Das Löwenmädchen - Erik Fosnes Hansen
Titelbild:
Inhalt:
Am 13. 12. 1912 kommt in einem kleinen Dorf in Norwegen ein Kind zur Welt, das über und über mit feinem, hellblondem Haar bedeckt ist. Die Mutter stirbt bei der Geburt, und der Vater, Stationsmeister Arctander, ein harter und pflichtbewusster Mann, will zunächst nichts von seiner Tochter wissen.
Eva, die der Leser sofort ins Herz schließt, leidet an einer seltenen Krankheit, einem Gendefekt, durch den ihr ganzer Körper behaart ist. Ein interessanter Fall für die Wissenschaft, doch zunächst ein Problem für Stationsmeister Arctander und eine Handvoll Eingeweihter, die sich um das Baby sorgen. Arctander, in tiefer Trauer um seine geliebte Frau, ekelt und schämt sich, und das Kind wird versteckt. Gleichwohl verbreitet sich die Kunde des seltsamen Mädchens wie ein Lauffeuer im Dorf. Eine Amme wird gefunden, die sich liebevoll kümmer, und auch Apothekerin Birgerson und der Arzt Dr. Levin stehen dem Kind zur Seite. So wächst Eva heran: Abgeschottet von den neugierigen Blicken der Dorfbewohner und ohne Kontakt nach draußen schafft sie sich eine eigene Welt, bis sie, zunächst schüchtern, dann aber mit großer Durchsetzungskraft, der Enge ihres Zimmer immer mehr zu entfliehen beginnt.
Über den Autor:
Erik Fosnes Hansen wurde 1965 in New York geboren und verbrachte die Schulzeit in Oslo. Mit zwanzig schrieb er seinen ersten Roman Falkenturm, sein zweiter Roman Choral am Ende der Reise erschien 1995; er wurde in 30 Sprachen übersetzt, international zu einem Bestseller und mit vielen Preisen ausgezeichnet. Erik Fosnes Hansen lebt heute in Oslo.
(Alle Angaben sind Verlagsangaben!)
Meinungen zum Buch:
"Ein Meisterwerk auf der Höhe seiner vorigen Bücher, man liest entrückt und erschrocken, beunruhigt und verlegen, bewegt und beklommen. Erik Fosnes Hansen hat einen funkelnden, klugen und traurigen Roman über den Menschen geschrieben, über Vorurteile und das hartnäckige Ideal, das da >Normalität< genannt wird. Eine großartige Fabel." Jyllands - Posten
"Hansen ist ein wahrer Geschichtenerzähler. Er recherchiert genau, beobachtet intensiv, komponiert seine Geschichten durchdacht und verpackt bittere Wahrheiten in seine wunderschöne, poetische Sprache. Ihm ist ein beunruhigender, trauriger und beschämender Gesellschaftsroman gelungen." Der Spiegel
"Opulent, weil Hansen ein leidenschaftlicher Geschichtenerzähler ist: Detailreich und dicht, bilderreich und lebendig schreibend, versetzt er den Lesenden in das norwegische Provinznest. ... Es ist Hansens Kunst, die Lesenden ganz dicht an die Empfindungen seiner Protagonistin heranzuholen." Rheinischer Merkur
Meine Meinung:
Ein wunderbarer, großartiger Roman - sowohl vom Schreibstil als auch von der Handlung selber her sehr gut gelungen!!
Ich kann eigentlich kaum noch etwas sagen...meine Meinung wird ziemlich treffend durch das Zitat in rot wiedergegeben.
Am Anfang war ich einfach nur enttäuscht, besonders vom Vater...verständnislos. Dann habe ich immer mehr..."Hass" für die Mitmenschen der Protagonistin entwickelt und die Geschichte hat mich bis zuletzt wirklich überrascht. Ein Ende, das ich so nie erwartet hätte.
Einfach grandios - die Lektüre allemal wert!!!