Pooly's Kunst und Schreibforum

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    In ihren Augen

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    Beitrag von moriazwo Di 13 Mai 2014, 14:32

    In ihren Augen

    Argentinischer Spielfilm aus dem Jahre 2009 von Juan Jose Campanella

    Dieser Film gelangte durch Zufall in meine Hände und eine Zeitlang blieb er auch völlig unbeachtet in meinem Regal stehen. Mir sagte der Titel nichts, die Darsteller waren mir unbekannt und auch der Klappentext war nicht geeignet, mein sofortiges Interesse zu wecken. Erst als ich in meinem letzten Urlaub meinen Mediaplayer und einige DVDs einpackte - für schlechtes Wetter halt -, steckte ich "In ihren Augen" mit dazu. Ich muss sagen, dass mir eine cineastische Perle entgangen wäre, wenn ich mir diesen Film nicht angeschaut hätte. Nachdem ich ihn begonnen hatte, konnte ich nicht mehr aufhören, ihn zu schauen, bis er schließlich komplett durchgelaufen war.
    Es handelt sich um eine ungewöhnliche Mischung aus Krimi und Melodram, die vom Regisseur hervorragend umgesetzt wurde. Der Film spielt im Jahre 1974, am "Vorabend" des Militärputsches in Argentinien. Der Erzählstil ist eher ruhig als hektisch und genau das machte für mich die Faszination dieses Films aus. Als Zuschauer ist man gezwungen, genau hinzuschauen, um alle Details aufzunehmen, die für die Lösung des Falles notwendig sind, und der Film ist auch bemüht, diese Details ruhig und akribisch in hervorragend gefilmten Szenen zu liefern.

    Zum Inhalt:

    Im Zentrum der Handlung steht ein pensionierter Gerichtsbeamter, der nach seiner Pensionierung beschließt, einen Roman zu schreiben. Es soll um einen ungeklärten Fall gehen, der ihn sein ganzes Berufsleben lang und auch danach nie losgelassen hat. Im Jahre 1974 wurde eine junge Frau brutal vergewaltigt und anschließend getötet. Die Polizei nahm damals zwei Bauarbeiter fest, zwang sie zu einem Geständnis und verurteilte sie zu langjährigen Gefängnisstrafen. Der Gerichtsbeamte Esposito jedoch war von der Unschuld der Verurteilten überzeugt, weil es ungeklärte Dinge in den Unterlagen gab, die nicht zu ihnen als Täter passten. So ermittelte er auf eigene Faust mit seinem Kollegen Sandoval weiter, um den tatsächlichen Mörder zu finden. Er sucht Morales, den Witwer der Getöteten auf, der während der Tat auf seiner Arbeitsstelle, einer Bank, gearbeitet hat. Er war durch den Verlust seiner Frau seelisch völlig verstört. Er zeigt den Beamten ein Fotoalbum, das viele Fotos des jungen Paares, sowie auch Freunden und Bekannten enthielt, die auf zahlreichen Partys fröhlich in die Kamera lächelten. Dabei fiel Esposito ein Mann auf, der die getötete Ehefrau von Morales auf nahezu jedem Foto auffällig betrachtete. Morales identifiziert ihn als einen Bekannten namens Isodoro Gomez, mit dem er jedoch keinen Kontakt habe. Esposito ermittelt ihn und findet seine Arbeitsstelle, wo er jedoch nicht erschienen war. Als hätte er Wind davon bekommen, dass nach ihm gesucht wird, tauchte er unter. Esposito findet jedoch heraus, dass Gomez Fußballfan ist und es liebt, die Spiele seines Vereins "Racing Club" aus Avellaneda zu besuchen. Er und Sandoval besuchen Spiele dieses Teams und suchen nach Gomez, was ihnen schließlich gelingt. Sie können ihn festnehmen und verhören.
    Espositos Richterin Irene Hastings, seine heimliche und ewige Liebe, wohnt diesem Verhör bei und greift schließlich zu einer List. Sie stellt Gomez' Männlichkeit infrage, worauf er völlig ausrastet und in seiner Erregung den Mord gesteht. Er wird zu lebenslanger Haft verurteilt und der Fall ist abgeschlossen.
    Wer sich den Film irgendwann anschauen möchte, sollte hier nicht weiterlesen:

    Mein Fazit:

    Ein bildgewaltiger Film mit guten Dialogen, einer gut durchdachten Handlung und einem überraschenden Ende. Ich habe es nicht bereut, ihn mir angeschaut zu haben und ich denke, es ist einer von den Filmen, die ich mir ganz sicher noch ein weiteres Mal ansehen werde. Schade nur, dass solche Filme nur selten im TV gezeigt werden.
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    Beitrag von Deadwing Sa 06 Sep 2014, 23:10

    Danke für die Vorstellung, von dem Titel hab ich tatsächlich noch nie etwas gehört. ^^
    Gerade die Beschreibung in deinem Fazit klingt aber echt nach einem Film, der auch für mich interessant sein könnte. Muss direkt mal schauen, ob er mir mal irgendwo begegnet!

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