Pooly's Kunst und Schreibforum

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    Bernard Beckett - Das neue Buch Genesis

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    Beitrag von Amrande So 31 Mai 2015, 20:10

    Wir befinden uns in einem Land, das sich vom Rest der Welt abgeschottet hat. In der Vergangenheit hatte es Kriege, Flüchtlingsdramen und Seuchen gegeben. Doch nun ist alles friedlich, eine perfekte Gesellschaft wurde errichtet - nicht zuletzt dank Adam Forde, der nur 19 Jahre alt wurde und dessen Geschichte jedes Kind kennt. Die junge Anax ist fasziniert von diesem Rebellen und liest alles über ihn. Schließlich bewirbt sie sich auf Anraten ihres Freundes Perikles um Aufnahme in der mächtigen Akademie und wählt ihren Helden als Prüfungsthema. Die Rahmenhandlung des Romans ist Anax' fünfstündige Aufnahmeprüfung vor einer dreiköpfigen Kommission. Dazwischen wird die Geschichte des rebellischen Heißsporns Adam erzählt, der verhaftet wurde, weil er als Soldat seinem Gewissen und nicht seinen Befehlen gemäß handelte. Als Alternative zur Todesstrafe soll er an einem Experiment teilnehmen: Er wird mit dem Androiden Art, einem neu entwickelten Prototyp, in eine Zelle gesperrt, damit dieser von ihm menschliche Verhaltensweisen lernt. Adam verachtet die "Maschine" zunächst, doch Art ist ihm intellektuell weit überlegen und führt Adams Argumente, warum der Mensch eine Seele haben soll und der Android nicht, immer wieder ad absurdum. Schließlich werden die beiden so etwas wie Freunde - doch was weiter geschieht, kann ich nicht verraten, ohne zu spoilern. Nur so viel: Die Geschichte, wie sie Anax beigebracht wurde und über die die Akademie wacht, ist nicht ganz so, wie sie offiziell gelehrt wird ...

    Bernard Beckett ist ein neuseeländischer Autor (geb. 1967), der vor allem Romane für junge Erwachsene schreibt und dafür schon mehrfach ausgezeichnet wurde.

    Ich muss gestehen, dass mich die neuseeländische Herkunft des Autors angesprochen hat, denn ich bin immer auf der Suche nach Büchern, die vom amerikanischen Einheitsbrei abweichen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Das mit 176 Seiten recht schmale Buch enthält nur wenig Action, dafür aber einige philosophische Diskussionen, auf die man sich einlassen muss, es ist alles andere als Fast Food. Dafür bietet es viel Stoff zum Nachdenken: Was ist Leben? Was ist Bewusstsein? Ist der Mensch wirklich der Endpunkt der Evolution? Das Ganze mit einigen Wendungen und einer tollen Pointe. Je mehr man darüber nachdenkt, desto mehr fallen einem dann doch logische Schwächen auf, aber ich denke, über die kann man hinwegsehen. Ich wünsche diesem Buch jedenfalls viele Leser.

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