Plastik
Rot. Weiß. Schwarz. Ich male dieses und jenes zuweilen auf meine Leinwände. Nie das Gleiche. Immer neu zerlege ich die Strukturen in meinem Inneren, um sie als frischgeborenes Ganzes auf die weiße Fläche zu pinseln. Leben soll dort beginnen, wo ich mit meinem Werkzeug ansetze. Ob Einkehr oder Stille. Ob Krieg oder blutige Revolution. Ich will der Anfang und das Ende sein.
Schwarz sind die Schatten, wenn sie über den Boden zu mir kriechen, ihre Hände nach mir ausstreckend. Es verwundert mich, wenn sie mich mit meinen Augen betrachten. Wer hat dann mehr Angst? Ich vor der Angst, oder die Angst am Ende vor mir?
Leise trifft er auf, malt dunkle Blätter, Äste und Zweige, welche wie feine Knochen ein Gerippe skizzieren.
Weiß ist die Trauer, die unumkehrbare Vergangenheit. Eine endliche Welt, wie im Fiebertraum. Du willst noch so viel länger träumen als diese paar Sekunden Unendlichkeit.
Strich um Strich verrückst du die Welt. Formst Körper nach deinem Ebenbild, vergisst was es heißt gefangen zu sein, entsinnst dich, dass es mehr gibt als das Blanke und die Schatten darum. Trage Farbe auf. Aber nur eine einzige, welche irgendwo in dir verschlossen liegt. In deinen Venen, still und leise.
Mit dem verlängerten Finger, aus dem es quillt, ziehe ich nun über die Fläche. Zeige, dass die Wahrheit irgendwo zwischen Weiß und Grau verborgen liegt. Und irgendwo dort in den Linien, die ich niemals malen werde.
Denk an dich. An den Pinsel. Die Leinwand. Jene, die bald vor dem Bild stehen. Darüber reden. Es mitnehmen. Es bei sich tragen. Es nie wieder hergeben. Denk an deine Herkunft. Dein Leben. Deine Freunde. Bekannte. Vertraute. Vorbeihuschende Gesichter. Denk an Anfänge. Denk an Gescheiterte. Denk an Lebenskünstler. Genutzte Chancen. Verwirkte Chancen. Denk an den Himmel. Denk an die Hölle. Als hätte es sie jemals woanders als in dir gegeben. Nimm das alles - den roten Fluss, der eine Brücke ins Diesseits schlägt - und lasse ihn aufs Pergament.
Ich forme Körper nach meinem Bilde. Körper von Rot, Weiß, Schwarz. Es sind nie die gleichen. Immer neu zerlege ich ihre Strukturen in meinem Kopf, um sie verändert auf die Fläche zu projizieren. Schwarz ist für den Hass, Weiß ist für die Trauer, Rot für das Leben, welches sich aufmacht zu sein.
Verwundert schaue ich nun auf die Leinwand. Betrachte meine Facette. Meine Nase. Meinen Mund. Schaue tief in die Augen. Erkenne die Seele und das unsterbliche Leben darin. Ich bin - aber das ist nur eine von vielen Möglichkeiten zu existieren. Ein kurzer Gedanke, der zur Einsicht führt.
Leben beginnt dort in der Spitze meines Pinsels und breitet sich langsam von dort aus. Ob Einkehr oder Stille. Ob Krieg oder blutige Revolution.
Ich bin der Anfang und ich bin das Ende.
Rot. Weiß. Schwarz. Ich male dieses und jenes zuweilen auf meine Leinwände. Nie das Gleiche. Immer neu zerlege ich die Strukturen in meinem Inneren, um sie als frischgeborenes Ganzes auf die weiße Fläche zu pinseln. Leben soll dort beginnen, wo ich mit meinem Werkzeug ansetze. Ob Einkehr oder Stille. Ob Krieg oder blutige Revolution. Ich will der Anfang und das Ende sein.
Schwarz sind die Schatten, wenn sie über den Boden zu mir kriechen, ihre Hände nach mir ausstreckend. Es verwundert mich, wenn sie mich mit meinen Augen betrachten. Wer hat dann mehr Angst? Ich vor der Angst, oder die Angst am Ende vor mir?
Leise trifft er auf, malt dunkle Blätter, Äste und Zweige, welche wie feine Knochen ein Gerippe skizzieren.
Weiß ist die Trauer, die unumkehrbare Vergangenheit. Eine endliche Welt, wie im Fiebertraum. Du willst noch so viel länger träumen als diese paar Sekunden Unendlichkeit.
Strich um Strich verrückst du die Welt. Formst Körper nach deinem Ebenbild, vergisst was es heißt gefangen zu sein, entsinnst dich, dass es mehr gibt als das Blanke und die Schatten darum. Trage Farbe auf. Aber nur eine einzige, welche irgendwo in dir verschlossen liegt. In deinen Venen, still und leise.
Mit dem verlängerten Finger, aus dem es quillt, ziehe ich nun über die Fläche. Zeige, dass die Wahrheit irgendwo zwischen Weiß und Grau verborgen liegt. Und irgendwo dort in den Linien, die ich niemals malen werde.
Denk an dich. An den Pinsel. Die Leinwand. Jene, die bald vor dem Bild stehen. Darüber reden. Es mitnehmen. Es bei sich tragen. Es nie wieder hergeben. Denk an deine Herkunft. Dein Leben. Deine Freunde. Bekannte. Vertraute. Vorbeihuschende Gesichter. Denk an Anfänge. Denk an Gescheiterte. Denk an Lebenskünstler. Genutzte Chancen. Verwirkte Chancen. Denk an den Himmel. Denk an die Hölle. Als hätte es sie jemals woanders als in dir gegeben. Nimm das alles - den roten Fluss, der eine Brücke ins Diesseits schlägt - und lasse ihn aufs Pergament.
Ich forme Körper nach meinem Bilde. Körper von Rot, Weiß, Schwarz. Es sind nie die gleichen. Immer neu zerlege ich ihre Strukturen in meinem Kopf, um sie verändert auf die Fläche zu projizieren. Schwarz ist für den Hass, Weiß ist für die Trauer, Rot für das Leben, welches sich aufmacht zu sein.
Verwundert schaue ich nun auf die Leinwand. Betrachte meine Facette. Meine Nase. Meinen Mund. Schaue tief in die Augen. Erkenne die Seele und das unsterbliche Leben darin. Ich bin - aber das ist nur eine von vielen Möglichkeiten zu existieren. Ein kurzer Gedanke, der zur Einsicht führt.
Leben beginnt dort in der Spitze meines Pinsels und breitet sich langsam von dort aus. Ob Einkehr oder Stille. Ob Krieg oder blutige Revolution.
Ich bin der Anfang und ich bin das Ende.