Beth Fantaskey - Der Vampir, den ich liebte (Jessica #1)

Der erste Satz: "Als ich ihn zum ersten Mal sah, lag ein dichter grauer Nebel über den Feldern."

Um es erst einmal vorweg zu nehmen, ich habe keinen blassen Schimmer, wie ich dieses geniale Buch in Worte fassen soll. Ich habe es am letzten Montag innerhalb von 6 Std gelesen und das ist bei über 400 Seiten bei mir wirklich sehr sehr ungewöhnlich. Aber dieses Buch hat mich so dermaßen gefesselt, dass ich nicht mal zum Essen gekommen bin... Aber ich versuche euch nun so gut ich kann, von einem tollen Leseerlebnis in der letzten Woche zu berichten.


Jessica Packwood ist 17 Jahre alt und lebt in Pennsylvania, am Rande der Stadt auf einem veganen Bauernhof. Ihre Eltern haben sie als Baby aus Rumänien adoptiert und ihr ihren alten Namen Antanasia genommen. Nun lebt sie unbeschwert in Amerika und versucht gemeinsam mit ihrer besten Freundin Mindy das neue Schuljahr zu überstehen.
Doch der erste Schultag beginnt düster und angsteinflößend. Kurz bevor Jessica von dem Schulbus abgeholt wird, entdeckt sie auf der anderen Straßenseite einen Mann. Im Schatten eines Baumes ist er nicht zu erkennen, nur seine Größe und der dunkle Mantel den er trägt, sagen Jessica das er nichts Gutes im Schilde führen kann.
Und dann hört sie plötzlich ihren Namen: "Antanasia...", geflüstert von dem Fremden.
Oder hat sie sich das alles nur eingebildet?
Wohlkaum, denn plötzlich steht ihr der Fremde auch in der Schule gegenüber, scheint sie auf Schritt und Tritt zu verfolgen und als ihre Mutter ihn auch noch zu kennen scheint und er sich auf dem Bauernhof ihrer Eltern in der Garage einquartiert, glaubt Jessica sie sei in einen bösen Traum geraten.
Denn der geheimnisvolle Lucius Vladescu ist kein normaler Teenager mit einem Hang zu schwarzen Mänteln. Er ist ein Vampir, aus Rumänien und Jessica soll seine Verlobte sein - seit ihrer Geburt...


Für Jessica ist all das viel zu viel. Sie glaubt nicht an Übernatürliches und klammert sich an Wissenschaft und Realität, während Lucius sich ihrer Gefühle bemächtigen will.
Doch als auch Jessica endlich versteht, wer Lucius wirklich ist, scheint es bereits zu spät...


*hach*


Das war wirklich das erste was ich dachte, als ich um Mitternacht das Buch zuschlug.
Schon lange hatte ich kein Buch mehr, was mich so in seinen Bann gezogen hat, was mich so berührt und bewegt hat, dass mir stellenweise unaufhörlich die Tränen liefen.
Schon lange war ich nicht mehr Teil einer so rührenden und gleichzeitig spannenden Geschichte.
Es scheint die typische Vampirgeschichte, die wir aus vielen Büchern kennen. Doch macht nicht den Fehler, dieses Buch in diese Sparte zu stecken. Es ist mehr als eine Highschool-Vampirgeschichte. Es ist einfach genial gemacht.
Das Eheversprechen, das zwischen Lucius und Jessica seit ihrer Geburt besteht scheint vollkommen absurd. Doch nur dieses Versprechen sorgt dafür, dass sich die beiden Vampir Clans Vladescu und Dragomir sich in Rumänien nicht bekriegen.
Auf Jessicas jugendlichen Schultern lastet plötzlich alle Hoffnung auf Frieden in ihrer damaligen Heimat.
Ich habe so sehr mit Jessica und auch Lucius mitgefiebert, dass ich wirklich vergaß, dass ich auf meiner Couch saß.
Beth Fantaskey hat einen großartigen Schreibstil. Sie mischt die jugendliche Sprache von Jessica, die unter ganz normalen menschlichen Bedingungen aufgewachsen ist, mit dem altertümlichen Sprachstil des rumänischen Vampirs. Und die Gefühle, die sie dabei in Bewegung bringt sind einfach wundervoll dargestellt. Ich fühle mit den Figuren und kann mich ganz in ihre Rollen versetzen. Ich bin Teil dieser Welt und das macht dieses Buch einfach zu einem wundervollen Leseerlebnis.
Ich habe schon sehr lange nicht mehr so stark geweint bei einem Buch, doch hier konnte ich einfach nicht an mich halten, eben weil die Autorin es schafft ihren Leser so sehr in den Bann zu ziehen.
Ebenso ist es mit der Geschichte um Jessica: Wird sie erkennen was sie ist? Was wird sie tun? Werden sich Jessica und Lucius finden, oder wird er allein nach Rumänien zurückkehren? Wird es dann Krieg geben? Wieso ist sie nur so stur? Was verheimlichen ihre Eltern ihr alles? Und was geschieht nur mit ihrem sorgsam geplanten Leben?
Es ist einfach ein Leseerlebnis für alle Sinne und ich würde es euch einfach gern ans Herz legen.
Lasst euch nicht von der Vampirgeschichte abschrecken, denkt nicht es sei doch sowieso dasselbe, wie schon tausend Bücher vorher.
Ich kann das verstehen, ich bin auch so skeptisch gegenüber Vampirgeschichten. Aber diese ist so anders, so herzzerreißend und so wunderschön geschrieben. Versucht es, gebt dem Buch eine Chance.


Und um meine Rezension mit einem Fazit abzuschließen, was eigentlich alles beinhaltet, was das Buch ausmacht:


*hach*




Liebe Grüße und unbedingt lesen,
Jacky

Hey Story,

ich muss ja zugeben, dass ich alleine schon wegen dem Pseudonym der Autorin (ich denke, es handelt sich hierbei um eines?) das Buch in der Buchhandlung nicht einmal angeschaut hätte. Der klingt irgendwie... total billig. Tut mir leid, wenn das hart klingen mag, ist aber meine Ansicht. Jedoch muss ich sagen, dass du es wirklich geschafft hat, mich neugierig zu machen. Aber bevor ich morgen mal in der Buchhandlung schaue, ob ich es zum Reinlesen finde, musst du mir noch einige Fragen beantworten:

Ist hier denn auch ein gewisser Gruselfaktor vorhanden? Die Einleitung deiner Beschreibung klingt ja irgendwie so ein bisschen danach. Dann wäre das ja wirklich was für mich!

Und ist dass irgendwie mit der Twilight-Saga vergleichbar? Falls ja, lasse ich nämlich gleich die Finger davon, bevor ich es in der Luft zerreise...

Danke fürs Vorstellen und auch vorab danke für das Beantworten meiner Fragen. :)

Gruß
Nadine

Hi Nakyo :)

Ehrlich gesagt, mache ich mir nie so viele Gedanken um die Namen von Autoren, daher ist mir das gar nicht so aufgefallen.
Ob es ein Pseudonym ist kann ich gar nicht sagen - aber ich nehme es auch an.

Freut mich natürlich, dass ich dich doch ein bisschen neugierig machen konnte.

Zu deinen Fragen:

Also wirklich gruselig ist das Buch eigentlich nicht. Ich habe es zumindest nicht so empfunden.
Und zu dem Twilight-Vergleich:
Es spielt in einer Highschool und es gibt einen Vampir. Mehr Gemeinsamkeiten gibts dann aber auch nicht. Es ist nicht mit Twilight vergleichbar. Definitiv nicht.
Und da ich Twilight liebe kannst du mir da vertrauen

Es ist wirklich eine tolle Schmökergeschichte für Vampirfans, ohne dieses: "Hach er ist so perfekt und so toll und überhaupt."
Und auch eigentlich nicht nur für Vampirfans, weil das "Vampir-sein" an sich eigentlich gar nicht so sehr im Vordergrund steht, es geht mehr um die Beziehung der beiden und die Geschichte die sie verbindet. Es ist einfach eine klasse Geschichte.

Hoffe ich konnte dir helfen und habe dir nun nicht jegliche Neugier an dem Buch genommen.

Liebe Grüße,
Jacky

Guten Abend, Jacky!

Hm. Du hast zwar gesagt, man solle dem Buch eine Chance geben, aber ich bin immer noch sehr skeptisch, weil es klingt für mich so nach dem Anfang von "Vampire Diaries" und einem anderen Vampir-Buch, was ich mal angefangen habe. Und momentan ist mir der Preis viel zu teuer, weswegen es auch etwas abschreckt. Hm. Diese Verlobung zwischen den Beiden klingt ja eigentlich Recht interessant, bin aber trotzdem noch in einem großen Zwiespalt mit mir. Ich glaube aber, wenn ich es irgendwo einmal sehen sollte, schau ich mal rein.

Trotzdem danke für deine Vorstellung und ... na ja, ich hoffe, wenn ich mich doch für das Buch entscheiden sollte, das es mich auch so packt, wie es bei dir der Fall war :)

Lg, Vee

Hi Vee :)

Mit Vampire Diaries hat es aber gar nichts zu tun :)

Aber ich kann das verstehen. Es gibt ja im Moment auch so viele Vampirgeschichten auf dem Markt und alles ähnelt sich irgendwie, irgendwo immer ein bisschen. Da kann ich die Zweifel schon verstehen.
Vielleicht gibt es das Buch ja irgendwann bei euch in der Bibliothek oder du kannst es dir woanders ausleihen. Als Alternative zum Kauf. :)

Liebe Grüße,
Jacky

Hi Jacky,

danke für die ausführliche und sehr schöne Rezi!

Ich habe das Buch auch gelesen. Am Anfang war ich skeptisch, dass die Geschichte zu sehr in Richtung "Bis(s)" und ähnliche Bücher gehen könnte. Außerdem hat mich der Titel abgeschreckt, den ich sehr kitschig fand und auch das Cover hat meinen Geschmack nicht getroffen. Also eigentlich ziemlich viele negative Punkte zu Beginn
Ich habe dann aber doch einen Versuch gestartet, da die Geschichte von vielen Leuten als humorvoll und romantisch empfohlen wurde. Am Ende war ich froh, dem Buch eine Chance gegeben zu haben, denn es hat mir ziemlich gut gefallen :)

Die Hauptcharaktere Jessica/Antanasia und Lucius wurden von der Autorin detailliert und mit viel Mühe ausgearbeitet.
Besonders über Lucius habe ich sehr gerne gelesen, da er - einerseits mit seinem Sarkasmus, seinem großen Selbstbewusstsein und andererseits mit seinem gentlemanhaften Benehmen und seiner Unsicherheit aufgrund seiner politischen Stellung in seinem Heimatland - einen sehr interessanten Charakter abgab. Seine zynischen Sprüche über das High School-Leben und besonders seine herrlich sarkastischen Briefe an seinen Onkel haben mich beim Lesen immer wieder zum Lachen gebracht.
An Jessica mochte ich ihre rationale Art und ihre daraus hervorgehende skeptische Ader, die sie zu ganz anderen Reaktionen gegenüber übersinnlichen Dingen führt, als man es von anderen weiblichen Hauptpersonen aus dem Genre kennt, das liebevolle Verhältnis zwischen ihr und ihren Adoptiveltern und ihren Mut und ihr Verantwortungsbewusstsein.

Der Handlungsaufbau hat mir ebenfalls gefallen.
Die Autorin gibt dem Leser die Chance, die beiden Helden über einige Kapitel hinweg erst einmal ausführlich kennen zu lernen, bevor sich gegen das Ende die Ereignisse dann immer mehr überschlagen und die Spannung größer und größer wird.
Einige Punkte in der Handlung fand ich aber doch zu weit hergeholt:

Spoiler:

Von der Sprache her war es angenehm zu lesen, an manchen Stellen hatte ich jedoch den Eindruck, dass die Übersetzung etwas unbeholfen war. Daher und auch wegen des viel passenderen Titels und des tollen Covers würde ich die Geschichte gerne noch einmal im Original lesen.

Fazit:
"Der Vampir, den ich liebte" ist ein Jugend-Fantasyroman, der zwar kleine Schwächen aufweist, aber durch seine gelungene Balance zwischen einem ironischen Blickwinkel auf die typischen, klischeehaften Vampir-Liebesgeschichten und einer sehr spannenden, gefühlvollen Erzählung punktet. Von mir daher vier Sterne und eine Empfehlung für alle, die eine humorvolle, ironische, spannende Geschichte lesen möchten und dabei nichts gegen eine ordentliche Portion Romantik haben.

Liebe Grüße,
Virgi


P.S: Kennst du die HP der Autorin? Dort gibt es eine schöne Überraschung für die Leser:

Spoiler:

Hallo Virgi :)

Ja, die HP kenne ich.
Und es gibt ja sogar - so wie ich das verstanden habe - eine Fortsetzung. Da freue ich mich schon sehr drauf. :)

Liebe Grüße,
Jacky

Hey Jacky,

ich wollte mal ganz neugierig fragen, ob du den zweiten Teil schon gelesen hast und falls ja, wie du ihn fandest.
Ich habe ihn vor kurzem beendet und fand ihn sogar noch etwas besser als den ersten. Jessica/Antanasias Entwicklung wurde beeindruckend und glaubwürdig geschildert und Lucius ... war wieder ganz Lucius, wie man ihn kennt und liebt ;-) Dazu kam dann noch die sehr interessante Perspektive zweier weiterer Charaktere.

Liebe Grüße,
Virgi

Hallo Virgi :)

Nein, leider hatte ich noch keine Gelegenheit den zweiten Teil zu lesen.
Aber was du beschreibst klingt schonmal sehr vielversprechend.
Er steht bereits auf meiner Wunschliste, aber im Moment sind noch so viele andere Sachen dran, da wird das wohl noch ein Weilchen dauern.

Liebe Grüße,
Jacky