And to kill with no remorse
[Muse – Dead Inside]
Release (Deutschland): 05. Juni 2015
Genre: Alternative Rock
Tracklist:
01. Dead Inside
02. (Drill Sergeant)
03. Psycho
04. Mercy
05. Reapers
06. The Handler
07. (JFK)
08. Defector
09. Revolt
10. Aftermath
11. The Globalist
12. Drones
You're on your own
Lost in the wild
[Muse – Psycho]
Hey ihr Lieben!
Auch wenn ich die Band an sich ja schon mal hier im Forum vorgestellt hatte (und die meisten kennen vermutlich sowieso zumindest das eine oder andere Lied) und ich noch grob in Erinnerung habe, dass sie insgesamt hier nicht so beliebt sind, habe ich mich dazu entschlossen, das neue Muse-Album Drones vorzustellen.
Ich bin ja schon seit einigen Jahren ein sehr großer Muse-Fan (und ich bezeichne mich nur noch selten als wirklicher Fan irgendwelcher Bands, aber ich liebe ihre Musik einfach abgöttisch, also passt es hier irgendwie) und habe dem Album sehr entgegen gefiebert, auch wenn ich im ersten Moment ein bisschen skeptisch war, als ich hörte, dass es ein Konzept-Album sein würde. Ich habe nicht mal was gegen Konzeptalben, aber als ich hörte, dass es dabei eben um Drohnen, Krieg etc. gehen würde, war ich wie gesagt erstmal skeptisch. Denn klar, es ist ein sehr aktuelles und natürlich alles andere als unwichtiges Thema, mir fehlt aber nun mal der wirkliche persönliche Bezug dazu und ich bevorzuge Lieder, zu denen ich einen persönlichen Bezug finden kann. Dennoch habe ich mich dann sehr auf das Album gefreut und da die Band schon rund die Hälfte der Lieder im Vorfeld über den eigenen Youtube-Kanal veröffentlicht hat, wurde meine Neugier immer größer, denn von einigen der bereits vorgestellten Lieder war ich direkt absolut begeistert (während ich mit einigen auch erstmal warm werden musste).
Before they eat my soul
[Muse – Mercy]
Bei dem Album handelt es sich, wie gesagt, um ein Konzeptalbum und der Titel Drones verrät eigentlich ja auch schon ziemlich direkt, worum es geht. Irgendwie erzählt das Album also eine Geschichte um einen Mann, der mehr oder weniger vom Militär korrumpiert wird – oder eher mehrere einzelne kleinere Geschichten um ihn und andere Figuren drum herum, die zwar nicht namentlich auftreten oder so etwas, aber doch recht einprägsam sind.
Allerdings – und das ist das, was mir besonders gut daran gefällt – kann man das auch absolut losgelöst von diesem Wissen hören und ich finde, dass man zu einigen Lyrics und Liedern an sich – zumindest teilweise auch durchaus einen persönlichen Bezug finden kann. Wie bei vielen Songtexten allgemein (und gerade auch bei Muse generell) sind die Texte vielseitig interpretierbar und ich habe darin durchaus auch für mich einen persönlichen Bezug finden können. Und irgendwie kämpft ja auch oftmals jeder »kleine Mensch« für sich auch so seine persönlichen Kriege, in denen man vielleicht nicht direkt mit Regierungen oder Dingen wie Drohnen konfrontiert ist, aber eben doch immer wieder seine Schlachten zu tragen hat. Und auch an einige (geplante) Sachen im schreibtechnischen Bereich für mich persönlich hat es mich erinnert, so dass mich das Album auch schon beim ersten Hören unglaublich inspiriert hat.
There's a cross-hair locked on my heart
With no recourse
[Muse – Reapers]
Zum Album selbst: Muse zeigen hier in etwa 52 Minuten wieder einmal, wie unglaublich vielseitig sie sind oder auf jeden Fall sein können. Vom an ihr letztes Album 2nd Law erinnerndes eher elektrolastigen Opener Dead Inside über härtere Lieder wie Psycho oder das eher progressive Reapers, das eher dunkle The Handler, das balladeske Aftermath, das episch-vielseitige zehnminütige The Globalist und das abschließende, an Kirchenchoräle erinnernde (und tatsächlich mit »Amen« endende) Abschlusslied Drones ist einfach alles auf diesem insgesamt sehr rockigen Album vorhanden. Es gibt durchaus auch einige ruhigere und langsamere Stücke, insgesamt ist Drones jedoch eher dunkel und rockig gehalten, wenn auch auf eine sehr vielseitige Art.
And I will no longer do as I am told
And I am no longer afraid to walk alone
[Muse – The Handler]
Zu meiner Meinung: Gut, ich war schon vorher total begeistert von der Musik, die Muse machen, also bin ich vermutlich auch nicht ganz objektiv. Bei ihrem Vorgängeralbum 2nd Law habe ich allerdings ein bisschen gebraucht, bis ich damit warm geworden bin. Auch hier brauchte ich bei einigen Liedern nun 2-3 Anläufe, als ich sie vorab gehört hatte, bis sie mir wirklich gut gefielen, aber das geht mir oft und mit so ziemlich jeder Band so, insofern darf man das nicht so kritisch bewerten. Und einige der Lieder wiederum haben mich auch direkt beim ersten Hören umgehauen, so beispielsweise The Handler, bei dem ich, obwohl es vom Klang her nicht wirklich traurig, sondern eher rockig ist, weinen musste, als ich es das erste Mal gehört habe. Noch bevor ich auf den Text geachtet habe, was bei mir sehr selten ist (denn ich bin sehr textaffin und normalerweise sind die es eher, die mich dann so richtig packen. Aber das Lied hat mich einfach auf eine fast schon verstörende Art und Weise allein durch die Musik (und hier insbesondere den intensiven Gesang) emotional so tief berührt, dass das – obwohl es wie gesagt eher untypisch für mich ist – bereits ausgereicht hat. Ich konnte stundenlang nicht aufhören, das Lied zu hören und es ist immer noch mein absoluter Favorit auf dem Album, was aber vielleicht auch zum Teil mit daran liegt, dass ich mich – von dem eigentlichen Kriegsthema mal abgesehen – irgendwie sehr stark darin wieder finden kann.
We'll watch it get razed by a defector
[Muse – Defector]
Ja, also wie man merkt, ich bin begeistert von dem Album. Als ich es das erste Mal komplett angehört habe, war ich, obwohl ich gut die Hälfte der Lieder bereits vorher schon kannte, weil ich den Muse-Channel auf Youtube gestalkt habe, erst einmal überwältig von der gewaltigen Musik und den starken Texten. Ich empfinde es irgendwie als episch und auch wenn es vermutlich nicht als Jahrhundertalbum in die Geschichte eingehen wird, brauchen Muse sich mit ihrem neuen Album sicherlich nicht zu verstecken. Mir persönlich gefällt besonders die Rückkehr zu den eher rockigeren Klängen, während das letzte Album stellenweise doch recht elektronisch klang und teilweise sogar Richtung Dubstep ging (was der Grund war, wieso ich leichte Probleme hatte, damit warm zu werden, da dies einfach nicht meine Musikrichtung ist).
Let's find a way to escape
[Muse – Revolt]
Tut mir Leid, wir sind fast am Ende, haha. So, wem empfehle ich also dieses Album, auch wenn ich der Meinung bin, dass es hier nicht so viele Leute gibt, die die Band wirklich gerne hören? Trotzdem jedem, der a) einfach gerne mal in Bands reinhört, die er vielleicht sonst eher nicht hört b) vielleicht einfach vielseitige Musik mag c) viel mit tollen Songtexten anfangen kann oder d) vielleicht schon mal ein bisschen in Muse reingehört hat und sie okay fand, bei dem der Funke aber noch nicht übergesprungen ist. Ach ja, und natürlich jedem, der sich generell für Konzeptalben interessiert. Und auch generell … gebt dem Album ruhig eine Chance (und hört es euch ruhig 2-3 Mal an, manche der Lieder brauchen echt ein bisschen, um sich entfalten zu können, finde ich, sind es aber dennoch wert).
We are free
[Muse – Aftermath]
Auch wenn ich finde, dass es ein Album ist, das man ruhig als Ganzes genießen kann (das bisher aber noch nicht komplett bei Spotify oder so draußen ist, aber ich schätze mal, dass sich das die nächsten Tage noch ändern wird, denn offizieller Release ist erst heute (in Deutschland, in UK sogar erst Anfang nächster Woche), Amazon hat allerdings früher ausgeliefet), gebe ich euch gerne noch ein paar Anspieltipps mit auf den Weg: Psycho, Mercy, Reapers, The Handler und – unbedingt ebenfalls, auch wenn es über 10 Minuten lang ist – das unglaublich vielseitige und (in meinen Augen) recht epische The Globalist (das der Sänger/Gitarrist Matthew Bellamy auch selbst als sein Lieblingslied auf dem Album bezeichnet hat).
To fight and conquer
I think, I destroyed them all
[Muse – The Globalist]
Verfügbare Songs auf Youtube (offizieller Muse-Channel):
Dead Inside
Psycho (inkl. Intro ’Drill Sergeant’)
Mercy
Reapers
The Handler
Dead Inside
Psycho (inkl. Intro ’Drill Sergeant’)
Mercy
Reapers
The Handler
From the safety of your home
With drones
Amen.
[Muse – Drones]