Quelle: Buch.de
384 Seiten
Erstmals erschienen im August 2003 im Berlin Verlag
ISBN: 978-3833301490
Originaltitel: The Kite Runner
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Erstmals erschienen im August 2003 im Berlin Verlag
ISBN: 978-3833301490
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INHALT:
Afghanistan 1975: In Kabul wächst der zwölfjährige Amir auf, der mit Hilfe seines Freundes Hassan unbedingt einen Wettbewerb im Drachensteigen gewinnen will. Hassans Vater ist der Diener von Amirs Vater, doch trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft verbindet die beiden Jungen eine innige Freundschaft. Am Ende des erfolgreichen Wettkampfs wird diese Freundschaft von Amir auf schreckliche Weise verraten. Diese Tat verändert das Leben beider dramatisch, ihre Wege trennen sich. Viele Jahre später kehrt der erwachsene Amir aus dem Ausland in seine Heimatstadt Kabul zurück, um seine Schuld zu tilgen. Der Leser wird Zeuge der dramatischen Schicksale der beiden Jungen, ihrer Väter und Freunde, und erlebt ihre Liebe und ihre Lügen, ihre Trennung und Wiedergutmachung.
MEINUNG:
Entgegen der Reihenfolge, in der Khaled Hosseini seine bisher veröffentlichten Romane "Drachenläufer" und "Tausend Strahlende Sonnen" geschrieben hat, habe ich "Drachenläufer" nun gelesen, nachdem mich "Tausend strahlende Sonnen" so begeistert hat. Wieder reisen wir ein paar Jahrzehnte in der Geschichte zurück und begeben uns nach Afghanistan. Diesmal allerdings dreht sich die Geschichte um die Verbindung zweier Jungen und nicht zweier Frauen.
In "Drachenläufer" wird, wie auch in "Tausend Strahlende Sonnen", über eine relativ lange Zeitspanne berichtet. Man wächst mit dem Hauptcharakter heran, durchläuft mit ihm verschiedene Phasen seines Lebens. Die Beschreibungen dessen haben mir sehr gut gefallen. Als Amir noch ein Kind war, hat man das wirklich gemerkt, auch wenn seine Kindheit anders ist, als man es von sich selbst gewöhnt ist. Als Erwachsener erlebt man die Dinge anders durch seine Augen. Der Schreibstil verändert sich dabei allerdings nicht besonders, denn die Handlung wird in der Vergangenheit erzählt.
Womit wir auch schon gleich beim nächsten Punkt wären: Der Schreibstil. Khaled Hosseini schafft es einfach, atmosphärisch zu schreiben, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen oder von der Handlung abzuschweifen. Ich war noch nie in Afghanistan, dennoch habe ich mich gefühlt, als wäre ich dort, während des Lesens. Er schreibt flüssig und auch die Konversationen, die seine Charaktere führen, wirken dabei nicht unecht.
Die Charaktere sind auch sehr schön ausgearbeitet, finde ich. Sie tun teilweise Dinge, die man nicht erwartet, obwohl sie einem schon bekannt sind und man sieht sie als Personen. Jede Figur hat einen kleinen Wiedererkennungswert, ohne dass es konstruiert oder unglaubwürdig wirkt.
Ein wenig "konstruiert" war dafür, meiner Meinung nach, aber stellenweise die Handlung. Ich konnte mir schon vorstellen, dass es sich so abspielt - dennoch hatte ich an einigen Stellen das Gefühl, dass es ein arger Zufall ist, was da gerade passiert. Es war nicht ganz so flüssig wie in "Tausend strahlende Sonnen".
Das wäre aber auch mein einziger Kritikpunkt. Ich würde dem Buch 4,5 Sterne geben. Weiterempfehlen kann ich es auf jeden Fall, weil es einen Blick auf eine andere Welt freigibt, man irgendwie etwas lernt, ohne das man das Gefühl bekommt, ein Geschichtsbuch zu lesen und weil es einfach doch irgendwie mitreißend ist.