Hey.
Wie June schon sagte, ist es in der heutigen Welt wirklich kein Wunder, wenn die psychischen Erkrankungen immer mehr zunehmen. Das liegt meiner Meinung nach nicht unbedingt an den Medien, mit denen die Kinder zu früh und zu lange konfrontiert werden, sondern schlicht an den heutigen Lebensbedingungen an sich.
Psychische Erkrankungen haben sehr viele Ursachen. Gene sind das eine, aber auch Erziehung, die Lebensumstände und das Umfeld prägen Menschen viel mehr als Gene.
Ich habe in der Nachbarschaft ein Kind, das viel zu wenig Zeit mit seinen Eltern verbringen darf, da diese den ganzen Tag arbeiten. Der Vater kommt abends ausgelaugt und aggressiv nach Hause, es gibt Streit, und der kleine Junge bekommt alles mit. Schon jetzt erkennt man, dass er sich anders entwickelt als Kinder, dessen Eltern gut für sie sorgen und immer für sie da sind.
Der Junge ist vier, wird jetzt fünf. Er ist verdammt schlau, denkt logischer als mancher Erwachsener, mit ihm kann man diskutieren wie mit einem Erwachsenen, aber er ist jetzt noch nicht sauber. Nachts braucht er noch immer eine Windel, weil er meint, er kann nicht anders. Das ist festgefahren bei ihm. In seiner Psyche.
Der Kleine benimmt sich, doch sobald seine Eltern anwesend sind, dreht er durch und wird hyperaktiv. Wenn sich nichts ändert, wird es so bleiben, und eventuell wird irgendein Arzt irgendwann irgendeine Erkrankung bei ihm feststellen, weswegen er Tabletten nehmen muss, um 'normal' zu sein.
Der Kurze ist nicht hyperaktiv, er legt einfach ein Verhalten an den Tag, dass er so gelernt hat, um seine Ziele zu erreichen.
Und das nur, weil die Eltern hart arbeiten. Aber heutzutage muss man hart arbeiten, um ein halbwegs akzeptables Leben führen zu können.
In einer so schnellen Welt wie dieser sind solche Sachen beinahe Alltag. Die einen kommen besser damit klar, die anderen weniger gut, und es ist klar, dass die Pharmakonzerne nur Profit aus der ganzen Sache schlagen.
Die psychischen Erkrankungen scheinen zuzunehmen, weil sich immer weitere Zweige bilden. Weil sich Menschen anders entwickeln und aus dem Rahmen fallen. Weil sie es nicht anders gelernt haben. Sie sind nicht unbedingt krank, aber warum sollte man eine Ursache bekämpfen, die man nicht mehr bekämpfen kann, weil sie unaufhaltsam ist, wenn man genauso gut 'psychische Erkrankungen' feststellen und mit Tabletten behandeln kann, und dann sogar noch Geld kassiert?
Schlussendlich glaube ich, dass jeder Mensch eine gewisse 'Störung' in seiner Psyche hat. Schlicht, weil wir Menschen sind, weil wir uns entwickeln und weiterentwickeln und Lösungen für unsere Probleme suchen.