Pooly's Kunst und Schreibforum

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    John Wyndham - Die Triffids (SF-Klassiker)

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    John Wyndham - Die Triffids (SF-Klassiker) Empty John Wyndham - Die Triffids (SF-Klassiker)

    Beitrag von moriazwo Do 26 Jun 2008, 15:03

    John Wyndham - Die Triffids

    John Wyndham - Die Triffids (SF-Klassiker) 2844

    Verlag: Heinrich & Hahn Verlagsgesellschaft
    Neuauflage 2006
    gebundene Ausgabe
    ISBN 3-86597-036-2

    Die Triffids ist ein absoluter Klassiker der Science-Fiction. Geschrieben im Jahre 1951 stand der Roman ganz im Zeichen der Nachkriegszeit und seinen politischen Anschauungen dieser Zeit. Die "Roten" waren die Bösen und die "Amerikaner" die Retter der Menschheit (als die diese sich auch heute noch gern betrachten). Sieht man über diese Dinge hinweg, findet man einen Roman, der trotz seines Alters überraschend aktuell geblieben ist. Wyndham ist es gelungen, äußerst genau das Sozialverhalten von menschlichen Gruppen zu beschreiben und dies in eine spannende Geschichte einzubetten.

    Zum Inhalt:

    ein russischer Händler bietet einer Firma im Westen ein pflanzliches Speiseöl an, welches von einer solch überragenden Qualität ist, dass es alle bekannten Öle an Qualität weit übertrifft. Er ist jedoch nicht bereit, zu verraten, woher die Probe stammt, die er zur Analyse vorgelegt hat. Das Interesse an weiteren Lieferungen ist groß - insbesondere an der Pflanze, aus der dieses Öl gewonnen wird. Aufgrund von Bestechung kommt es zu einem illegalen Export von Samen der Pflanzen, doch die Samen kommen nie beim Käufer an, weil das Flugzeug mit den Samen hoch oben in der Stratosphäre explodiert. Die Samen verteilen sich duch Höhenwinde weltweit.
    In der Folgezeit erscheint überall auf der Welt eine neue, bis dahin unbekannte Pflanze, der man den Namen Triffid gibt. Schnell stellt sich heraus, dass diese Pflanze nicht so ist, wie die anderen, bereits bekannten Pflanzen. Die Triffid entwickelt, wenn sie ausgewachsen ist, einen peitschenähnlichen Stachel mit einem hochtoxischen Gift. Damit macht sie Jagd auf Tiere und Menschen, die ihr zu nahe kommen. Dieser Stachel dient ihr ebenfalls zur Aufnahme von Nahrung aus den verwesenden Kadavern ihrer Beute. Natürlich wird die Gefahr schnell erkannt und es werden systematisch die Stachel der Triffids entfernt. Eine weitere Besonderheit der Pflanzen ist, dass sie in der Lage sind, ihre Wurzeln aus der Erde zu ziehen, um sich einen besseren Standort für die Nahrungsaufnahme zu suchen. Die Attraktivität der Triffids führt dazu, dass sie gern in Parks mit gekapptem Stachel, der im Laufe der Zeit nachwuchs, angebunden wurden.
    Eines Tages ist auf der gesamten Erde aufgrund eines Meteoritenschauers ein unglaublich schönes Himmelsschauspiel zu sehen, das sich niemand entgehen lässt. Die kleinen Meteoriten zeichnen herrliche grüne Bahnen in den Nachthimmel. Dieses Schauspiel ist leider das Letzte, das diese Menschen jemals gesehen haben. Über Nacht erblindet jeder, der sich das Spektakel angeschaut hatte.
    Bill Mason, ein Biochemiker, der sich schon längere Zeit mit der Erforschung der Triffids beschäftigt hatte und den Meteoritenschauer nicht sehen konnte, weil er wegen einer Triffid-Verletzung im Krankenhaus war, behielt sein Augenlicht und fand sich plötzlich in einer Welt wieder, in der nichts mehr so war, wie vorher. Die große Masse der Bevölkerung war erblindet und nur Wenige, die das Ereignis aus den unterschiedlichsten Gründen verschlafen hatten, waren die "Sehenden". Bald traten Seuchen auf und die wenigen Sehenden versuchten, so viele Menschen wie möglich aus einer Stadt wie London zu evakuieren, um sich außerhalb der Stadt neu zu formieren und die Zivilisation neu aufzubauen. Allein das war schon schwierig genug, da nichts mehr produziert wurde und man schnell feststellte, dass die Ressourcen endlich waren.
    Bill Mason setzte sich, wie viele Andere auch, dafür ein, eine Gruppe von Blinden "durchzubringen". Er musste sich dabei mit anderen Gruppen auseinander setzen, die mit teilweise völlig anderen Zielsetzungen etwas Ähnliches versuchten. Bill Mason war jedoch der Einzige, der bereits frühzeitig davor gewarnt hatte, dass das größte Problem noch auf sie wartete - die Triffids. Denn niemand würde ihnen nun noch ihre Giftstachel stutzen können. Niemand würde es noch bemerken, wenn sie sich von ihren Pflöcken losrissen. Niemand würde ihre Verbreitung kontrollieren können. Was bis dahin noch niemand wusste: Triffids konnten noch viel mehr. Sie waren in der Lage, sich über bestimmte Klopfzeichen einander mitzuteilen und sie waren lernfähig, was sie zu einem tödlichen Gegner machte.
    Den Überlebenden der Katastrophe blieb schließlich nur die Chance, sich immer weiter zurückzuziehen ...

    Meine Meinung:
    Die Triffids ist auch heute noch ein spannendes Buch. John Wyndham hat bereits zu Anfang der 50er Jahre konsequent ein Szenario entwickelt, das die heutigen Probleme der Gentechnologie und der militärischen Waffensysteme kritisch behandelt. Ich habe den Roman bereits in den 70er Jahren als Taschenbuch gelesen und ich muss sagen, dass man es dem Buch ansieht, dass ich es bereits 5 mal gelesen habe. Ich kann es wärmstens empfehlen.

    Gruß
    Michael
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    Beitrag von Pooly Sa 28 Jun 2008, 23:26

    Das hört sich sehr interessant an, lieber Michael und scheint sehr meinen Geschmack zu treffen.
    Das werde ich mir einmal ansehen :)
    Danke, für die Vorstellung.

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