Heute möchte ich Euch einen echten Klassiker der älteren Horrorliteratur vorstellen: Bram Stokers "Dracula", erschienen im Jahre 1897.
Der Engländer Jonathan Harker, ein junger Rechtsanwalt, reist nach Transilvannien, um sich mit dem dort ansässigen Grafen Dracula zu treffen. Der Anlass dieses Treffens ist geschäftlich: Der Graf ist an einer Mobilie in London interessiert, einer alten Kapelle, und möchte diese käuflich erwerben. Diesen Verkauf soll Jonathan Harker abschließen.
Bereits bei seiner Ankunft in Budapest hat er den Eindruck, "den Okzident verlassen und den Orient betreten zu haben", und leichtes Unbehagen bekommt ihm, als er die Ortschaften der Karpaten erreicht und die Einheimischen ihn, sich wild bekreuzigend, warnen wollen, zum Schloss des Grafen weiterzureisen. Doch Harker, ein echter Geschäftsmann, hält an seinem Vorhaben fest und bringt das merkwürdige Verhalten der Landsleute mit ihrem Aberglauben in Verbindung. Auf Schloss Dracula angekommen wirkt der Graf zunächst höflich, zuvorkommend und äußerst interessiert an der englischen Kultur, besonders an der Sprache, die er sich selbst durch die Lektüre englischer Schriften angeeignet hat und bei Harkers Ankunft bereits nahezu fehlerfrei spricht. Doch nachdem der Verkauf abgeschlossen ist, entwickelt sich der Aufenthalt für Harker zu einem echten Alptraum. Bald schon fühlt er sich im Schloss wie ein Gefangener, denn Dracula will ihn nicht gehen lassen. Dem jungen Rechtsanwalt fallen währendessen immer mehr Merkwürdigkeiten auf, zum Beispiel, dass der Graf keinerlei Bedienstete beschäftigt, Harkers Abendessen immer selbst zuzubereiten scheint und am Esstisch stets beteuert, bereits gegessen zu haben. Die Situation eskaliert, als Harker auf Draculas Bräute trifft. Diese verführen ihn und laben sich an seinem Blut, und als der Graf dies bemerkt, gerät er außer sich vor Wut und zeigt seine wahre Gestalt. Harker versucht nun mit allen Mitteln, vom Schloss zu fliehen. Auf der Suche nach einem Ausweg entdeckt er schließlich auch Draculas Ruhestätte - für Harker ist es nun offensichtlich, dass Dracula kein Mensch ist. In seiner finalen Verzweiflung springt der Engländer dann einfach aus einem der Turmfenster.
Im weiteren Verlauf der Geschichte gelangt Dracula nach London, wo Lucy Westenraa, Ehefrau des Edelmanns Arthur Holmwood, das erste Opfer des Vampirs wird. Nacht für Nacht wird sie blässer und schwächer, selbst der renommierte Facharzt Dr. Jack Seward kann sich keinen Reim auf die zwei kleinen, roten Bisswunden an ihrem Hals machen und bestellt einen Experten aus Holland nach London: Dr. van Helsing. Dieser zeigt sich äußert besorgt über den Fall Lucy. Er scheint über die Hintergründe ihres Leidens genauestens Bescheid zu wissen, lässt aber die Angehörigen über seine Theorie vorerst im Dunkeln. Stattdessen ordnet er zahlreiche Bluttransfusionen sowie allerlei Schutzmaßnahmen für die kranke Lucy an, doch leider zu spät. Fräulein Westenraa stirbt und als sie wenig später als untote Blutsaugerin aufersteht und kleine Kinder entführt, kann van Helsing alle Beteiligten schließlich davon überzeugen, dass sie es mit einer übernatürlichen Bedrohung, einem Vampir, zu tun haben. Als Jonathan Harker später geschwächt von seiner Reise zu seiner Geliebten Mina Murray zurückkehrt und die Identität des Vampirs enthüllen kann, beginnt eine eilige Hetzjagd auf Dracula, denn der Graf hat sich schon Mina als sein nächstes Opfer ausgesucht...
Für mich gehört "Dracula" zu den Büchern, die man im Leben unbedingt einmal lesen sollte. Was mir besonders an der Story gefällt ist der Erzählstil, der sie vermittelt: Anhand von Briefen, Tagebucheinträgen, Notizen und Protokollen geschrieben von den unterschiedlichsten Figuren dringt der Leser tief in deren Innenwelt ein und kann ihre Emotionen sehr gut nachempfinden. Ich glaube, Stoker hat sich hier ganz bewusst gegen einen auktorialen Erzähler entschieden, damit der Leser niemals mehr weiß als die Figuren selbst, was die gesamte Spannung des Werks ausmacht. Natürlich weiß man schon, was dem armen Jonathan Harker in Transilvannien widerfahren ist, als die einfühlsame Mina ein Kapitel später fast umkommt vor Sorge um ihren Geliebten, doch auffällig ist, dass Dracula als einzige Figur keine eigenen Erlebnisse schildert, natürlich nicht, denn der Leser soll ja mit den Guten der Story sympathisieren. So wird Dracula zum schattenhaften Mysterium und er bleibt es auch bis zum letzten Satz des Romans: Er ist das Umheimliche; der Leser weiß nicht, was der Graf als nächstes im Schilde führt und kann auch nur mutmaßen, WARUM er das tut - seine Innenwelt wird völlig im Dunkeln gehalten. Dracula ist einfach nur das Böse. Und das macht letztendlich das Spannende aus: Als Leser weiß man schon von der Gefahr, die vom Grafen ausgeht, und wenn die nichts ahnenden Figuren auf ihn treffen, rastet der Leser innerlich schon fast aus: Es ist, als ob man einem Film sieht, indem sich eine Frau langsam einem Schrank nähert und der Zuschauer weiß schon, was sich in diesem Schrank befindet und was das Ungeheuer tun wird, sobald sie die Tür öffnet. Mehr brauche ich wohl nicht zu schreiben, um deutlich zu machen, wie mies man sich in solchen Szenen in der Rolle des Zuschauers fühlt.
Zusammengefasst: Hinter Dracula steckt ein geniales dramaturgisches System, wie man es in keinem anderen Roman vergleichbar vorfinden kann. Sobald eine Figur ihren Tagebucheintrag mit den (an dieser Stelle lediglich repräsentativen) Worten "Was mir heute widerfahren ist, war so schrecklich, dass ich kaum in der Lage bin, es mit den Worten der Vernunft niederzuschrieben" beginnt, hängt der Leser an der Geschichte wie der Fisch am Haken, weil er unbedingt wissen will, was vorgefallen ist. In dieser Hinsicht sind die Figuren sogar schlauer als der Leser, was eine unfassbare Lesegier in ihm hervorruft.
Es gibt noch einen weiteren Aspekt, der Stokers Roman unglaublich lesenswert macht: Er ist der erste Roman, ja die erste Erzählung/Überlieferung überhaupt, die den Vampir als solches Wesen darstellt, wie wir in heutzutage kennen. Bram Stoker hat unsere Vorstellung von einem Vampir erst geschaffen, denn den Vampir als Ganzes, als blutsaugendes Wesen hat es in der Mythologie nie gegeben, sondern lediglich seine Bruchstücke. In den unzähligen slawischen Folkloren war er nichts als ein wandelnder Leichnam, der seine Opfer nicht ausgesaugt, sondern gewürgt hat. Und auch hatte er keinerlei magische oder überhaupt übernatürliche Fähigkeiten, mit denen wir unseren modernen Vampir ausgestattet haben: Das einzige Übernatürliche an ihm war seine Auferstehung, mehr nicht. Das war sie, die ganze Mythe: Ein Leichnam steigt nachts auf und erwürgt seine Opfer. Wollte man ihn loswerden, musste man ihn einfach tagsüber ausschaufeln und verbrennen, am besten noch den Kopf entfernen und Steine in seinen Mund legen. Ich möchte mich in meiner Rezension nicht zu sehr in die Mythe vertiefen, wer Interesse hat, dem kann ich allerdings eine sehr umfassende Dokumentation auf Youtube empfehlen, die den Vampir in all seinen Einzelheiten untersucht und dabei feststellt, dass er sich im Laufe seiner mythologischen Existenz durch Buch, Kino, Film und Fernsehen immer wieder gewandelt hat, hier der Link:
https://www.youtube.com/watch?v=M9nOHsMZOCU
Jedenfalls ist Bram Stoker der Erschaffer des modernen Vampirs. Und Dracula somit der erste Vampir nach unseren Vorstellungen. Abschließend möchte ich jetzt noch ein paar Worte über den Autor selbst verlieren. Bram Stoker wurde 1847 in Dublin geboren und war die ersten sieben Jahre seines Lebens gelähmt. Der Ursprung seiner Krankheit ist bis heute nicht geklärt, ebenso wenig wie seine wundersame Heilung, als er ungefähr acht Jahre war. Er selbst hat also das Motiv der Auferstehung erlebt, welches in seinem Erzählungen sooft eingebaut ist. In seiner Zeit an der Dublin University war er ein regelrechter Fußballstar, was die Ironie komplett macht, später wurde er einfacher Beamter. Immer gelangweilt von seiner Tätigkeit suchte er im Theater seine kreative Erfüllung. Er schrieb Theaterkritiken und wurde später Manager des zu seiner Zeit sehr berühmten englischen Schauspielers Henry Irving. Nebenbei schrieb er Romane, von denen Dracula sein größter Erfolg wurde. Stoker starb 1912 und erlebte diesen grandiosen Erfolg seiner Romanfigur leider nicht mehr. Doch sein Erbe ist unsterblich geworden. Mit seinem Roman hat er sich seinen festen Platz in der weltweiten Literaturgeschichte gesichert, wovon jeder Literat träumt. Diesen Platz hat Stoker sich redlich verdient, muss ich sagen, denn obwohl er NIE einen Fuß ins osteuropäische Hinterland gesetzt und all seine gesamte Wissensvorlage ausschließlich aus Gesprächen und Büchern gezogen hat, ist die Dracula-Geschichte mit seinen ausführlichen Naturbeschreibungen und kulturhistorischen Schilderungen so dermaßen autenthisch, dass man sich vor seinem Erzähltalent nur verbeugen kann. All das macht ihn zu meinem absoluten Lieblingsautor.
Und so möchte ich allen, die diese Rezension lesen, seinen Roman wirklich ans Herz legen: Es ist eine packende Erzählung und eine tolle Leserfahrung!
Meine Wertung: 10/10 Punkte!!!
Der Engländer Jonathan Harker, ein junger Rechtsanwalt, reist nach Transilvannien, um sich mit dem dort ansässigen Grafen Dracula zu treffen. Der Anlass dieses Treffens ist geschäftlich: Der Graf ist an einer Mobilie in London interessiert, einer alten Kapelle, und möchte diese käuflich erwerben. Diesen Verkauf soll Jonathan Harker abschließen.
Bereits bei seiner Ankunft in Budapest hat er den Eindruck, "den Okzident verlassen und den Orient betreten zu haben", und leichtes Unbehagen bekommt ihm, als er die Ortschaften der Karpaten erreicht und die Einheimischen ihn, sich wild bekreuzigend, warnen wollen, zum Schloss des Grafen weiterzureisen. Doch Harker, ein echter Geschäftsmann, hält an seinem Vorhaben fest und bringt das merkwürdige Verhalten der Landsleute mit ihrem Aberglauben in Verbindung. Auf Schloss Dracula angekommen wirkt der Graf zunächst höflich, zuvorkommend und äußerst interessiert an der englischen Kultur, besonders an der Sprache, die er sich selbst durch die Lektüre englischer Schriften angeeignet hat und bei Harkers Ankunft bereits nahezu fehlerfrei spricht. Doch nachdem der Verkauf abgeschlossen ist, entwickelt sich der Aufenthalt für Harker zu einem echten Alptraum. Bald schon fühlt er sich im Schloss wie ein Gefangener, denn Dracula will ihn nicht gehen lassen. Dem jungen Rechtsanwalt fallen währendessen immer mehr Merkwürdigkeiten auf, zum Beispiel, dass der Graf keinerlei Bedienstete beschäftigt, Harkers Abendessen immer selbst zuzubereiten scheint und am Esstisch stets beteuert, bereits gegessen zu haben. Die Situation eskaliert, als Harker auf Draculas Bräute trifft. Diese verführen ihn und laben sich an seinem Blut, und als der Graf dies bemerkt, gerät er außer sich vor Wut und zeigt seine wahre Gestalt. Harker versucht nun mit allen Mitteln, vom Schloss zu fliehen. Auf der Suche nach einem Ausweg entdeckt er schließlich auch Draculas Ruhestätte - für Harker ist es nun offensichtlich, dass Dracula kein Mensch ist. In seiner finalen Verzweiflung springt der Engländer dann einfach aus einem der Turmfenster.
Im weiteren Verlauf der Geschichte gelangt Dracula nach London, wo Lucy Westenraa, Ehefrau des Edelmanns Arthur Holmwood, das erste Opfer des Vampirs wird. Nacht für Nacht wird sie blässer und schwächer, selbst der renommierte Facharzt Dr. Jack Seward kann sich keinen Reim auf die zwei kleinen, roten Bisswunden an ihrem Hals machen und bestellt einen Experten aus Holland nach London: Dr. van Helsing. Dieser zeigt sich äußert besorgt über den Fall Lucy. Er scheint über die Hintergründe ihres Leidens genauestens Bescheid zu wissen, lässt aber die Angehörigen über seine Theorie vorerst im Dunkeln. Stattdessen ordnet er zahlreiche Bluttransfusionen sowie allerlei Schutzmaßnahmen für die kranke Lucy an, doch leider zu spät. Fräulein Westenraa stirbt und als sie wenig später als untote Blutsaugerin aufersteht und kleine Kinder entführt, kann van Helsing alle Beteiligten schließlich davon überzeugen, dass sie es mit einer übernatürlichen Bedrohung, einem Vampir, zu tun haben. Als Jonathan Harker später geschwächt von seiner Reise zu seiner Geliebten Mina Murray zurückkehrt und die Identität des Vampirs enthüllen kann, beginnt eine eilige Hetzjagd auf Dracula, denn der Graf hat sich schon Mina als sein nächstes Opfer ausgesucht...
Für mich gehört "Dracula" zu den Büchern, die man im Leben unbedingt einmal lesen sollte. Was mir besonders an der Story gefällt ist der Erzählstil, der sie vermittelt: Anhand von Briefen, Tagebucheinträgen, Notizen und Protokollen geschrieben von den unterschiedlichsten Figuren dringt der Leser tief in deren Innenwelt ein und kann ihre Emotionen sehr gut nachempfinden. Ich glaube, Stoker hat sich hier ganz bewusst gegen einen auktorialen Erzähler entschieden, damit der Leser niemals mehr weiß als die Figuren selbst, was die gesamte Spannung des Werks ausmacht. Natürlich weiß man schon, was dem armen Jonathan Harker in Transilvannien widerfahren ist, als die einfühlsame Mina ein Kapitel später fast umkommt vor Sorge um ihren Geliebten, doch auffällig ist, dass Dracula als einzige Figur keine eigenen Erlebnisse schildert, natürlich nicht, denn der Leser soll ja mit den Guten der Story sympathisieren. So wird Dracula zum schattenhaften Mysterium und er bleibt es auch bis zum letzten Satz des Romans: Er ist das Umheimliche; der Leser weiß nicht, was der Graf als nächstes im Schilde führt und kann auch nur mutmaßen, WARUM er das tut - seine Innenwelt wird völlig im Dunkeln gehalten. Dracula ist einfach nur das Böse. Und das macht letztendlich das Spannende aus: Als Leser weiß man schon von der Gefahr, die vom Grafen ausgeht, und wenn die nichts ahnenden Figuren auf ihn treffen, rastet der Leser innerlich schon fast aus: Es ist, als ob man einem Film sieht, indem sich eine Frau langsam einem Schrank nähert und der Zuschauer weiß schon, was sich in diesem Schrank befindet und was das Ungeheuer tun wird, sobald sie die Tür öffnet. Mehr brauche ich wohl nicht zu schreiben, um deutlich zu machen, wie mies man sich in solchen Szenen in der Rolle des Zuschauers fühlt.
Zusammengefasst: Hinter Dracula steckt ein geniales dramaturgisches System, wie man es in keinem anderen Roman vergleichbar vorfinden kann. Sobald eine Figur ihren Tagebucheintrag mit den (an dieser Stelle lediglich repräsentativen) Worten "Was mir heute widerfahren ist, war so schrecklich, dass ich kaum in der Lage bin, es mit den Worten der Vernunft niederzuschrieben" beginnt, hängt der Leser an der Geschichte wie der Fisch am Haken, weil er unbedingt wissen will, was vorgefallen ist. In dieser Hinsicht sind die Figuren sogar schlauer als der Leser, was eine unfassbare Lesegier in ihm hervorruft.
Es gibt noch einen weiteren Aspekt, der Stokers Roman unglaublich lesenswert macht: Er ist der erste Roman, ja die erste Erzählung/Überlieferung überhaupt, die den Vampir als solches Wesen darstellt, wie wir in heutzutage kennen. Bram Stoker hat unsere Vorstellung von einem Vampir erst geschaffen, denn den Vampir als Ganzes, als blutsaugendes Wesen hat es in der Mythologie nie gegeben, sondern lediglich seine Bruchstücke. In den unzähligen slawischen Folkloren war er nichts als ein wandelnder Leichnam, der seine Opfer nicht ausgesaugt, sondern gewürgt hat. Und auch hatte er keinerlei magische oder überhaupt übernatürliche Fähigkeiten, mit denen wir unseren modernen Vampir ausgestattet haben: Das einzige Übernatürliche an ihm war seine Auferstehung, mehr nicht. Das war sie, die ganze Mythe: Ein Leichnam steigt nachts auf und erwürgt seine Opfer. Wollte man ihn loswerden, musste man ihn einfach tagsüber ausschaufeln und verbrennen, am besten noch den Kopf entfernen und Steine in seinen Mund legen. Ich möchte mich in meiner Rezension nicht zu sehr in die Mythe vertiefen, wer Interesse hat, dem kann ich allerdings eine sehr umfassende Dokumentation auf Youtube empfehlen, die den Vampir in all seinen Einzelheiten untersucht und dabei feststellt, dass er sich im Laufe seiner mythologischen Existenz durch Buch, Kino, Film und Fernsehen immer wieder gewandelt hat, hier der Link:
https://www.youtube.com/watch?v=M9nOHsMZOCU
Jedenfalls ist Bram Stoker der Erschaffer des modernen Vampirs. Und Dracula somit der erste Vampir nach unseren Vorstellungen. Abschließend möchte ich jetzt noch ein paar Worte über den Autor selbst verlieren. Bram Stoker wurde 1847 in Dublin geboren und war die ersten sieben Jahre seines Lebens gelähmt. Der Ursprung seiner Krankheit ist bis heute nicht geklärt, ebenso wenig wie seine wundersame Heilung, als er ungefähr acht Jahre war. Er selbst hat also das Motiv der Auferstehung erlebt, welches in seinem Erzählungen sooft eingebaut ist. In seiner Zeit an der Dublin University war er ein regelrechter Fußballstar, was die Ironie komplett macht, später wurde er einfacher Beamter. Immer gelangweilt von seiner Tätigkeit suchte er im Theater seine kreative Erfüllung. Er schrieb Theaterkritiken und wurde später Manager des zu seiner Zeit sehr berühmten englischen Schauspielers Henry Irving. Nebenbei schrieb er Romane, von denen Dracula sein größter Erfolg wurde. Stoker starb 1912 und erlebte diesen grandiosen Erfolg seiner Romanfigur leider nicht mehr. Doch sein Erbe ist unsterblich geworden. Mit seinem Roman hat er sich seinen festen Platz in der weltweiten Literaturgeschichte gesichert, wovon jeder Literat träumt. Diesen Platz hat Stoker sich redlich verdient, muss ich sagen, denn obwohl er NIE einen Fuß ins osteuropäische Hinterland gesetzt und all seine gesamte Wissensvorlage ausschließlich aus Gesprächen und Büchern gezogen hat, ist die Dracula-Geschichte mit seinen ausführlichen Naturbeschreibungen und kulturhistorischen Schilderungen so dermaßen autenthisch, dass man sich vor seinem Erzähltalent nur verbeugen kann. All das macht ihn zu meinem absoluten Lieblingsautor.
Und so möchte ich allen, die diese Rezension lesen, seinen Roman wirklich ans Herz legen: Es ist eine packende Erzählung und eine tolle Leserfahrung!
Meine Wertung: 10/10 Punkte!!!