart-Bänden auf Alemannisch kam. «Die haben wir nur aus der Not heraus gemacht». Demnach verkaufte sich das badische Exemplar «Asterix un d`Emanz» nur im Norden von Baden, während die von unbeugsamen Alemannen bevölkerten Dörfer vom Kaiserstuhl bis Konstanz nach einem eigenen «Bändli» verlangten. Als die «Tour durchs Ländli» in den Regalen lag, sei sie so gut angenommen worden, dass später «De Hüslibau» folgte. Noch besser gingen freilich die schwäbischen Bände, allen voran «Dr große Graba», von denen es inzwischen sieben gibt.
Im kommenden Jahr wird der französische Original-Asterix 50 Jahre alt. Zu diesem Jubiläum bereitet Ehapa laut Walz «zwei wunderschöne neue Publikationen» vor. Weitere Informationen lässt er sich nicht entlocken. Schließlich gilt Walz eigenen Angaben zufolge als Troubadix des Ehapa-Verlags. Der Barde des Asterix-Dorfes findet sich am Ende der Bände meist gefesselt und geknebelt wieder. Auf der Verlags-Website heißt es: «Troubadix selbst findet sich genial, alle anderen finden ihn unbeschreiblich. Doch wenn er schweigt, ist er ein fröhlicher Geselle und hochbeliebt.»
Überlingen (dpa) -
Am 16. Dezember feiert ganz Deutschland den Geburtstag von Asterix. Ganz Deutschland? Nein. Nur ein kleiner Kreis unbeugsamer Anhänger weiß, dass genau vor 40 Jahren ein kleiner Gallier Deutsch gelernt hat, der seither aus keinem Bücherregal mehr wegzudenken ist. Einer der Menschen, der ihm in den vergangenen Jahrzehnten im Land der Teutonen zur Seite gestanden haben, heißt Michael Walz und lebt in Überlingen am Bodensee. Als Außenposten des Berliner Egmont Ehapa Verlags berät er die Macher des kleinen Galliers, aber auch des einsamen Cowboy Lucky Luke oder des schnoddrigen Werner aus Friesland.
Dass die Kleinstadt am Bodensee in der großen Comic-Welt mitmischt, steht seit 2007 schwarz auf weiß in jedem Heft: «Beratung in Lizenz- und Autorenfragen: walz2consult GbR, Überlingen». Als am 16. Dezember 1968 der erste Asterix auf Deutsch erschien, war Michael Walz fast 14 Jahre alt und sofort elektrisiert: «Wir waren damals ja sowieso frankophil, und dann sprach da dieser 68er-Zeitgeist aus diesem Comic.» 16 Jahre später stieg Walz als Assistent der Geschäftsführung bei Ehapa ein und arbeitete sich in den folgenden Jahren zum Verlagsleiter hoch.
Als er die Comic-Verleger 2003 verließ, zog es ihn in die Heimat seiner Frau, die aus Salem am Bodensee stammt. In Überlingen gründete der studierte Kunsthistoriker eine Galerie mit Antiquariat und machte so seine zweite Leidenschaft zum wirtschaftlichen Standbein. Heute gilt die Kunsthandlung als gute Adresse für Werke von Goya, der Klassischen Moderne und zeitgenössischer Kunst. Daneben engagiert sich das Ehepaar in der Überlinger Kulturszene. So kommt es, dass bei einer Ausstellungseröffnung oder Laudatio in Überlingen auch mal wohlfeile Zitate von Asterix zu hören sind.
Mehr als 100 Millionen Bände wurden laut Walz von den Abenteuern des Kult-Galliers in Deutschland verkauft. In seinem Büro begleiten ihn auch die anderen Helden der Comic-Weltliteratur auf Schritt und Tritt. Aus dem Fax läuft gerade die Titelseite eines neuen Lucky Luke-Bandes, der 2009 erscheinen soll. «Er heißt «Der Mann aus Washington» und hat mit dem US-Präsidentschaftswahlkampf zu tun, soviel kann ich verraten», sagt Walz. Von einer Sonder-Edition grüßt Obelix als eine der «Kunst-Comic-Empfehlungen zu Weihnachten», nicht weit von ihm sitzt Kuscheltier-Hündchen Idefix.
Für Asterix und Co. ist Walz, wie er selbst sagt, inzwischen eine Art Elder Statesman. Natürlich kann er viele Geschichten aus der Deutschland-Karriere der streitbaren Gallier erzählen, während er den einen oder anderen Band liebevoll in der Hand wiegt. So berichtet er verschmitzt, wie es zu den Mundart-Bänden auf Alemannisch kam. «Die haben wir nur aus der Not heraus gemacht». Demnach verkaufte sich das badische Exemplar «Asterix un d`Emanz» nur im Norden von Baden, während die von unbeugsamen Alemannen bevölkerten Dörfer vom Kaiserstuhl bis Konstanz nach einem eigenen «Bändli» verlangten. Als die «Tour durchs Ländli» in den Regalen lag, sei sie so gut angenommen worden, dass später «De Hüslibau» folgte. Noch besser gingen freilich die schwäbischen Bände, allen voran «Dr große Graba», von denen es inzwischen sieben gibt.
Im kommenden Jahr wird der französische Original-Asterix 50 Jahre alt. Zu diesem Jubiläum bereitet Ehapa laut Walz «zwei wunderschöne neue Publikationen» vor. Weitere Informationen lässt er sich nicht entlocken. Schließlich gilt Walz eigenen Angaben zufolge als Troubadix des Ehapa-Verlags. Der Barde des Asterix-Dorfes findet sich am Ende der Bände meist gefesselt und geknebelt wieder. Auf der Verlags-Website heißt es: «Troubadix selbst findet sich genial, alle anderen finden ihn unbeschreiblich. Doch wenn er schweigt, ist er ein fröhlicher Geselle und hochbeliebt.»