Nun ja, ich weiss jetzt nicht so genau, wie Karneval in Deutschland läuft ^^
Bei uns in der Schweiz gibt es auf jeden Fall die Fasnacht, was sich von "Fasten-Nacht" ableitet. Nur die katholischen Kantone haben so etwas. Sie fängt am SchmuDo, dem Schmutzigen Donnerstag an und geht bis zum Aschermittwoch.
Die traditionell grössten Fasnachten sind die in Basel und Luzern ... Und die Lozärner Fasnacht ist sozusagen mein Heimspiel :)
Basel ist berühmt für seine "Güüggeler", die Piccolo-und-Trommel-Formationen mit den Larven (so nennen sie ihre Masken). Bei uns in Luzern gibt es "Guggenmusiken", Formationen mit Trompeten, Posaunen, Pauken, Schlagzeugen undundund. Jede Formation hat dabei ihr "Motto", zum Beispiel Römer oder Zwergen.
Jedes Jahr gibt es einen anderen Fritschivater, einen aus der Zunft zu Safran, und eine Fritschimutter, sowie ein paar Narren. Sie werfen immer Orangen von ihren Umzugswagen ^^ Der sogenannte Urknall um 6:00 Uhr Morgens am SchmuDo gibt den Startschuss zur Lozärner Fasnacht diesen Jahres. Und während dem Monsterkorso in der Nacht auf den Aschermittwoch geht man lieber nicht in die Stadt, wenn man Fasnacht nicht mag :)
Im Grunde genommen bin ich keine dieser Fastnachtsfreaks, aber dieses Jahr nähe ich ein altes Kostüm um und irgendwie kommt dabei so richtig Vorfreude auf ... Ich verstehe alle, die so was nicht mögen, aber ich finde es auch lustig, einmal im Jahr etwas wahnsinnig sein zu dürfen, schräg rumzulaufen und auf jedem Platz der Stadt tolle Musik hören zu können. Die Kälte ist natürlich ein negativer Punkt, aber was solls, dann tanzt man eben ein bisschen verrückter, und schon gibt es warm :) Auch finde ich es schade, dass einige Leute unter Fasnacht / Karneval nur Saufen und Grölen verstehen. Ich sehe es als ein Fest, an dem man auch Fremden gegenüber offen ist, mit ihnen tanzt und lacht und einfach mal Spass hat - wenn nötig auch, um dem Alltag zu entfliehen.
Vielleicht ist die Lozärner Fasnacht im Vergleich zu einer Kölner geradezu familiär. Es gibt auch kaum Probleme, vielleicht einen oder zwei mit Unterkühlung, eine Handvoll, die zu viel gekippt haben. Aber sonst? Ich wurde auch nie blöd angehauen. Klar, wenn man durch die Stadt will, kommt man nicht darum herum, aber angequatscht und unfreiwillig hineingezogen wurde noch keiner, würde ich mal sagen - oder zumindest habe ich noch nie davon gehört.
Mögen andere dagegen sein, ich sage nur: "Warum nicht? Einmal im Jahr Kind sein, verrückt sein, einen alten Brauch unterstützen."
Halloween finde ich hingegen viel zu amerikanisiert. Das ist nicht mehr 'echt' oder urtypisch. Kürbisse finde ich lustig, Kürbissuppe esse ich gerne, aber es geht niemand herum und fragt nach Süssem. Echt keiner. Man sitzt höchstens im Freundeskreis zusammen, mampft Popcorn und schaut sich einmal im Jahr einen Horrorstreifen an.
Gruss
Mondlicht